Ich befürchte fast, diese Frau glaubt tatsächlich alles, was sie da von sich gibt.
- bin der Meinung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk essentiell für die Demokratie ist, da die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am politischen System auf der freien Verfügbarkeit möglichst objektiver Informationen aus vielfältigen Quellen basiert.
- ÖRR leistet zur freien Meinungs- und Willensbildung, Vielfalt der Medienlandschaft, elementaren Beitrag.
ÖRR in seiner ursprünglich angedachten Form wäre bestimmt eine wichtige Stütze für eine Demokratie. Leider hat sich der ÖRR mittlerweile soweit davon entfernt, daß er eher zu einer Bedrohung für die Demokratie geworden ist. Demokratie mit den Mitteln einer Diktatur fördern zu wollen ist der erste Schritt der Abkehr von ihr. Und genau dieser erste Schritt wurde am 01.01.2013 getan.
- System ÖR Anstalten sichert Unabhängigkeit der Berichterstattung von den Interessen der Regierung, von Unternehmen und Werbetreibenden.
[...]
- Durch die Gebührenfinanzierung verfügt der öffentlich-rechtliche Rundfunk über die nötigen Mittel, unabhängig vom Druck der Quote oder werbetreibenden Unternehmen das Programm nach gesellschaftlicher Relevanz auszurichten, Nischen zu besetzen, Missstände aufzuzeigen.
Sehr geehrte Frau Rößner, an dieser Stelle möchte ich dazu nur zwei Aussagen von Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer der ZDF Werbefernsehen GmbH zitieren:
"
Unser Ziel ist es, den Werbekunden ein verlässliches Umfeld zu bieten, und diesem Anspruch werden wir gerecht."
"
Beim Absatz ist letztlich die Kaufkraft entscheidend, und deshalb haben wir schon immer Konsumzielgruppen in den Vordergrund gestellt."
Quelle:
http://meedia.de/2015/04/10/zdf-vermarkter-kritisiert-privatsender-melken-des-apparats-ist-zur-strategie-geworden/Bitte hören Sie endlich damit auf immer wieder das gleiche Märchen zu wiederholen, daß der ÖRR unabhängig von Quote und werbetreibenden Unternehmen wäre. Quote ist der oberste Maßstab des ÖRR und alles andere hat sich dem unterzuordnen. Die einzigen Relevanzen nach der das Programm ausgerichtet wird, sind Konsumzielgruppen und Quoten. Bitte wachen Sie endlich auf !
Vielleicht ist es Ihnen ja bis heute noch nicht aufgefallen, aber der ÖRR wird schon seit mehr als drei Jahren nicht mehr durch Gebühren finanziert. Bitte aktualisieren Sie endlich Ihren Kenntnisstand.
Missstände aufzuzeigen? Ein Missstand wurde in diesem Land am 01.01.2013 geschaffen. Wie geht der ÖRR damit um oder zeigt diesen auf? Wie setzt sich der ÖRR damit auseinander? Oder kann er es auf Grund von Befangenheit gar nicht?
- Rundfunkbeitrag basiert somit, wie einige andere Dinge in unserer Gesellschaft auch, auf einem Solidarmodell: Weil indirekt alle davon profitieren, tragen auch alle, die dazu in der Lage sind, finanziell dazu bei – unabhängig davon, ob und wie sie das Angebot nutzen. Auch die übrige Presse- und Medienlandschaft greift auf die Expertise und Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender zurück, womit ein enormer gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen wird.
Selbst wenn wirklich alle davon profitieren sollten, tragen eben nicht alle finanziell dazu bei, sondern nur ein willkürlich ausgewählter Personenkreis. Würde es sich tatsächlich um ein Solidarmodell handeln, dann würden auch alle gleichmäßig damit belastet. Und ich meine an dieser Stelle wirklich Belastungsgleichheit und nicht wie derzeit Beitragsgleichheit.
