Bildquelle: http://www.heise.de/tp/icons/menu/tp.pngheise / Telepolis, 03.05.2016
Gesteuerte Berichterstattung:
Mehrheit der Deutschen bezweifelt Unabhängigkeit der Medienvon Marcus Klöckner, Florian Rötzer
[..]Das Ergebnis kommentiert der Bayerische Rundfunk mit den Worten: "Auch hier schneiden die Öffentlich-Rechtlichen gut ab. 46 Prozent glauben, dass das Fernsehen unabhängig von politischen oder wirtschaftlichen Interessen berichtet. 42 Prozent glauben das auch vom Radio. Tageszeitungen bescheinigen dies 44 Prozent." Sagen ließe sich auch: Dass mehr als jeder zweite Deutsche demnach die Öffentlich-Rechtlichen als nicht "voll und ganz" bzw. "weitgehend" unabhängig betrachtet.
Zu Beginn präsentiert der Bayerische Rundfunk eine Zusammenfassung: "Die zentrale Erkenntnis: Die Menschen vertrauen den etablierten Medien." Das hätte man wohl gerne, geht aber aus der Umfrage gerade nicht hervor. Diese Art von Deutung zugunsten der eigenen Interessen dürfte die Glaubwürdigkeit nicht gerade stärken.
Insgesamt ist das Misstrauen gegenüber Medien und Politik erstaunlich hoch. Mit 55 Prozent sagen mehr als die Hälfte, dass in Medien häufig absichtlich die Unwahrheit gesagt wird. 70 Prozent werfen den Politikern vor, dass sie sich nicht groß darum kümmern, wie die Menschen denken - und 72 Prozent gehen sowieso davon aus, dass die "etablierten Parteien die wichtigsten Probleme Deutschlands nicht im Griff haben". Noch mehr sagen, Deutschland befinde sich auf einer schiefen Bahn, wenn 76 Prozent meinen, sie könnten verstehen, "dass manche Leute derzeit die Werte Deutschlands in Gefahr sehen". Damit liegt, müsste man sagen, die AfD voll im Trend als "Alternative für Deutschland", die das Misstrauen in die Systemmedien und die Altparteien und deren Zusammenhang stärkt.
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