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Autor Thema: Der Niedergang des Journalismus  (Gelesen 1246 mal)

D
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Der Niedergang des Journalismus
Autor: 06. November 2015, 19:30
Von den NachDenkSeiten....wie immer ein hoch interessanter Artikel, treffend recherchiert und formuliert.  Lesenswert!  Zur Autorin:  Gaby Weber, 1954 in Stuttgart geboren, Magister und Promotion an der FU Berlin, ist seit 1978 hauptberufliche Journalistin, arbeitete zuerst für den stern und ab 1981 für die ARD. Seit 1985 ist sie freiberuflich als Südamerika-Korrespondentin tätig. Ihre Homepage ist www.gabyweber.com.

Hier der Link zum Artikel:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=28254

"Die Medien stehen zurzeit massiv in der Kritik. Der Bürger fühlt sich oft weniger informiert als manipuliert. Wer die Medien kritisiert, bekommt von ihnen oft das Label unseriös, dumm oder gar rechts verpasst. Systematische Medienkritik wird dabei als pauschale und also intellektuelle Fehlleistung abgetan. Komisch nur, dass unter derlei Diskurs- und Denkverboten unerklärlich bleibt und bleiben muss, was zwischen Massenmedien und Bevölkerung gerade schiefläuft. Wieso vertrauen die Menschen den Medien immer weniger? Zu ihrer Einschätzung auf diese Frage sprach Jens Wernicke mit der in diesem Jahr mit dem Alternativen Medienpreis bedachten Journalistin Gaby Weber, die unter anderem für die ARD als Auslandskorrespondentin tätig ist."

Weitere Auszüge:

".....Daneben klage ich aktuell gegen das Bundesarchiv, weil die untätig zugucken, wie Bundes-Archivgut bei privaten Stiftungen landet, wo eben nicht die Allgemeinheit Zugang hat, also etwa bei der Konrad-Adenauer-Stiftung oder der Stiftung der Deutschen Bank. Die suchen sich aus, wem sie ihre Archivalien zugänglich machen, und kritische Geister gehören da sicher nicht dazu. Das hat mit Demokratie nichts mehr zu tun. Was aber tut die ARD und tut die restliche Journaille? Sie schweigen, tun nichts......"

".....Viele meiner Kollegen haben inzwischen das Handtuch geworfen, weil in der heutigen Medienstruktur kein Platz mehr ist für Recherche, die dann möglicherweise zu einem anderen Ergebnis als die von der Regierung vorgegebene „offizielle Geschichtsschreibung“ kommt.  Und, ja: Heute gibt es wenige sehr hoch bezahlte Redakteure und ein Heer miserabel bezahlte Freie, die, wenn sie nicht vom Tellerrand fallen wollen, ihre Berichte gemäß des Mainstreams abfertigen. Die Zensur findet im eigenen Kopf statt. Früher konnte man als Freie mit einem Bauchladen ganz gut seine Themen bearbeiten. Diese Zeiten sind vorbei......"

"Und die Hauptfrage: Warum werden ARD und ZDF nicht einer Qualitätskontrolle unterzogen? Jeder kann da inzwischen den letzten Müll verbreiten, ohne dass das Konsequenzen für ihn hat. Wir brauchen in diesen Häusern eine Instanz, die die Vorwürfe der Manipulation untersucht und eine wahrheitsgemäße Berichterstattung durchsetzt. Das ist auch zu stemmen. Aber in der Öffentlichkeit wird heute jemand, der das Wort „Wahrheit“ auch nur in den Mund nimmt, lächerlich gemacht, als jemand der immer noch nicht begriffen hat, dass der, der das Geld hat, auch die Geschichte schreibt......."

...

Spätestens jetzt weiss Michel Blödbürger dass man ihn benutzt und manipuliert - bis in die letzte Windung des Gehirns.  Und mit ARD und ZDF sitzt man in der ersten Reihe der Verblödung und Verarschung, fremdbestimmt durch die Politik aller Couleur, die dadurch auch nicht mehr wählbar ist und die unsere Demokratie mit Ihrem Verhalten den neuen Radikalen auch noch zuschustert.  Fakt ist:  unsere Demokratie geht gerade zum Deubel und die Bürger schlafen und tun nichts um hier einzugreifen.

Ich habe meine Zweifel, dass dieses Unrechtsgesetz durch die VG's usw. gekippt wird.  Allenfalls vor dem BVerfG ist noch Hoffnung, evtl. auch noch vor dem EuGH.  Aber selbst wenn dies geschieht, dann kommt irgendwann die nächste "Abgabe".  Frei nach dem Motto:  "same Bullshit, different Name(s), same Payers".

Ich denke, es wird sich nur etwas ändern, wenn wir - letztendlich - doch politisch werden.  Es liegt viel im Argen (von der Absenkung des Rentenniveaus bis zum Angriff auf die Netzneutralität geht es querbeet gegen die Bürger) und es ist ersichtlich, dass die etablierten Parteien keine Lösungen bieten, weil sie bis zum Hals im Sumpf und Filz von Lobby-Verbänden und Hochfinanz verbandelt sind.  Denn anders können wir uns auf lange Sicht nicht helfen, können wir unsere Rechte und Freiheiten als Menschen und Bürger nicht verteidigen, ohne dass wir das Ruder selber in die Hand zu nehmen.

D61


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(Rosa Luxemburg)

 
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