Erstmal ein "Hallo" an alle Leidensgenossen die permanent von GEZ-Eintreibern mit verbrecherischen Methoden belästigt werden.
Ich werde regelmäßig nach einem Wohnungswechsel von den lästigen GEZ-Schergen aufgesucht und ausgefragt. Ich gehe davon aus, dass das Einwohnermeldeamt dafür sorgt, dass die GEZ immer meine aktuelle Adresse erhält. In anderen Beiträgen heißt es, dass die GEZ nicht mehr Rechte hat als ein Zeitungsdrücker. Da die GEZ aber meine Adresse vom Amt bekommt, gehe ich davon aus, dass da doch paar mehr Befugnisse bestehen.
Egal, bis jetzt gab es auch noch nie große Probleme mit der GEZ. Weil ich in der Vergangenheit immer in Mehrfamilienhäusern gewohnt habe und das ziemlich weit oben, so dass niemand in mein Fenster schauen konnte, habe ich den GEZ-Haien immer erzählt, dass ich keine entsprechenden Geräte besitze. Das mussten sie glauben und konnten wieder abdampfen.
Doch jetzt hat sich die Situation entscheidend geändert. Ich bin mit meiner Familie auf´s Land gezogen, in ein kleines abgelegenes Häuschen mit viel Wald und Wiese drumherum. Ein wirklich idyllischer Ort zum leben. In weiser Voraussicht habe ich bei der Ummeldung der Sachbearbeiterin auf dem Einwohnermeldeamt gleich mitgeteilt, dass ich die Weitergabe meiner Adresse ausdrücklich verbiete. Das hat sie wahrscheinlich nicht verstanden und so kam es, dass vergangene Woche wieder so ein GEZ-Spitzel vor dem Tor meiner Einfahrt stand. Laut den Angaben meins 23jahrigen Sohnes, muss der da auch schon eine Weile da gestanden haben. Als ich diesen unbekannten Zaunspanner dann ansprach und er sich als GEZ-Eintreiber zu erkennen gab, klingelten dei mir alle Alarmglocken. Ohne dass er sein Anliegen schildern konnte sagte ich zu ihm, dass ich keine Zeit zum Diskutieren habe, weil ich gerade Essen auf dem Herd und ein Eis im Ofen habe. Ich wendete mich sofort von ihm ab und ging zurück ins Haus. Er steckte dann zwei Zettel in meinen Briefkasten und verschwand mit seinem VW Golf. Die Sichtung der eingeworfenen Zettel stimmte mich sehr ärgerlich. Auf dem einen Zettel stand ein neuer Besuchstermin und der andere war ein Informationsblatt mit Gerichtsurteilen, Bußgeldern und Gesetzestexten gegen GEZ-Preller. Ein Gedankenblitz erlöste mich von meinem Ärger und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Am Abend zitierte ich meinen Sohn in die Stube und konfrontiere ihm mit meinem Vorhaben. Ich schlug ihm vor, dass er doch mal paar von seinen Freunden aus seinem Fitnessstudio mitbringen könne. Die könnten mir dann beim Baumfällen und Holzhacken etwas zur Hand gehen. Ich sagte ihm auch, dass ich keine ästhetischen Ansprüche an meine Helfer stelle und ich mir auch gern von kahlköpfigen Fußballfans helfen lasse. Daraufhin sicherte mir mein Sohn die nötige Unterstützung zu.
Nun kam der Tag an dem ich einen Nussbaum und zwei Apfelbäume entfernen wollte. Meine Helfer waren zahlreich erschienen (4 Mann mit modischem Kurzhaarschnitt und Steroiderfahrung) und wurden von mir mit einem Kasten Markenbier versorgt. Zehn Minuten später, nachdem des erste Bier verdrückt war, wies ich meinen Helfern ihre Aufgaben zu und gab ihnen die entsprechenden Werkzeuge aus. Einem meiner Helfer musste ich eine Spitzhacke geben, weil ich nur drei Äxte zur Verfügung hatte und mit der Kettensäge wollte ich arbeiten.
Also machten wir uns dran den Nussbaum zu fällen. Das klappte alles wunderbar und meine Helfer schienen mir sogar etwas übermotiviert. Nach einer halben Stunde war der Nussbaum nur noch ein Stapel aufgeschichtetes Holz und wir gingen zu dem Apfelbaum über. Dieser stand ziemlich weit hinten in meinem Grundstück und war auch schon sehr kränklich.
Vor lauter Arbeitseifer hatte ich ganz vergessen, dass doch der GEZ-Eintreiber auch an diesem Tag noch mal kommen wollte. Zu allem Überfluss hatte einer meiner Helfer auch noch des Tor von meiner Einfahrt offen stehen lassen.
Und dann passierte das unfassbare. Wir zerlegten gerade den gefallen Apfelbaum, als ein unbekannter VW Golf durch das offene Tor auf meinen Hof fuhr. Ich zog sofort die schreiende Kettensäge aus dem Holz und ließ sie im Standgas laufen während ich Sichtkontakt zu dem unbekannten VW-Golf aufnahm. Als der Fahrer dann die Autotür öffnete, gingen ich und meine Helfer, die Werkzeuge noch in der Hand haltend, in Richtung des Fahrzeugs. Um die Strecke vom Apfelbaum bis zum Auto schneller zu überwinden, gingen wir immer schneller und rannten sogar das letzte Stück.
Doch was dann passierte hätte ich mir nie zu träumen gewagt. Noch bevor wir am Fahrzeug ankamen, stieg der Fahrer ein, wendete in Windeseile und fuhr mit heulendem Motor aus meinem Grundstück. Dabei tuschierte er leicht mit dem offenen Tor, hielt aber trotzdem nicht mehr an. Zum Glück habe ich noch das Kennzeichen erkannt. Ich sah mich dann gezwungen die Polizei zu informieren und Anzeige wegen Sachbeschädigung und Fahrerflucht zu erstatten.
Meine Helfer und ich haben dann noch den angefangenen Apfelbaum beseitig und uns dann dem Bier ergeben. Der zweite Apfelbaum steht heute noch aber der GEZ-Hase wurde hier nie wieder gesehen.
Wenn die Polizei den Halter des Fahrzeugs ermittelt und ihm den Führersein abgenommen hat, werde ich eine Zivilklage gegen die GEZ-Pfeife einleiten.