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Autor Thema: ÖN Zwangsticket für alle  (Gelesen 16873 mal)

S
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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#15: 15. Mai 2015, 20:18
Selbst wenn, das wäre ein Argument um die KFZ-Steuern zu reduzieren, aber kein Argument gegen das Bürgerticket.

Und wenn Du Rundfunkverbraucher wärest, dann wärest Du für die Zwangsabgabe und würdest kein Argument dagegen erkennen.

Das nennt man Angst- und Wunschdenken. Auf solches Denken verlassen sich auch die Politiker. Die Mehrheit ist zufrieden mit der Zwangsabgabe, weil die Minderheit der Nicht-Verbraucher ihren Konsum subventioniert und billiger macht.

Ich fahre seit Jahren kein Auto mehr, benutze Fahrrad und ÖNV, kann aber Deiner Argumentation nicht folgen.


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#16: 15. Mai 2015, 21:37
Ich drücke mich bestimmt unverständlich aus, entschuldigt bitte.
Allerdings verstehe ich dein Vergleich auch nicht ganz.

Ob mein Nachbar den ÖRR empfängt oder nicht, beeinträchtigt mich nicht.
Ich kann genauso weiter Youtube gucken oder Zeitung lesen.
In Zeiten der Frequenzknappheit hätte es vielleicht Probleme gegeben,
und er hätte mir eine Entschädigung zahlen müssen, weil ich nicht meinen
Interessen nachgehen könnte. ;)

Neben dem ÖRR, existieren auch noch privater Rundfunk, Zeitungen usw.
Es existiert vor der Tür, aber keine zweite Realität.

Wenn mein Nachbar ein Auto fährt beeinträchtigt er mich.
Ich muss den Lärm ertragen (wieso bezahlt er mir nicht Lärmschutzfenster?) und ich kann den Raum vor
dem Haus nicht nutzen,
weil "er" auf gemeinsamen Grund eine Straße bauen lies.
Wenn ich natürlich selbst ein Auto besitze, verursache ich die selben Probleme, im gleichen Mass.

Nutzer des ÖRR werden ja nicht, durch Nicht-Nutzer beeinträchtigt.
Also warum sollten Nicht-Nutzer GEZ bezahlen?
(Ich hoffe der Satz ist verständlich.)

Als ÖPNV-Nutzer verursacht man auch solche Probleme, allerdings in sehr viel geringerem Mass.
Busse und Straßenbahnen fahren meist nur auf einem sehr kleinen Prozentteil des gesamten
städtischen Straßennetzes und der Lärm und Abgase müssen natürlich
durch alle im Fahrzeug sitzenden Personen geteilt werden.
Also verursachen 80 Personen im Bus, weniger Lärm und Abgase als 80 Autofahrer und
brauchen auch ein sehr viel kleineres Straßennetz und keine 6 spurigen Innenstadtstraßen.
Auch Parkplätze benötigt der ÖPNV Nutzer nicht (außer vielleicht die Endhaltestellen).

Ich persönliche nutze den ÖPNV fast nie und würde es auch nicht mehr tuen wenn er "kostenfrei" wäre.
Wie ich bereits schrieb, ist es ungerecht für Leute die nur zu Fuß oder mit dem
Fahrrad fahren, ja.
Die Gruppe die das aber "freiwillig" tut und nicht aus finanziellen Problemen, würde
ich aber eher klein einschätzen.
(Vielleicht vertue ich mich dabei auch.)
Vielleicht könnte man da eine Lösung finden, aber für mich wichtig ist,
dass alle am "gemeinsamen Raum" teilhaben können.

Umso teurer die Busticketpreise werden, umso weniger Leute können sich den ÖPNV leisten
und umso mehr, wird die Straße zum exklusiven Ort für Autofahrer.
Die Straße wurde vielleicht von Autofaherern bezahlt, aber der Raum in dem sie gebaut wurde, gehört allen.

Es geht mir also nicht darum das Autofahrer ohne Grund den ÖPNV subventionieren, weil es ÖPNV Benutzern nützt.
Sondern das Autofahrer, den Leuten die kein Auto haben, die Beeinträchtigung die sie verursachen, zu überwinden helfen.

