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Autor Thema: Michael Konken - Der Appell an die Ethik wird immer weniger gehört  (Gelesen 3512 mal)

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Planet Interview, 18.04.2016

Interview mit Michael Konken
(Journalist,ehem. Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes DJV, Mitglied des ZDF-Fernsehrats)

Der Appell an die Ethik wird immer weniger gehört

von Henry Steinhau

Zitat
[..]
Sie sprachen bereits das Finanzierungsproblem des Journalismus an, weil die Werbeerlöse weiter sinken, diese jedoch noch nicht durch Vertriebserlöse ausgeglichen werden können – etwa durch den Verkauf von Abonnements und Heften sowie mittels Online-Bezahlschranken. Muss es also neue Finanzierungswege geben?

Konken: Ich war immer ein Streiter dafür, den Journalismus anders zu finanzieren. Wohlgemerkt: Den Journalismus, nicht die Verlage. Das Geld muss bei den Journalisten landen. Wir werden in den nächsten Jahre über eine Finanzierung nachdenken müssen, die außerhalb der Verlage läuft. Ich habe die „Haushaltsabgabe“ für Print- und Online-Medien gefordert, die staatsfern sein muss.  Das ist gewiss schwierig, es bedarf dafür auch Gesetzesänderungen. Aber ich meine, es ist hinzubekommen, von der jetzigen Haushaltsabgabe einen Teil für Print- und Online-Journalismus vorzusehen. Ich befürchte, dass es sonst langsam zu einem weiteren Sterben der Printmedien kommt. Und da Online-Medien sich nicht selbst finanzieren – sie werden immer noch durch die Printprodukte finanziert – laufen wir Gefahr, dass auch Onlinemedien davon betroffen sind.
Wenn Printmedien und damit auch Onlinemedien, auch im lokalen Bereich, erst einmal verschwunden sind, bekommen wir sie nicht wieder. Und dann haben wir eine Medienlandschaft, die vielfach aus unseriösen Quellen besteht, die nichts mit Journalismus zu tun haben.
Hier muss also gehandelt werden. Versuche, seriösen Journalismus beispielsweise über Crowdfunding zu ermöglichen, sind ganz nett und gehören dazu. Es sind aber nur Nischen, die genutzt werden müssen, aber nicht den großen Durchbruch bringen werden.

Sollte für solche, dann ja wohl öffentlich-rechtliche Print- und Online-Journalisten die Haushaltsabgabe erhöht werden – und wer verteilt die Gelder dann an wen?

Konken: Im Moment bräuchten wir die Haushaltsabgabe nicht erhöhen, denn es gibt ja Überschüsse, die quasi eingefroren sind und nicht genutzt werden. Politik, Medienvertreter und die Wissenschaft müssen schnell an einen Tisch, um staatsferne Lösungen für die Verteilung zu finden.

Die Idee klingt charmant, kommt aber womöglich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gerade die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind extrem in die Kritik geraten, ihnen werden quotenhöriges Programm, beeinflussbare Redaktionen, aufgeblähte Verwaltungsstrukturen vorgeworfen, manche fordern deswegen die Reduzierung oder gar Abschaffung der Haushaltsabgabe …
[..]

Weiterlesen auf:
http://www.planet-interview.de/interviews/michael-konken/48718/


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cleverle2009

Es gibt nicht genug Arbeit für beliebig viele Journalisten. Beispiel Milchmarkt! Gute Preise gibt es nur, wenn die produzierte Menge leicht abgesetzt werden kann.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 20. April 2016, 02:01 von Bürger«

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Zitat
Ich habe die „Haushaltsabgabe“ für Print- und Online-Medien gefordert, die staatsfern sein muss.

Herr Konken, ich denke, Sie haben nicht mehr alle Latten am Zaun!


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Die Kritik am Journalismus ist ausgereift.
War ja klar dass die Sache auf die Online-Medien verrutschen wird.
Da wurde zumindest weitergedacht, wenn die Beitragsgeschichte dann endlich erfolgreich boykottiert wurde, wird etwas anderes erfunden mit ähnlichem Charakter.

- Angebot und Nachfrage, Vertrag bei Nutzung. -

Es ist einfach so dass wenn man den Journalismus weitgehend nicht nutzt, er überflüssig wird.
Erzwingen bringt da gar nichts. Face it.


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Der Mensch trägt zwar den schönen Namen Michael, wird diesem aber leider nicht gerecht.
Herr Konken hat neben dem Posten im ZDF-Fernsehrat noch drei Jobs (Radio-Redakteur, Geschäftsführer und Uni-Lehrer) und er redet u. a. von dem geraubten Geld der Wohnenden, das er zum „Teil für Print- und Online-Journalismus“ ausgeben, an die Journalisten verteilen will. Er will die Verteilung von Unten nach Oben verfestigen und vorantreiben, wenn er sagt:
Zitat
„…Ich habe die „Haushaltsabgabe“ für Print- und Online-Medien gefordert… es bedarf dafür auch Gesetzesänderungen... von der jetzigen Haushaltsabgabe einen Teil für Print- und Online-Journalismus vorzusehen. ..."
Er ist Teilhaber einer (noch) privilegierten Oberschicht der Mächtigen und Reichen, die die Meinungsmedien in ihren Händen hält und ausbauen will.
Neben dieser selbstherrlichen (menschenverachtenden) Dreistigkeit ist allerdings der Gedankenschritt konsequent:
Zitat
„Im Moment bräuchten wir die Haushaltsabgabe nicht erhöhen, denn es gibt ja Überschüsse, die quasi eingefroren sind und nicht genutzt werden. Politik, Medienvertreter und die Wissenschaft (Anm. hier meint er wohl Juristen,-) müssen schnell an einen Tisch, um staatsferne Lösungen für die Verteilung zu finden. … Die Idee klingt charmant“

Genau. Denn, wenn der Rundfunk sein Recht (das deutsche Rundfunkrecht) aus dem Artikel 5 GG zieht, um die Zwangsabgabe auf das Wohnen für die Rundfunkfinanzierung zu rechtfertigen, müsste dies auch für die Presse gelten! Denn in unserem Grundgesetzt Artikel 5 steht im Absatz1 nach dem Satz 1 - dem Grundrecht des Einzelnen „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“  - der Satz 2 „Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.“ Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html
Aus diesem Satz 2 wird bekanntlich das "Gundrecht" des Rundfunks (und der Finanzierung des örR) abgeleitet.
Und somit stehen sich das Grundrecht des Einzelnen und das "Grundrecht des Anstaltrundfunks" (s.a. Kratzmann) unvereinbar gegenüber.
Dabei ist die Grundlage für des (durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts) ausgestaltete Rundfunkrecht als "Grundrecht des Anstaltsrundfunks" nicht mehr gegeben. Die Sendefrequenzknappheit und die „(I)m Bereich des Rundfunks ... sowohl aus technischen Gründen als auch mit Rücksicht auf den außergewöhnlich großen finanziellen Aufwand für die Veranstaltung von Rundfunkdarbietungen.." spielen im Zeitalter der "Unbegrenztheit" des Internets doch gar keine Rolle mehr. Der Kampf um die Freiheit des Internets hat längst begonnen...

Da fällt mir auf:
Zitat
Haben sich eigentlich schon die Filmlobbyisten gemeldet, um das Menschenrecht auf Wohnen mit einer Zwangsabgabe einzuschränken?


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