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Autor Thema: Begründungen beider Seiten > Gründung eines "Interessenbündnisses"?  (Gelesen 5271 mal)

J
  • Beiträge: 95
Hallo allerseits,

wahrscheinlich bin ich in diesem Forenbereich falsch, doch ich habe keinen "passenderen" gefunden und wollte diesen Gedanken doch endlich mal schriftlich ausformulieren.
Es geht mir vor allem um die immer wieder sehr "internalen" Begründungen der GEZ. Einerseits finden sie schön klingende Worte für bestimmte Vorgehensweisen, andererseits könnte man mit solchen Argumentationsketten auch einen Mord rechtfertigen. Hier mal ein (aktuelles) Paradebeispiel, dabei geht es um die Barzahlung der GEZ-Gebühren:

Zitat
Hintergrund der Regelungen zur bargeldlosen Zahlung ist, dass sowohl der Zeitaufwand als auch die Kosten, die durch eine händische Barzahlung des Rundfunkbeitrags für Bürgerinnen und Bürger wie für den Beitragsservice entstehen würden, im Alltag nicht praktikabel wären und an der Lebenswirklichkeit vorbeigingen.

Was die GEZ hier außen vorlässt ist das im Netz so häufig zitierte Bankengesetz. Sprich: Die GEZ hat einen "schön klingenden Grund", wobei gesetzliche Regelungen, die potentiell (!) dagegen stehen würden, einfach ignoriert werden.

Wenn diese Art der Argumentation nicht nur für die GEZ, sondern auch für die Bürger gelten würde, dann sollte doch folgende Begründung völlig ausreichen, um keinen Beitrag zahlen zu müssen:

"Hintergrund meiner Zahlungsverweigerung ist, daß ich mich durch eine Bezahlung des Rundfunkbeitrages auch verpflichtet sehen würde, die durch mich bezahlten Programme auch zu sehen. Diese Verpflichtung zu lösen erfordert eine längere Diskussion und deren Ausgang ist nicht sicher, so daß unter umständen auch eine therapeutsiche Analyse nötig wäre. Dies steht sowohl finanziell als auch zeitlich in keinem Verhältnis und ist im Alltag nicht praktikabel, zumal es an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht, daß ARD und ZDF allzu beliebte Sender währen."

Noch einmal:
Das ist natürlich KEINESFALLS eine Reale begründung.
Doch sie folgt demselben Muster wie die Begründung der GEZ.

Das "therapeutische" daran gefällt mir nicht wirklich, doch mir ist aktuell nichts besseres eingefalle.
Für mich sind solche Begründungen wie die der GEZ immer wieder Paradebeispiel dafür, daß die GEZ sich nicht wirklich an rechtlichen Grundlagen orientiert. Oder besser: Nur dann an rechtliche Grundlagen hält, wenn sie Ihr zugute kommen. Die Rechtsgrundlagen hat die GEZ ja auch früher, bei den Außendienstmitarbeitern, nicht wirklcih interessiert.

Letztlich halte ich es für das Ergebnis, wenn man einer Organisation zu viele Freiheiten gibt. Das Verfassungsgericht hat immer wieder PRO GEZ entschieden, egal was passiert ist, und die GEZ hat sich langsam an diesen "Allmachtsstatus" gewöhnt.

Durch die großen Gelder, die über die GEZ auch wieder an die privaten Sender fließen, scheint hier eine Art "gemeinsame Stillschweigevereinbarung" zu herrschen und im Fernsehen ist so gut wie keine wirkliche Kritik an diesen sehr "flexiblen" Interpretationen des Rundfunkstaatenvertrages zu finden. Alleine die Begründung, warum wir einen ZWEITEN Fernsehsender brauchen, kann ich kaum nachvollziehen, von den dritten Programmen bis hin zu einem Fernsehorchester ganz zu schweigen.