Gäbe es keine Autos, könnte jeder den öffentlichen Raum zu nahezu 100% nutzen.
Die paar LKWs würden keine große Behinderung bedeuten und fahren meist auch nur auf Hauptstraßen.
Dann gäbe es natürlich etwas anderes und dann müsste man überlegen inwieweit das Probleme verursacht.
Aber das nicht Autobesitzer "jetzt" nur einen kleinen Teil des öffentlichen Raumes nutzen können,
liegt hauptsächlich an Autofahrern.
Und ich finde, diese ungerechtfertigte Inanspruchnahme muss irgendwie ausgeglichen werden.

Wiegesagt, das Thema wäre für mich vom Tisch, wenn ich als Fußgänger mitten auf der Kreuzung stehen
und mein Sofa vor dem Haus, neben das Auto des meines Nachbarns stellen dürfte.


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#17: 15. Mai 2015, 22:47
Nutzer des ÖRR werden ja nicht, durch Nicht-Nutzer beeinträchtigt.
Also warum sollten Nicht-Nutzer GEZ bezahlen?
Und warum sollten Nichtnutzer des ÖPNV ein Bürgerticket bezahlen. Warum sollten jene die sich die Freiheit und Mobilität eines Autos genehmigen , andere subventionieren die sich aus welchem Grund auch immer gegen diese etwas bequemere aber auch kostenintensivere Variante der Fortbewegung entschieden haben . Jeder ist seines eigenen Glückes und Wohlbefinden Schmied und muss sich nicht durch eine neidisch dreinblickende Minderheit gängeln lassen. Die Mehrheit setzt doch wohl auf das Auto , weil man so auf keinen Mittelsmann als Dienstleister angewiesen und sich nicht auf diesen mit Ausfallrisiko verlassen muss.
Hier lässt der Rundfunkbeitrag grüßen : Die Minderheit ordnet sich der Mehrheit unter , ob sie will oder nicht.
Der öffentliche Raum wird doch nicht nur von den Autofahrern genutzt , auf den Straßen fahren genau so
die öffentlichen Verkehrsmittel. Diese Straßen gehören nun mal zu einer vernünftigen Infrastruktur einer Stadt.
Ohne dieses (mitunter zu großzügige) Straßennetz würde auch das Leben der Nichtautofahrer im Chaos versinken. Leere Supermärkte , auf Radwegen im Schneckentempo fahrende Handwerker und Dienstleister , notgedrungen per Hubschrauber einfliegende Rettungskräfte , erfolglose Polizeieinsätze zu Pferd usw.
Das Bürgerticket wäre zudem genauso ein fauler Kompromiss wie die krampfhaft durchgeboxte Maut.
Da "soll" die KFZ-Steuer gegengerechnet werden , abwarten...
Für das Bürgerticket müsste dann noch das Risiko der KFZ-Haftpflicht drastisch gemindert werden. ;)
Man ist ja dann viel öfters mit dem ÖPNV unterwegs (um das Zwangsticket abzugelten) und weniger ein potentieller Unfallkandidat der Straße.
-Ich hoffe ich konnte den Sinn meines Anliegens verständlich vermitteln-


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#18: 16. Mai 2015, 01:04
Ich glaube wir reden ein bischen aneinander vorbei.
Ich versuche es nur noch einmal, aber ich hänge in einer Schleife und weiß nicht wie
ich besser meine Meinung erklären soll. Entschuldigt. :)

Ganz einfach, mit der Freiheit eines Autos schränkt man die Freiheit von nicht Autofahrern ein.
Und für diese Einschränkung wäre zu zahlen.
Das ist der Punkt.
Es geht sich nicht um Neid, sondern darum das Autofahrer nicht Autofahrern den Platz wegnehmen.

Natürlich kann man jetzt sagen, ok ich verdiene 3000+€ und nehme den armen Schluckern ihre
Ansprüche auf das gemeinsame Eigentum weg.
Das sehe ich aber nicht als legitim an.

Vielleicht ein bildliches Beispiel:
Angenohmen du würdest dir mit einem Nachbarn einen gemeinsamen Garten teilen,
der euch zu gleichen Anteilen gehört.
Der kommt eines Tages und asphaltiert den kompletten Garten.
Dann sagt er, ja ok entweder bezahlst du eine Menge Geld und darfst ihn nur noch für eine
bestimmte Sache nutzen oder du hast Pech gehabt.
Würde dir das gefallen?
Der Nachbar den Vorteil und du nichts mehr.
Die einzige Möglichkeit wie du trotzdem noch an deinem Garten teilhaben könntest wäre,
wenn der Nachbar dir Geld für ein Gokart zu schießt, mit dem du langsam am Rand entlang fahren kannst,
während der Nachbar in seinem dicken Mercedes durch den kompletten Garten fährt.