Man darf nur hoffen, daß die übrige Presse- und Medienlandschaft nicht ausschließlich auf die Expertise und Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender zurückgreift. Denn dann haben wir keinen "enormen" gesellschaftlichen Mehrwert mehr, sondern eine mediale Monokultur.
- Rechtlich gesehen ist der Abgabetatbestand das Programmangebot und nicht der tatsächliche Programmempfang. Würde man die Nutzung individuell überprüfen wollen, um die wenigen Nichtnutzer zu befreien, müsste die Schnüffelei durch die „GEZ-Kontrolleure“ wieder eingeführt werden – das möchte niemand. Hinzu kommt, dass viele öffentlich-rechtliche Angebote nun auch über das Internet, somit auch über Smartphones und andere mobile Geräte empfangen werden können. Ich und meine Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen uns allerdings für Befreiungen für soziale Härtefälle ein.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie von allen Seiten verhement versucht wird Nichtnutzer unter den Teppich zu kehren. Was nicht bedacht wurde, ist die Tatsache, daß deren Anzahl viel größer ist als angenommen. Man sollte sich vielleicht doch nicht ausschließlich auf Statistiken stützen. Jedenfalls ist die Anzahl groß genug, daß sie immer noch unter dem Teppichrand hervorgucken.
Also versucht man sie anders herunterzuspielen. Frau Rößner spricht hier von "die wenigen Nichtnutzer".
Die Presse versucht es eifrig mit Diffamierungen. Da werden Nichtnutzer mal eben zu "Schwarzsehern" deklariert. Der neueste Schrei den ich gesehen habe, bezeichnet sie gar als Zechpreller. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis Nichtnutzer zu Kriminellen erklärt werden.
Sehr schön hier auch die immer wieder aufgeführte Anspielung auf die Internetangebote des ÖRR. Internet ist kein Rundfunk. Und ausserdem dürfte eine Zwangsfinanzierung für Internetinhalte wohl kaum zulässig sein. Der ÖRR benutzt zwar das Internet für seine Angebote, ist aber nicht dessen Besitzer. Für ein zwangsfinanziertes Angebot im Internet müßte zumindest der Eigentümer des Internets seine Zustimmung geben. Ist diese Zustimmung jemals erfolgt?
- Wenn Sie bedenken, dass Sie für 17,50 Euro monatlich 23 Fernsehsender, über 70 Radiostationen sowie ein umfangreiches Online-Angebot empfangen können, finde ich das Preis-Leistungsverhältnis völlig in Ordnung. Außerdem finanziert der Rundfunkbeitrag, wie Sie ansprechen, die Chöre und Orchester der öffentlich-rechtlichen Anstalten und ein Teil fließt in die jeweiligen Landesfilmförderungen, ohne die viele deutsche Filme gar nicht erst produziert werden könnten.
Frau Rößner, ein Preis-Leistungsverhältnis entsteht nach meinem bescheidenen Verständnis erst dann, wenn ich die entsprechende Leistung auch tatsächlich in Anspruch nehmen kann.
Ich bin einer der sogenannten "wenigen Nichtnutzer", "Schwarzseher", "Zechpreller" und demnächst höchstwahrscheinlich auch "Kriminellen". Das betrifft nicht nur ÖRR, ich nutze keinerlei Rundfunk in irgendeiner Form.
Ob es nun 23 Fernsehsender, über 70 Radiostationen oder das umfangreiche Online-Angebot (welches kein Rundfunk ist) sind, oder ob es 247 Fernsehsender, über 450 Radiostationen und tausende von Online-Angeboten sind spielt keine Rolle. Ob es 17,50€, 47,80€ oder 2,30€ monatlich sind spielt keine Rolle. Ich nutze keinen Rundfunk, auch nicht wenn man mir dafür Geld anbieten würde.
Mit 17,50€ habe ich fast eine Woche etwas zum Essen. Dadurch habe ich einen wirklichen individuell zurechenbaren Vorteil. Mit dem möglichen Empfang von X Fernsehsendern, X Radiostationen und X Online-Angeboten hätte ich nichtmal einen Tag etwas zum Essen.