Beer: Wenn er beim Bayerischen Rundfunk anfängt … Im Ernst: Im Bereich der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind wir überbesetzt, man kann die Hälfte der Sender einsparen, ohne Qualität zu verlieren. Die Sender geben zu viel für seichte Unterhaltung aus statt für Information und Kultur. Das ist eine Zweckentfremdung der Zwangsgebühr.
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Richtig! Genau das Gegenteil wäre der Fall. Es würde zu einer Qualitätssteigerung führen, da sich die Macher dann endlich wieder mehr auf das konzentrieren könnten wofür der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich dasein sollte, ein qualitativ hochwertiges Angebot in den Bereichen Information, Bildung und Kultur. Unterhaltung sollte kein übergeordneter Stellenwert mehr eingeräumt werden. Lieber weniger aber dafür originell und gut.
Stattdessen aber hat der örR über Jahre hinweg krampfhaft versucht, sich immer mehr den Privaten anzugleichen. Und alles nur aus diesem unsäglichen Quotenwahn heraus.
Diese Entwicklung ließ sich wunderbar in den 90er Jahren verfolgen.
Aber Qualität läßt sich nicht nur anhand von Quoten messen. Dieses Dschungelcamp Gesocks von RTL hat wohl auch immer hohe Quoten, aber deswegen gleich von Qualität auszugehen halte ich persönlich für etwas übertrieben. Zumindest von dem, was ich manchmal zwangsweise davon mitbekommen habe.
Heute wäre es gar nicht mehr verwunderlich, wenn es irgendwann auch ein öffentlich-rechtliches Dschungelcamp geben würde. Wie tief der örR im Niveau bereits gesunken ist konnte man am 01.10.2016 ja sehr schön sehen, wenn man diese "funk" - Seite aufgerufen hat. (Stichwort: "F*ckt euch!" - hoch lebe der Kinder- und Jugendschutz in diesem Land!)
Wer kann sich noch an die Zeit erinnern, als es nur ARD, ZDF und die dritten Programme gab? Es gab sogar noch einen Sendeschluß, irgendwann gegen Mitternacht war dann plötzlich Funkstille, nur noch Schnee auf der Mattscheibe. And nevertheless, das Programm war relativ ausgewogen.
Heute wird nur noch geschaut, mit was und wie man auf den besten Sendeplätzen die höchsten Quoten erreichen kann und worin sich lukrative Werbung am besten unterbringen läßt. Etwas was den örR fehlt, ist Kreativität und besonders auch Motivation. Woher sollen diese auch noch kommen? Es spielt doch keine Rolle mehr Was, sondern nur, daß Etwas gesendet wird denn wirklich behaupten müssen sich die örR ja nicht mehr. Das Geld kommt so oder so.
Damals aber war das noch anders. Der örR mußte mit seinem Angebot noch Menschen dazu motivieren und auch überzeugen, daß es sich lohnt, sich dafür ein Empfangsgerät (sprich Fernseher) anzuschaffen. Dem entsprechend mußte auch auf eine gewisse Programmqualität geachtet werden.
Heutzutage wird einfach davon ausgegangen, daß in nahezu 100% aller Haushalte ein Empfangsgerät vorhanden ist und deshalb Qualität sich der Quote unterordnen kann.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)