Und dieses Gokart wäre Übertragen der ÖPNV, der nicht in Nebenstraßen
und auch nur auf einer Spur der mehrspurigen Straße fährt.

Der Großteil der Autos sind aber keine Rettungswagen oder Handwerker.
Natürlich hat jeder Vorteile von Straßen, aber die die ein Auto besitzen sehr viel mehr,
als die die keines haben, obwohl ihnen nicht mehr oder weniger des öffentlichen Raumes gehören.
Diese Verkehre die allen zu Gute kommen (Lieferverkehr zum Supermarkt usw.), wäre genauso mit zwei spurigen Hauptstraßen
und abseits davon ausschließlich Spielstraßen mit stark eingeschränkten Parkmöglichkeiten
(für Handwerker) bewältigbar.
Wie ich bereits schrieb, das wäre ja keine große Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit,
da der Verkehr nicht besonders stark wäre.

6 spurige Hauptstraßen, Nebenstraßen auf denen man sich nur mit einem Auto fortbewegen darf und riesige zeitlich unbegrenzte
Parkmöglichkeiten belegen zusätzlichen Raum, was aber nur der Gruppe der Autofahrer zu gute kommt.
Das ist genauso wie zu sagen, Radfahrer benutzen die Straßen auch.
Stimmt, allerdings benutzen sie nur einen sehr geringen Teil der Fahrbahn und
verursachen durch ihr geringes Gewicht auch keine Schäden.

Um beim Beispiel von oben zu bleiben:
Es ist zwar nett, sich einen Handwerker über den asphaltierten Garten zu bestellen.
Dafür hätte es allerdings auch ausgreicht nur den Rand des Garten zu asphaltieren.
Der ganze Garten wurde nur wegen des Mercedes des Nachbarn asphaltiert und dies hat gar keinen
Mehrwert für dich.

Außerdem sage ich ja nicht, verbietet das Autofahren, nur bezahlt dafür, dass ihr den Platz
anderen weg nehmt, bzw. sorgt dafür das nicht Autobesitzer zumindest mehr am gemeinsamen Raum
teilhaben können. Die einzige Möglichkeit sehe ich im Bürgerticket.
Natürlich wird dadurch der Verkehr noch größer, aber es geht auch
nicht darum, dass man auf der Hauptstraße Fußball spielen darf,
sondern das man am gemeinsamen Raum teilnehmen kann.
Wenn der Raum exklusiv dem Verkehr gewidmet ist, dann dem Verkehr.
Um wieder zu einem Bild zu kommen:
Auf der 1. Spur fahren LKWs, Rettungswagen und Handwerker,
aber auf der 2. und 3. Spur nur private Autos.
Auch nicht Autobesitzer provitiern von der 1. Spur (und finanzieren diese ja auch über den Einkauf usw. mit,
die Maut des LKWs wird ja bezahlt),
aber nicht von der 2. und 3. daher ist für diese eine Entschädigung fällig und auch
für die parkenden Autos die keinem Handwerker usw. gehören.

Nur weil man ein Bürgerticket hat, heißt das nicht das man das Auto weniger benutzt.
Aber das muss man dann mit der Versicherung regeln ;).


