Autor: 22. April 2016, 22:46
Bildquelle: http://img.welt.de/img/config_master_header/orig149433181/3270004236/welt-logo-trans.pngDie Welt, 22.04.2016
Kampf um DAB+
Die Digitalisierung hat das Digitalradio gefressenvon Christian Meier
Radio ist ein Massenmedium. Doch vor allem in Deutschland ist der Umstieg auf das Digitalradio DAB+ bisher nicht gelungen. Die meisten Menschen hören weiter UKW. Und sie haben ja ihre Smartphones.
Seit Jahren preisen vor allem ARD und Deutschlandradio die Vorzüge des digitalen Radiostandards DAB+. Hinter dem Kürzel für "Digital Audio Broadcasting", das kaum ein Mensch wirklich kennt, steht das Prinzip der digitalen Verbreitung von Radio über Antenne. "Die Zukunft des Radios ist digital", heißt es gern. Das ist im Lichte der Digitalisierung zwar folgerichtig. Aber die digital versierten Menschen, die gern und oft Radio hören, nutzen bisher vor allem das Internet als neue Radioquelle.[..]
Im neuen Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) wird als mögliches Abschaltdatum für UKW das Jahr 2028 genannt. Das kostet.[..]
Es gehört zur Wahrheit, dass Privatsender nötige Investitionen scheuen, sich angesichts der finanziellen Übermacht der Öffentlich-Rechtlichen benachteiligt sehen. Hersteller und die sehr wichtige Automobilindustrie haben zu lange gezögert, attraktive Angebote anzubieten. Der wichtigste Punkt ist aber, dass das Radio keinen iPhone-Moment haben wird. Denn Smartphones sind die neuen Digitalradios. Die Digitalisierung hat das Digitalradio gefressen. Der Rest ist UKW.
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