Eine vielleicht ganz interessante (Brainstoarming-) Idee wäre es doch mal, über die Politik zu gehen. Politiker, insbesondere Parteien, sind ja immer wieder "Huren der Massen". Wenn die Massen Öko wollen setzt Schröder ein Enddatum der Atommeiler. Die Massen wollen billigen Strom (und die Stromkonzerne fördern das), also verlängert Merkel die Laufzeiten wieder. Und als die Japaner anhand eines Beispiels (Fukushima) herausfinden, daß Atomkraft gefährlich ist, legt Merkel einige Meiler ohne jegliche gesetzliche Grundlage still. War recht sinnlos, aufgrund Ihrer vorherigen  Aussagen, daß unsere Atomkraftwerke sicher wären, aber es war halt so schön populistisch.

Ähnlich könnten wir doch mal Druck aufbauen gegen die GEZ:
Wir formieren keine Partei, sondern eine Art "Interessensbündnis". Und wir stellen klar, daß JEDER, der in diesem Bündnis ist, NUR DIE PARTEIEN WÄHLT, die sich ausdrücklich GEGEN den Rundfunkbeitrag in der momentanen Form aussprechen und einsetzen.

Momentan dürften das nicht viele Parteien sein, höchstens vielleicht die Piraten und andere Mini-Parteien (PDV und ähnliche). Aber mit 100.000 und gar 1. Mio Menschen in einer solchen "Interessensgemeinschaft" hätte das doch eine gewissen Schlagkraft. Wohlgemerkt: Das hat keine Rechtliche Relevanz und geht auch nicht über ein "Urteil gegen die GEZ", sondern hier geht es rein um "Lebenswirklichkeit". Und um Politik, die vom Volk aus ausgeht. ;)

Alles Liebe, Julian!


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juni 2015, 16:28 von Bürger«

w

wtfacow

Ähnlich könnten wir doch mal Druck aufbauen gegen die GEZ:
Wir formieren keine Partei, sondern eine ARt "Interessensbündnis". Und wir stellen klar, daß JEDER, der in diesem Bündnis ist, NUR DIE PARTEIEN WÄHLT, die sich ausdrücklich GEGEN den Rundfunkbeitrag in der momentanen Form aussprechen und einsetzen.

Momentan dürften das nicht viele Parteien sein, höchstens vielleicht die Piraten und andere Mini-Parteien (PDV und ähnliche). Aber mit 100.000 und gar 1. Mio Menschen in einer solchen "Interessensgemeinschaft" hätte das doch eine gewissen Schlagkraft. Wohlgemerkt: Das hat keine Rechtliche Relevanz und geht auch nicht über ein "Urteil gegen die GEZ", sondern hier geht es rein um "Lebenswirklichkeit". Und um Politik, die vom Volk aus ausgeht. ;)

Ein sehr Interessanter Ansatz. Die Petitionen gegen die GEZ in der Vergangenheit haben gezeigt das es durchaus Möglich ist soviele Menschen dafür zu gewinnen. Das "Interessensbündnis" könnte durchaus bedrohlicher auf die Politiker wirken als eine einfache Petition.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juni 2015, 22:28 von Bürger«

J
  • Beiträge: 95
Hi wtfacow,

die Vorteile von "dieser" Strategie liegen auf der Hand:

- Es braucht nur sehr wenig "Aktivität" der Einzelperson. Dadurch lässt sich viel mehr Masse finden. Es dürfte schwer sein, Menschen zu überreden, nur noch mit Bargeld zu bezahlen (die Einzugsermächtigung ist ja so bequem) oder zu Klagen ("Hilfe, dann muß ich meine Meinung nach vor Gericht vertreten!"). Bei diesem "Bündnis" müssten sich die Menschen im ersten Schritt nur als interessent melden/registrieren.

- Es hat im Gegensatz zu einer Petition eine Konsequenz. Petitionen kommen mir immer mehr wie die "Endlagerung für das unerfüllte Volksinteresse" vor. Ob wir jetzt 10.000 oder 1. Million unterschriften irgendwo hinbringen, wo baut das Druck auf? Daß ein Großteil der Deutschen Bevölkerung mit der aktuellen Regelung unglücklich ist, das ist nicht zu übersehen. Trotzdem wird es ignoriert. Welchen Unterschied macht es, ob die Unzufriedenheit nun mit einer Unterschrift bestätigt wurde?
Wenn es dagegen um Wählerstimmen geht, dann ist dieses Szenario deutlich bedrohlicher. Auf einmal gibt es Konsequenzen für die Politik.