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  • an den ÖRR : "You can´t always get what you want"
Re: ÖN Zwangsticket für alle
#19: 16. Mai 2015, 16:54
Ich glaube wir reden ein bischen aneinander vorbei.
Nicht nur ein bisschen , man könnte fast glauben dass du der Initiator dieses Schwachfugs bist.
Du reitest hier auf einer utopischen Vision , die schon andere hatten und damit kläglich gescheitert sind.
Der Autofahrer ist ohnehin schon die Melkkuh der Nation , klar da geht sicher noch etwas mehr ....
Der Nichtautofahrer in einer Stadt genießt alle Vorteile der besseren Infrastruktur als die auf dem Lande.
Er hat alles so schön wunderbar beisammen und den Vorteil der kurzen Wege. Das diese Konzentration aller Annehmlichkeiten einer Stadt aber nicht ohne ein vernünftiges Straßennetz auskommt , wird seltsamerweise ausgeblendet . Man will die Belästigung von Lärm und Abgasen nicht haben und jeder Grashalm wird unter Naturschutz gestellt.
Das eine geht aber ohne das andere nicht , zu vielen gern genossenen Vorteilen gehören nun mal auch einige wenige Nachteile mit denen man sich dann konsequenterweise abfinden muss.
Du kannst auch gerne aufs Land ziehen , da hast du freien Raum , saubere Luft und sattes Grün ohne Ende.
Vielleicht bekommst du sogar den Feldweg und die Wendeschleife zum einsamen Bauernhof asphaltiert.
Dann bist du auch für den ÖPNV erreichbar , der für dich eine Sonderlinie "Extrawurst" einrichten wird.
Ein Auto brauchst du auf dem Lande eh nicht , da kannst du auch alles mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen .
Dauert halt nur etwas ;) länger , ist dann aber genauso billig wie in der Stadt ....
Etwas mehr Bewegung fördert übrigens auch ein besseres Denkvermögen. ;)


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fox

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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#20: 16. Mai 2015, 18:56
Bei der ganzen Diskussion wird nur eines vergessen: Was ist mit den Bewohnern auf dem Land ??

Ich wohne auf dem Land. Bei mir gibt es keinen ÖN, der alle 10 oder 20 Minuten bei mir vorbeikommt.
Die nächste ÖN-Haltestelle ist von mir 3 Km entfernt und verkehrt nur stündlich. Ich bin also auf mein Auto angewiesen. Warum soll ich dann bitte noch ÖN-Beitrag bezahlen ? ???
Auch wenn der ÖN-Beitrag eingeführt werden würde, bin ich mir sicher, daß bei mir kein ÖN vorbeikommen wird.


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    • Protest + Widerstand gegen ARD, ZDF, GEZ, KEF, ÖRR, Rundfunkgebühren, Rundfunkbeitrag, Rundfunkstaatsvertrag:
Re: ÖN Zwangsticket für alle
#21: 16. Mai 2015, 20:33
Ich wohne auf dem Land. Bei mir gibt es keinen ÖN, der alle 10 oder 20 Minuten bei mir vorbeikommt.
[...] Warum soll ich dann bitte noch ÖN-Beitrag bezahlen ? ???
Auch wenn der ÖN-Beitrag eingeführt werden würde, bin ich mir sicher, daß bei mir kein ÖN vorbeikommen wird.

Die "logische" Antwort der verantwortlichen Entscheidungsträger - übertragen aus der Argumentation für den sog. "Rundfunkbeitrag" - würde lauten:
Zitat
"Eine individuelle Nichtnutzung verficht nicht, denn es besteht die Möglichkeit.
Der Allgemeinheit kommt ein Vorteil zu, von welchem auch der Nichtnutzer profitiert.
Der ÖPNV ist wichtig für die Verkehrs-Demokratie.
Es ist sozusagen eine "Verkehrs-Demokratie-Abgabe".
Das ist auch solidarisch.
Darum. Punkt."

Leicht erkennbar, dass sich dies auf alles Mögliche ausweiten ließe...

Darum ist auch der Widerstand gegen den grundrechtswidrigen und finanzverfassungswidrigen sog. "Rundfunkbeitrag" so immens wichtig!!!


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#22: 16. Mai 2015, 21:27
Ganz einfach, mit der Freiheit eines Autos schränkt man die Freiheit von nicht Autofahrern ein.
Wie das? Ich bin Nicht-Autofahrer, wüsste aber konkret nicht, welche Freiheit mir ein Auto einschränken würde? Ohne Autos gäbe es vermutlich keine Straßen, ja nicht einmal Asphalt, man müsste also durch die Pampa stiefeln, was heutzutage aber allenfalls für den Bereich der Freizeit praktikabel wäre.

Zitat
sondern darum das Autofahrer nicht Autofahrern den Platz wegnehmen.
Frage wie oben; welchen Platz nimmt mir ein Auto weg? Dort, wo das steht oder fährt, möchte ich evtl. gar nicht sein?

