Vielsagende Studie, von der ARD selbst in Auftrag gegeben - im Jahre 2008(!):
http://www.ard.de/download/119600/Ein_nur_noch_seltenes_Paar__Oeffentlich_rechtlicher_Rundfunk_und_Jugend___Strategien_gegen_den_Generationenabriss.pdf"Bei den öffentlich-rechtlichen TV-Programmen ist inzwischen fast die Hälfte der Zuschauer über 65 Jahre alt – also im Rentenalter. Nur rund fünf Prozent sind unter 30. Das durchschnittliche Zuschaueralter liegt beim Ersten inzwischen bei 59,8 Jahren, beim ZDF bei 60,6 Jahren und bei den Dritten noch höher: bei 60,9 Jahren. Der Vergleichswert der privaten Sender liegt mit etwa 45 Jahren weit darunter.
Der durchschnittliche Zuschauer des öffentlichrechtlichen Rundfunks ist also um rund 15 Jahre älter als derjenige der privaten Anbieter."
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"Der Kern des Problems liegt woanders. Er liegt darin, dass die Öffentlich-Rechtlichen bei den Zuschauern unter 50 Lebensjahren in beträchtlichem Ausmaß Marktanteile verlieren.
Besonders ausgeprägt ist der Akzeptanz-Schwund bei den Unter-30-Jährigen. Das Erste erreicht in dieser Altersgruppe (14 bis 29 Jahre) nur noch einen Marktanteil von fünf Prozent (2007). Das ZDF liegt mit 4,1 Prozent noch darunter. Denselben Wert erzielen die Dritten zusammen. Zum Vergleich: Marktführer ProSieben kam auf 17,4 Prozent, RTL auf 16,8 Prozent.
Im Klartext bedeutet das: Wenn Jugendliche und junge Erwachsene ihr Fernsehgerät anschalten, entscheiden sie sich nur zu etwa 15 Prozent für öffentlich-rechtliche Programme und zu mehr als 85 Prozent für die privaten Sender."
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"Die Hoffnung nun darauf zu setzen, dass die Alterung der Gesellschaft die Quoten von ARD und ZDF insgesamt stabil halten wird, wäre allerdings verfehlt. Denn es ist keineswegs ein Automatismus, dass sich die Menschen mit fortschreitendem Alter den Öffentlich-Rechtlichen zuwenden. Vielmehr deuten die Ergebnisse der Medienforschung darauf hin, dass jüngere Generationen, deren Sehgewohnheiten bereits stark von den Privaten geprägt wurden, auch im Alter für die öffentlich-rechtlichen Sender nicht mehr so leicht zu erreichen sind wie jene Jahrgänge, die ausschließlich mit öffentlich-rechtlichen Programmen aufgewachsen sind."