- Es ist demokratisch bis zum geht-nicht-mehr, und zwar in genau der Form, die der Staat bevorzugt:
Menschen wählen die PArtei, die die Interessen vertritt, die die Menschen haben. Die aktuelle Politik verschleiert die Interessen nur allzu gerne und versucht dann, nett auszusehen und blumige Worte zu finden. Die Reduktion der Wahlentscheidung auf einzelne Kernfragen "entschleiert" die Politik. Nun mag die GEZ nicht unser wichtigstes innerpolitisches Thema zu sein ... aber alles in allem ist unsere Politik eh ein nicht mehr zu durchschauender Eintopf, und da halte ich es für sehr sinnvoll, wenn das Volk sich mal wieder an einen der Leitsprüche der Demokratie erinnert: "Alle Macht geht vom Volk aus".

Ich denke, ich werde die Tage mal eine Website dazu zusammenbauen. Nichts großes, nur eine kurze Info-Page mit Registrierungsmöglichkeit. Und dann einfach mal abwarten, was passiert.

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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juni 2015, 16:28 von Bürger«

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Ähnlich könnten wir doch mal Druck aufbauen gegen die GEZ:
Wir formieren keine Partei, sondern eine ARt "Interessensbündnis". Und wir stellen klar, daß JEDER, der in diesem Bündnis ist, NUR DIE PARTEIEN WÄHLT, die sich ausdrücklich GEGEN den Rundfunkbeitrag in der momentanen Form aussprechen und einsetzen.

Oder einen Verein...


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juni 2015, 22:28 von Bürger«
21 Millionen BS Mahnmaßnahmen (s. Jahresbericht 2016 GEZ/Beitrags"service" S. 25)+Millionen zähneknirschend zahlende ARD/ZDF&Co Nichtnutzer nicht berücksichtigt. Immer mehr wehren sich, u.a. gegen zwangsfinanzierte, unverschämte örRenten: z.B. 22952 (!) Euro Pension (monatlich, nicht jährlich) für T*m B*hrow/WDR u. weigern sich, so etwas in lebenslänglichen Zwangsraten à 17,50 (=ca. 13000 EUR!) mitzufinanzieren. Zahlst Du noch oder verteidigst Du schon Deine Grundrechte?

w

wtfacow

Oder einen Verein...

Ein Verein ist aber deutlich komplizierter aufzubauen.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 14. Juni 2015, 22:27 von Bürger«

w

wtfacow

Ich denke, ich werde die Tage mal eine Website dazu zusammenbauen. Nichts großes, nur eine kurze Info-Page mit Registrierungsmöglichkeit. Und dann einfach mal abwarten, was passiert.

Klingt gut, schließlich haben wir ja nichts zu verlieren.  8)


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S
  • Beiträge: 2.177
Ich denke, ich werde die Tage mal eine Website dazu zusammenbauen. Nichts großes, nur eine kurze Info-Page mit Registrierungsmöglichkeit. Und dann einfach mal abwarten, was passiert.

Gute Idee. Ich bin gespannt, was da kommt.


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Ich finde die Idee super und kann mir sehr gut vorstellen das viele Menschen eher einer Interessengemeinschaft beitreten als selber aktiv zu werden.


Zitat
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse abgeschafft und privatisiert werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Prometheus- Institut in Auftrag gegebenes Gutachten. Die Finanzierung mit dem Rundfunkbeitrag sei demnach gegenwärtig nicht mehr zeitgemäß.


LG Anke


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Die Idee ist wirklich nicht schlecht!
Petitionen sind zwar auch ein Mittel aber werden viel zu oft nicht beachtet.
Dem Unterzeichner wird nur ein positives Gefühl, an Bürgerbeteiligung, vermittelt aber die Wahrheit ist dann doch eher sehr ernüchternd. (99,82% für die Tonne)

Hierzu ein Bericht und der Link zum Jahresbericht, des Petitionsausschusses.

https://tarnkappe.info/bundestag-petitionsausschuss-hat-9982-der-petitionen-verworfen/

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/049/1804990.pdf




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J
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Hi allerseits,

Zitat
Gute Idee. Ich bin gespannt, was da kommt.