Zitat
und abseits davon ausschließlich Spielstraßen
Komme mir nicht mir Spielstraßen; es sei denn, Du würdest freiwillig das Doppelte und Dreifache dessen bezahlen wollen, was Dich derzeit die Entsorgung von Müll und Co. bzw. die Zustellung von Post oder Tageszeitungen kostet. Alles, was der eine oder andere Planer künstlich verlangsamt, zahlt auch dieser letztlich drauf, denn Zeit ist Geld, und das gilt nicht nur für Euren eigenen Job.

Zitat
Außerdem sage ich ja nicht, verbietet das Autofahren, nur bezahlt dafür, dass ihr den Platz anderen weg nehmt,
Und ich sage, bezahlt die Zeit, die Ihr anderen klaut.

Zitat
Die einzige Möglichkeit sehe ich im Bürgerticket.
Dazu hat es keine Einwände, wenn damit eine echte Förderung des ÖPNV verbunden ist.

@mickschecker
Zitat
Warum sollten jene die sich die Freiheit und Mobilität eines Autos genehmigen, andere subventionieren die sich aus welchem Grund auch immer gegen diese etwas bequemere aber auch kostenintensivere Variante der Fortbewegung entschieden haben.
Damit schlagen wir doch glatt den Bogen zum Forenhauptthema;

Warum sollen jene, die sich die Freiheit der eigenen Sicht und Mobilität der eigenen Beine genehmigen, andere subventionieren, die sich, aus welchem Grunde auch immer, gegen diese etwas umständlichere aber kostengünstigere Variante des Sehens und Fortbewegens entschieden haben?

Zitat
und jeder Grashalm wird unter Naturschutz gestellt.
Es steht noch viel zu wenig unter Naturschutz; Naturschutz ist Baumschutz ist Waldschutz ist Wasserschutz ist Trinkwasserschutz ist Lebensschutz ist Menschenschutz ist Hundeschutz ist Nutztierschutz etc. -> Jede gemähte Wiese ist eine zuviel, jeder gefällte Baum ebenso. Wasser ist alles, ohne Wasser ist alles nichts. Verfügbares Wasser hat es, (global betrachtet), nur dort wo Wälder stehen, Blumen blühen.

@fox
Die Fragestellung ist berechtigt; die zugrundeliegende Problematik ist der Egomanie des Menschen geschuldet, nur sein individuelles Jetzt zu betrachten und keine Sekunde mal weiterzudenken, was denn sein jetziges Tun Jahrzehnte später mal für Auswirkungen haben könnte.

Der heutige Mensch ist des Wahnsinns Beute, wo auf einen Ausbau des ÖPNV verzichtet wird, (könnte ja was kosten), bzw. aus den gleichen Gründen von den Vorfahren gebaute Bahnstrecken bspw. wieder stillgelegt oder gleich ganz abgebaut werden. Würde weiter geblickt, würden alle Bahnstrecken erhalten und ausgebaut und Fahrzeuge des ÖPNV entwickelt, die Schiene und Straße gleichermaßen nutzen könnten.


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#23: 17. Mai 2015, 01:30
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Müllwagen auf der Spielstraße nicht länger braucht, als auf der Hauptstraße.
Der hält doch sowieso alle 2 Meter. Er ist eher schneller, da er sich nicht wieder einordnen muss. ;)
Natürlich würde die Straße auch weniger belastet wenn nur die Müllabfuhr usw. drüber fährt und damit auch weniger
wartungs intensiv.

Vielleicht argumentieren wir einfach nur aus verschiedenen Perspektiven. Auf dem Land, wo 95% der Straßen nur aus irgendwelchen Feldwegen besteht, wäre meine Argumentation natürlich Blödsinn. Da halte ich ein Bürgerticket auch für vollkommen überflüssig.

Was machst du denn wenn es praktisch nur die Straße gibt? Ich wohne am Stadtrand von Hagen (Westfalen). Die Hauptstraße des Vororts ist mit den Parkstriefen ungefähr fünfspurig, wobei die Spur in der Mitte nur für ein paar Abbiegespuren benutzt wird. Das war wohl mal eine extra Spur, für die in den 70er Jahren komplett abgerissene Straßenbahn. Der Bürgersteig ist teilweise zum Parken freigegeben, sodass man sich unter Fensterbänken durchducken muss. Jeder auch nur irgendwie freie Platz, ist zum parken freigegeben.

Natürlich gibt es keine Radwege. Ich habe zwei mal versucht Fahrrad zu fahren und wurde zweimal fast überfahren.

