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Autor Thema: HR Intendant Krupp: „Der Sender muss eigenständig bleiben“  (Gelesen 7077 mal)

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Frankfurter Neue Presse, 30.05.2016

Interview mit Manfred Krupp: „Der Sender muss eigenständig bleiben“

von Boris Tomic

Zitat
Sie sind seit knapp drei Monaten im Amt. Sich über Inhalte Gedanken zu machen, werden Sie momentan wenig Zeit haben – schließlich drückt Ihren Sender der Kostendruck. Ihr Haus verfügt über rund 1700 feste und ungefähr 900 freie Mitarbeiter. Sie haben das letzte Jahr mit einem Minus von etwa 50 Millionen Euro abgeschlossen. Sparen ist also dringend angesagt?

MANFRED KRUPP: Wir haben ja schon eine ganze Reihe von Maßnahmen in den letzten Jahren umgesetzt. Aber die Rückstellungen für die Altersversorgung sind nach wie vor unser größtes Problem. Während wir im operativen Geschäft mindestens eine schwarze Null schreiben, belasten uns die aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase erheblich gestiegenen Rückstellungen, wie übrigens bei vielen anderen Unternehmen auch. Mit dieser Entwicklung sind wir nicht allein. Aus eigener Kraft und ohne positive Zinsentwicklung werden wir dieses Problem kaum lösen können. Verschärft wird die Situation durch ein WDR-Gesetz, welches der Landtag in Nordrhein-Westfalen verabschiedet hat. Dort darf ab 2019 nur in einer Hörfunkwelle Werbung ausgestrahlt werden – und je nachdem, für welche Welle sich der WDR entscheidet, sind die Auswirkungen auf den HR aufgrund der deutschlandweiten Werbekombis unterschiedlich groß. Aber wir wissen, dass es pro Jahr bis zu drei Millionen Euro weniger Einnahmen bei uns ausmachen wird. Eventuell sogar mehr.

Kritiker sagen, der öffentlich-rechtliche Sender koste nur Geld und komme nie auf einen grünen Zweig, was die Finanzen angeht. Lediglich die Rundfunkbeiträge steigen stetig.

MANFRED KRUPP: Erst einmal möchte ich anmerken, dass der Rundfunkbeitrag seit 2009 nicht mehr gestiegen ist und im Jahr 2015 sogar gesenkt wurde. Außerdem finde ich es ganz wichtig, dass wir, wenn wir über Geld reden, auch über das Programm sprechen. Wir müssen unbedingt deutlich machen, wie wichtig wir für die Gesellschaft sind, was unsere programmliche Legitimation ausmacht und welche Herausforderungen gerade programmlich auf uns zukommen. Für jedermann sollte klar sein, dass es sich lohnt, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu erhalten.[..]

Weiterlesen auf:
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/bdquo-Der-Sender-muss-eigenstaendig-bleiben-ldquo;art675,2032920


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Die Made im Speck

Beim Lesen solcher Statements wir mir die Wichtigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vor Augen geführt. Ohne dieses qualitativ hervorragende Instrument sind Kultur, Demokratie, westliche Lebensordnung, ja, das gesamte Leben, so wie wir es kennen, in Gefahr. Daher sind Erhalt und Weiterausbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gesamtgesellschaftlich selbstverständlich als alternativlos anzusehen. – So, Demokratieerhalt durch Zwang und fette Gehälter und Pensionen. "Es lebt sich gut im Speck!", sagt die Made mit erhobenem Zeigefinger.


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azdb-opfer

Zitat
Aber die Rückstellungen für die Altersversorgung sind nach wie vor unser größtes Problem.
...
Aus eigener Kraft ... werden wir dieses Problem kaum lösen können.

Ist das eine Forderung nach noch mehr Geld?


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Zitat
Aus eigener Kraft ... werden wir dieses Problem kaum lösen können.
Ist das eine Forderung nach noch mehr Geld?
Sicherlich sind auch die vielen Rundfunkräte und Gremien gefordert, etwas an dieser schlimmen Situation zu ändern. Da diese aber die fettesten Maden im Speck sind, werden sie ohne Druck von außen nichts ändern können. Das Pensionssystem muss geändert werden, in wenigen Jahren wird es sonst durch die Nullzinspolitik zum Kollaps kommen. Helfen kann da nur die Politik, freiwillig werden die Maden erst aufhören, wenn der Speck weggefressen ist.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 31. Mai 2016, 00:54 von Bürger«

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azdb-opfer

Helfen kann da nur die Politik, freiwillig werden die Maden erst aufhören, wenn der Speck weggefressen ist.

Helfen kann da nur die EU, wenn sie ein Vertragsverletzungsverfahren einleitet. Die Zwangsfinanzierung der ÖRR-Pensionskasse verzerrt eindeutig den freien Wettbewerb. Unseren Politikern vertraue ich nicht mehr, das System ist zu verfilzt. Die Politiker haben bisher dafür gesorgt, dass die "Speck"-Grundversorgung immer gesichert ist.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 30. Mai 2016, 12:53 von azdb-opfer«

 
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