Sophia, jetzt bin ich wirklich überrascht.
Ich hatte den Eindruck, Du würdest Ideen, die von mir kommen, eher Prinzipiell blocken. Es freut mich, daß das nicht so ist. ;)

Zitat
Die Idee ist wirklich nicht schlecht!
Petitionen sind zwar auch ein Mittel aber werden viel zu oft nicht beachtet.

Ich bin eben vor allem Systemiker, von der Art, wie ich Themen angehe.
Als ganz kleinen Ausflug in meine Weltanschauung:

Viele der heutigen "Aktivitäten" werden von Politik und Wirtschaft "aufgefangen und entsorgt". Genau das ist z.B. die Aufgabe der meisten Call-Center:
Freundliche und meistens ungelernte (und daher für das Produkt inkompetente) Mitarbeiter sitzen am Telefon und sollen die Masse der Kundenbeschwerden von der Firma abhalten. Daher sind heute die meisten Call-Centers auch "outgesourct", werden gar nicht von der Firma selbst betrieben, um die es geht.

Auch an anderen Stellen werden Menschen so lange mit "Zettel-Ausfüllen" und "Antragsformulare zusammenfinden" genervt, daß man das Gefühl hat, man "könnte ja was erreichen", aber die meisten Menschen auf dem Weg die Motivation verlieren. Ein tolles Beispiel hierfür gibt´s neuerdings von Iglo: Auf den neu entwickelten Tiefkühlgerichten steht "Gratis genießen" drauf, man kann ein Gericht davon kostenlos ausprobieren. Wie das geht? Ganz einfach: Produkt kaufen, Beleg einscannen, auf deren Website kaufdatum ausfüllen, Beleg hochladen, eigene Bankverbindung eintragen, und dann wird der Kaufpreis erstattet. Ich habe mir mal die ganze Arbeit gemacht und saß locker eine halbe Stunde dran. Für ein paar Euro. Tatsächlich habe ich bisher noch keine Rückzahlung auf meinem Kontoauszug gefunden, eine Bestätigung kam (glaube ich) auch nicht. Auch hier wird der Begriff "Gratis" benutzt, um was zu verkaufen, und dann sooo dermaßen viel Aufwand dahintergeschraubt, daß es kaum jemand wirklich nutzt.

Diese Mittel sind meiner Meinung nach eine Art "Kundenruhigstellung bei positivem Image". Der Kunde wird "Ruhiggestellt", weil er die Illusion hat, man würde sich um ihn kümmern, doch die Firma macht fast nichts. Und genau dieser Weg scheint mir der einer Petition zu sein. Was kann eine Petition bewirken? An sich doch gar nichts. Es ist nichts weiter als eine "Bitte" an unsere Politiker. Hier und da geht mal eine etwas weiter (0,18% letztes Jahr) aber in der Masse sind die Menschen doch ruhiggestellt, wenn sie eine Petition unterschreiben, und für den GEsetzgeber ist keine Verpflichtung, kein DRuck da.  Bei Online-Petitionen sehe ich das noch viel dramatischer an. eMails abgeben, puh, und was soll das bewirken?

Für mich ist systemisch vielmerh die Frage: "Wenn die Politiker mir weh tun, wie kann ich dann denen am besten weh tun?"
Und hier ist dann genau der Schlüssel: Wahlen! Während die Politik alles tut, das tatsächliche INteresse unserer Bürger an der Politik zu ersticken, können sie das bei den Wahlen nicht wirklich einschränken. Es ist der Dreh- und Angelpunkt der Demokratie und damit ist es das Mittel Nummer eins, wenn es darum geht, den Politikern klarzumachen, was das Volk will.

GEZ und Politik reden sich den Rundfunkstaatenvertrag schön. Kein Wunder: Welcher Politiker schleimt sich nicht gerne bei Fernsehkameras ein? Hier herrscht schon von vornherein ein Missstand: Ein System (GEZ) zu reformieren kann nicht von denen gemacht werden, die (zum Teil) davon abhängig sind: Die Politiker. Daß es hierbei zu Mauscheleien kommt ist zwangsläufig.