Den ÖPNV kann man faktisch auch nicht benutzen, da nach 20 Uhr nur noch sehr vereinzelt Busse fahren. Außerdem nehmen alle Linien einen zickzack Kurs wodurch die Fahrt, egal wo man hin will,
Ewigkeiten dauert. Jedes Jahr wird weiter gekürzt und natürlich fahren immer
weniger Leute mit den Bussen. Die Linien enden natürlich alle am Stadtrand, obwohl 10Min weiter, die Endstation der Dortmunder U-Bahn ist.

In der Innenstadt gibt es Hochstraßen und 10 spurige Doppelkreuzungen. Trotzdem geht zu den Hauptverkehrszeiten gar nichts mehr. Du wärst zu Fuß schneller, wenn es denn überall Bürgersteige geben würde
und man nicht um die Straße zu überqueren 2-3 mal mehrere  Minuten warten müsste. Wenn man auf die A46 fährt, die im Stadtzentrum beginnt, fragt man sich warum die Straße plötzlich so schmal ist.

Das mag jetzt arg übertrieben wirken, aber es ist so. In keiner Stadt in der ich bisher gewohnt habe war das so extrem.

Im übrigen wird jetzt eine bis dahin in Betrieb befindliche Güterzugstrecke abgerissen um eine neue Straße am Rande der Innenstadt zu bauen.

Die Stadt gehört zu denen mit der höchsten Feinstaubbelastung und die Innenstadt sieht aus wie das typische Beispiel einer post apokalyptischen Sowjetstadt und steht zu einem großen Teil leer. Die Einwohnerzahl geht immer weiter nach unten.

Als ich mich im Bürgeramt angemeldet habe, wurde ich direkt gefragt warum ich hier hin gezogen bin, dass will doch keiner.

Natürlich liegt das nicht nur am Autoverkehr, allerdings ist man ohne Auto praktisch eingesperrt. Ich denke hier würde es jedem so gehen.

Worauf ich hinaus will ist, es gibt Orte an denen man etwas ändern muss. Ein Zwangbürgerticket kann eine Lösung sein, wobei natürlich ein funktionierender ÖPNV vorhanden sein muss. Jeder der gegen das Bürgerticket ist, sollte sich das hier einfach mal angucken. :)

Unterschiedliche Orte, verlangen unterschiedliche Lösungen.


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#24: 17. Mai 2015, 09:21
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Müllwagen auf der Spielstraße nicht länger braucht, als auf der Hauptstraße.
Müllwagen war ja nur ein Beispiel; nehmen wir als Beispiel mal die Post, Hermes, DHL oder sonst einen Zustelldienst für Briefe, Pakete und Co. Ein Ort mit Spielstraßen mag hier noch keine zeitliche Auswirkung haben, mehrere Orte schon.
Zitat
Das war wohl mal eine extra Spur, für die in den 70er Jahren komplett abgerissene Straßenbahn. Der Bürgersteig ist teilweise zum Parken freigegeben, sodass man sich unter Fensterbänken durchducken muss. Jeder auch nur irgendwie freie Platz, ist zum parken freigegeben.
Klassisch verfehlte, einseitig ausgerichtete Politik der örtlich Verantwortlichen.

Zitat
Den ÖPNV kann man faktisch auch nicht benutzen, da nach 20 Uhr nur noch sehr vereinzelt Busse fahren. Außerdem nehmen alle Linien einen zickzack Kurs wodurch die Fahrt, egal wo man hin will,
Wer war zuerst da, Henne oder Ei? -> Wer muß zuerst dasein, ÖPNV-benutzungswilliger Bürger oder der ÖPNV als Angebot, um damit ÖPNV-benutzungswillige Bürger zu schaffen?

Zitat
Die Linien enden natürlich alle am Stadtrand, obwohl 10Min weiter, die Endstation der Dortmunder U-Bahn ist.
Coole Planung; hat es in anderen Regionen aber bedauerlicherweise auch. Wirtschaftliches Wachstum läßt sich so aber gar nicht oder nur bedingt erzielen. Evtl. stehen Hagen und Dortmund seit Urzeiten in Fehde?

Zitat
Ein Zwangbürgerticket kann eine Lösung sein, wobei natürlich ein funktionierender ÖPNV vorhanden sein muss. Jeder der gegen das Bürgerticket ist, sollte sich das hier einfach mal angucken. :)
Blöd, wenn örtlich verantwortliche Politik die Geschicke ihres Ortes über Jahrzehnte so lenkt, daß ihr Ort infolge dieser Politik gar keine oder nur wenige Einkünfte bspw. zur Förderung des ÖPNV erzielt und damit langfristig weder für Bürger noch für die Wirtschaft attraktiv ist.

Hier im Umland bspw. hat es sogar Orte, die weiter gucken, und Geld dafür bezahlen, dem benachbarten Großstadttarif anzugehören, dem sie sonst nicht angehören würden. Diese Entscheidung ist bürgerfreundlich, kostet einige 100.000 im Jahr, kommt aber durch zunehmende Anzahl an Touristen wieder rein.

Zitat
Unterschiedliche Orte, verlangen unterschiedliche Lösungen.
Unstrittig; das Problem daran ist aber die punktuelle Phantasielosigkeit der Planer, der Wankelmut mancher Entscheider, das Fehlen des Bewußtseins für die Besonderheiten bzw. Gewohnheiten der örtlichen wie regionalen Bevölkerung und einhergehend der grundlegende Fehler, anzunehmen, daß etwas, was woanders funktioniert, auch als Kopie bei einem selber funktionieren müsste.


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#25: 17. Mai 2015, 09:52
Die Diskussion hier zeigt eideutig, dass ihr alle keine Ahnung habt. Ich habe hier ein Gutachten gefunden, in Auftrag gegeben von den ÖPN, geschrieben von Pro.Dr. Hor. Kirchturm, einem ehemaligen Busfahrer. Er hat also die dicke Ahnung.
Er schreibt, ein Bürgerticket für alle wäre wichtig für die Verkehrsentlastung. Die Ticketautomaten könnten abgeschafft werden, das würde Kosten sparen. Die Kontrolleure werden eingesetzt, um alten Leuten und den Müttern mit Kinderwagen beim Ein- und Aussteigen zu helfen. Das ist einfach herzlich für alle. Die Buslinien enden natürlich nicht mehr an den Stadtgrenzen. Um dem Bürger eine nicht wirklich gewünschte Widerlegbarkeit der Nutzungsmöglichkeit zu geben, ist nachzuweisen, dass im Umkreis von 17,98 Kilometern kein öffentliches Verkehrsmittel fährt (wo die Haltestelle liegt, ist unwichtig). Zu befreien sind alle, die keine Beine mehr haben, als Nachweis genügt, die amputierten Beine zum Ticketservice nach Köln zu schicken. Damit sich jeder, der an der Entscheidung zur Einführung des Bürgertickets beteiligt ist, ein besseres Bild von der Wichtigkeit des Bürgertickest machen kann, bekommen alle Politiker und deren Familienmitglieder bis in den zweiten Grad ein lebenslanges Recht, kostenlos alle öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen (natürlich auch im Ausland, Kosten dafür sind beim Ticketservice in Köln erstattungsfähig). Um unnötigen Verwaltungsaufwand zu vermeiden und Schwarzfahrern jede Chance zu nehmen, ist ein Widerspruchsverfahren vor dem mit ehemaligen Ticketverkäufern und ehemaligen Kontrolleuren besetzen Ticketservice möglich, deren Entscheidung ist bindend und nur vor dem Menschenrechtskommitee in der Ukraine anfechtbar. Wer sich weigert, das Bürgerticket zu bezahlen, nimmt den Müttern den im Grundgesetz Artikel 6 (4) zugesicherten Schutz.


Dieses Beispiel zeigt, dass unterschiedliche Lösungen aus unterschiedlichen Standpunkten nicht ausdiskuttiert werden, sondern es wird eine Expertenlösung bevorzugt, damit Ruhe ist und man sich wichtigerem widmen kann. Das Thema muss vom Tisch, und wer Experte ist, wissen die Betroffenen Firmen doch am besten. Wenn noch ein Vorteil dabei rausspringt... hey, super. Also wird nicht der kleine Verkehrsplaner in der City gefragt, nicht der Verkehrsminister, nicht die Verkehrsverbände, nein, der Experte von ÖPN muss es sein.
Ach so, der Link zum Gutachten funktioniert nicht, war eine https-Seite. Aber sein Schwager, Prof. Dr. Horror Friedhof, ein ehemaliger Weichensteller, hat auch schon sein OK gegeben.