Dennoch haben wir einen sehr (!) entscheidenden Vorteil. Alles, was zwischen Politik und GEZ läuft ist Mauschelei. Wir dagegen können völlig offen kommunizieren, weil wir nicht "mauscheln". Die Aussage "Ich wähle nur noch Politiker/Parteien, die sich GEGEN den Rundfunkbeitrag in seiner aktuellen Form einsetzen" ist absolut fair und entspricht der Demokratischen Grundordnung. Sprich: Wir können unseren DRuck völlig offen kommunizieren.

Ich habe gerade noch ein wenig mehr Ideen, wie das ggf. noch besser Druck aufbauen könnte, OHNE daß jemand sich verpflichten muß, z.B. eine bestimmte Parteil zu wählen oder ähnliches. An sich ist das gerade ein sehr gutes Brainstoarming.

Wie auch immer, was ich damit eigentlich nur ausdrücken wollte ist, warum ich keine Petitionen mag. Ganz einfach: Ich halte sie für absolut zwecklos.
Welches sind denn die 0,18%, die weitergegeben wurden? Da stellt sich nämlich umgekehrt die Frage, ob es nicht genau die Veränderungen sind, die sowieso passiert wären, auch ohne Petition.

Die für mich Validen und Erfolgsversprechenden Wege gegen die GEZ sind die folgenden:

  • Auf irgendeiner sehr hohen Rechtsinstanz feststellen lassen, daß der Rundfunkstaatenvertrag in seiner jetzigen Anwendung nicht rechtskonform ist. Aufgrund der immer wiederkehrenden höchstinstanzlichen Urteile scheint mir das jedoch unwahrscheinlich, dennoch habe auch ich schon einen Prozess gegen die GEZ durchgezogen (und verloren). Mein nächster Schritt diesbezüglich ist übrigens, daß ich meine Wohnung zum "Gotteshaus" erkläre und Gotteshäuser sind ja ausgenommen von der GEZ. Und, tatsächlich, das ist kein Scherz: Ich bin Diskordianischer Papst und der Diskordianismus, auch wenn er gelegentlich als "Witz-Religion" angesehen wird, existiert schon lange. Mich würde auch sehr interessieren, wie unsere (Diskordianische) öffentlichkeit darauf reagiert, wenn höchstrichterlich entschieden wird, daß "keine" Religion ist.

  • Durch die Masse im Volk so viel Druck aufbauen, daß die Politiker handeln müssen. Nimm als Vergleich dazu den Kita-Streik: Daß die Kitas unterbezahlt sind, das ist seit Ewigkeiten klar. Versprechen gab es stets viele, Bewegung kommt aber erst rein seit dem Streik. Wir brauchen also Druck ... dafür das oben beschriebene Projekt.

  • Durch die Auslegung kleinster Schritte, durch den konstanten Boykott einfacher Wege so viel Sand in´s Getriebe streuen, daß die GEZ handlungsunfähig wird. Das kann die Masse an Barzahlung sein und direkt nach dem Aufbau von massenhaft Kassenschaltern den Boykott ebendieser Kassenschalter, das kann die dauernde Veränderung von Bankverbindungen sein, das kann die Überweisung in Einzelteilen (mal 3 Cent zu viel, mal 2 Cent zu wenig" sein, das können Zahlendreher im Betreff der Teilnehmernummer sein und so weiter. Daher auch mein hohes Interesse an der Barzahlung

Gerne bin ich offen für weitere Wege.
Allerdings rate ich ganz dringend dazu, sich nicht auf einen einzigen Weg zu versteifen. Letzten Endes reicht es, wenn wir auch nur einen einzigen Weg finden, und dann ist es auch völlig egal, ob es ein juristischer, ein praktischer oder ein total Banaler ist. Ihr wisst sicherlich: Al Capone wurde verurteilt. Aber nicht wegen Morden, nicht wegen Bandenkriminalität oder sonstwas. Er wurde nur wegen STEUERHINTERZIEHUNG verurteilt. Auch wenn diese Urteilsbegründung herrlich idiotisch aussieht, das Ergebnis hat offenbar gestimmt: Ein hochkrimineller Mensch musste endlich in´s Gefängnis.

Es ist WURSCHT, wie wir gewinnen. Wir müssen einfach nur gewinnen.
(äh ... okay, "legal gewinnen", das sollte ich noch hinzufügen)

Alles Liebe, Julian!


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