[/Satire off]


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Gast

Re: ÖN Zwangsticket für alle
#26: 17. Mai 2015, 10:06
Vielleicht sollte man sich schon jetzt die Domain "oepn-boykott.de" sichern. :laugh:


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#27: 17. Mai 2015, 10:39
Dieses Ticket wird auf jeden Fall eingeführt, sobald eine "Langzeitstudie" bewiesen hat, dass die abverlangte Zwangsabgabe, von Studierenden, ein voller Erfolg war. Mit diesem Personenkreis hat man nämlich ein Pilotprojekt gestartet, um später eine bessere Argumentationsgrundlage zu haben.
Denn eins sollte jedem mittlerweile klar sein! Alles was man bisher vorgeschlagen hat, wurde letztlich auch eingeführt!


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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#28: 17. Mai 2015, 19:31
Es geht sich auch nicht um die Schrittgeschwindigkeit. Man kann immer irgendwie rechtfertigen die Straße die ganze Zeit dem Autoverkehr vorzuhalten und das es auch für den Nicht-Autofahrer vom Vorteil ist dass der Autobesitzer den Platz vor dem Haus exklusiv beanspruchen darf (wie beim Rundfunkbeitrag).

Wenn man einfach die Straße verkleinert und mehr Busse einsetzt für das erstmal zu noch schlimmeren Zuständen. Man muss die Leute auch aus den Autos in den ÖPNV bekommen.
Die Busse stehen ja jetzt auch im Stau und wenn keiner Fahrkarten kauft, werden sie ja schon von allen bezahlt.

Das ist kein Henne-Ei Problem.
Wo soll das Geld für einen besseren ÖPNV, wenn man erst in der Abwärtsspirale weniger Fahrgäste->weniger Geld->weniger Angebot->weniger Fahrgäste ist?
Ein Bürgerticket würde erst dafür sorgen, dass man Geld in den Aufbau investieren kann.

Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber in allen Städten in denen ich bisher wohnte, endeten die Linien am Stadtrand auch wenn im nächsten Ort ein Bahnhof ist.

Im übrigen sollte die Straßenbahn aus Dortmund in den 90ern nach Hagen verlängert werden.
Allerdings haben sich die Einzelhändler (Angst vor Kundenabwanderung) und Busfahrer (Angst vor weniger Fahrerstellen) dagegen gewährt.
Jetzt gibt es neben den üblichen Ketten und 1€ Läden in der Fußgängerzone nicht mehr viel und auch die Busfahrer wurden in Subunternehmen ausgegliedert.
Wenn man auf jeden hört, knallt man gegen die Wand.

Man kann ja gegen eine gemeinschaftliche Finanzierung des ÖPNV sein,
dann muss man aber auch die Vorzüge des (Privat-) Autoverkehr zurück nehmen.
Der Lärm den man zum Restaurant verursacht ist in Ordnung, vergleichbare Lärmbelästigung mit einer Stereoanlage zu verursachen ruft aber die Polizei auf den Plan. Das wäre gerecht, aber auch nicht praktikabel. Nur nehmen und nichts geben, funktioniert auf Dauer nicht.


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G
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Re: ÖN Zwangsticket für alle
#29: 17. Mai 2015, 20:48
Das führt so nicht weiter. Man kann den ÖPNV genauso wie den Rundfunk nicht isoliert betrachten. Ein kleines Beispiel: Vor über 40 Jahren hat Hugo Mann erkannt, daß die Kaufkraft bei denen ist, die ein eigenes KFZ besitzen und hat einen Einkaufsmarkt auf der "grünen Wiese" eröffnet. Der brummt noch heute wie damals, allerdings unter neuer Führung. Parallel dazu haben unsere lokalen Politiker die KFZ aus der Innenstadt verjagt und den ÖPNV forciert. Der Erfolg ist, daß die Händler in der Innenstadt ausgestorben sind. Jetzt können die ÖPNV-Kunden zwar berrierefrei in die Innenstadt fahren, können dort aber nichts mehr kaufen außer Döner, Handys, etc.
Deshalb muß man die "Kaufkräftigen" unterstützen, damit haben die Händler ein großes Angebot, das wiederum kommt den ÖPNV- Nutzern zu Gute.


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