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Autor Thema: GEZ finanziert Formate im Privatfernsehen  (Gelesen 5764 mal)

w
  • Beiträge: 29
GEZ finanziert Formate im Privatfernsehen
Autor: 27. Januar 2015, 18:30
Hallo zusammen!
Seit langer Zeit bin ich eifriger Leser dieses tollen Forums und habe mich nun endlich mal angemeldet! Herzlichen Dank an alle die sich beteiligen und so viele gut Informationen liefern!

Nun zur Sache:
Laut dieser Youtuberin gibt es Fernsehformate, die durch den ORR finanziert werden, aber auf den Privaten ausgestrahlt werden. Zitat von ihrer Homepage (http://www.joyceilg.de/):
Zitat
Außer YouTube moderiere ich noch seit September 2013 zwei eigene Sendungen auf RTL zusammen mit meinem Co-Moderator Timo Killer. Unter dem Oberbegriff YOLO laufen die beiden Formate Loop & Zipp, die GEZ finanziert sind, um Bildung kombiniert mit viel Spaß an Jugendliche zu übermitteln.
Wird nochmal hier bestätigt: http://www.youtube.com/watch?v=91phOivUQH8&t=1m35s

Als ich das gehört, war ich sprachlos. Das ist wohl auch der Grund, weshalb selbst die Privaten nicht lautstark gegen den ÖRR protestieren.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr schonmal davon gehört?

Ich denke, wenn man da noch tiefer gräbt, gäbe das wieder ne Vorlage für ne Klagebegründung.
VG


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Ist kein Wunder: Man bezahlt ja bekanntlich für die Gesamtveranstaltung Rundfunk und das sind die ör und die "privaten". Echte private gibt es nicht.


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Echte private gibt es nicht.
Dann wäre die ganze dt. Rundfunkgebühr hinfällig, da sie europarechtlich-wettbewerbsrechtlich eine evtl. Benachteiligung gegenüber anderen Mitgliedsländern der EU darstellt?


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Ist kein Wunder: Man bezahlt ja bekanntlich für die Gesamtveranstaltung Rundfunk und das sind die ör und die "privaten". Echte private gibt es nicht.

Diese Aussage kann - schnell dahergesagt - zu Missverständnissen führen.
Sie rührt meines Wissens aus der Erschaffung des "Duales Systems".

Das BVerfG argumentierte so sinngemäß:
"Privatsender darf es nur deshalb geben, wenn es daneben noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt."

Im Umkehrschluss sinngemäß:
"Nur durch die Sicherstellung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist die Grundlage gegeben, dass auch Privatsender sein dürfen. Mithin wird durch die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die 'Gesamtveranstaltung Rundfunk' sichergestellt".

Die Rundfunkfinanzierung schließt per decret aber *nicht* offiziell die direkte Finanzierung privater Sendeinhalte mit ein und ist also eigentlich nicht wirklich legitimiert...
...allerdings ist auch dies schon an vielen Stellen grenzlegal aufgeweicht, wie man an obigem Beispiel und vielen anderen sehen kann.


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Die Verflechtungen der Medienkonzerne sind so undurchschaubar, da ist die obige Erkenntnis nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es gibt schlimmere und bereits bekannte Fälle, wo örR-Beiträge über Beteiligungsgesellschaften in private Taschen fließen. Das aber zu beweisen ist sehr schwer, und ob das anerkannt würde zur Beitragsverweigerung, wenn es bewiesen wird, ist fraglich. Für mich sind diese Erkenntisse nur ein Grund mehr, dieses ungerechte und ungesetzliche System zu bekämpfen und zu boykottieren, auch ohne diesen speziellen Fall vor Gericht anzubringen.


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Eine kurze Recherche hat mich zu einem Artikel von 2007 geführt:
http://www.tagesspiegel.de/medien/gez-anteil-aus-gebuehren-fuer-privatsender/1079612.html
Zitat
Die Privatsender überlegen, ob sie künftig einen Anteil aus den Rundfunkgebühren fordern sollen. Dies könne eine „Stärkung des privaten Rundfunks in Deutschland“ bewirken, sagte Jürgen Doetz, der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), auf der Mitgliederversammlung des Verbandes am Freitag in Berlin. Er verwies auf die Schweiz, wo private Fernseh- und Radiosender im Wege des „Gebührensplittings“ einen Anteil der Gebührengelder zweckgebunden erhalten können.
Also haben es die Privaten in der Zwischenzeit tatsächlich geschafft, sich auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden....


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Hier würde, meiner Meinung nach, auch der Begriff "Schmiergeld" sehr gut passen.

Auch Interessant, dass ein Format namens "YOLO" (allein dieser Begriff ist absolut grausam) zum Bildungs-TV zählen soll. Naja, zumindest weiß ich nun schon, wie man die Verwendung der Überschüsse in Zukunft begründen wird ;)


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Die großen privaten Sender sind gesetzlich verpflichtet, einen Teil ihrer Sendezeit unabhängigen Dritten zur Verfügung zu stellen.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Drittsendelizenz

Vermutlich werden deren Beiträge gebührenfinanziert.


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Leute das sind Mrd. von Euros. So kann man sich auch schweigen erkaufen durch eine "Zusammenarbeit". Die öfentlich rechtlichen Jammern regelmäßig, das sie Sparen müssen, aber Geld für die konkurrenz ist da.


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  • Beiträge: 721
Und ich hatte mich schon gewundert, warum auch bei den Privaten nicht über das Gutachten berichtet wurde...


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21 Millionen BS Mahnmaßnahmen (s. Jahresbericht 2016 GEZ/Beitrags"service" S. 25)+Millionen zähneknirschend zahlende ARD/ZDF&Co Nichtnutzer nicht berücksichtigt. Immer mehr wehren sich, u.a. gegen zwangsfinanzierte, unverschämte örRenten: z.B. 22952 (!) Euro Pension (monatlich, nicht jährlich) für T*m B*hrow/WDR u. weigern sich, so etwas in lebenslänglichen Zwangsraten à 17,50 (=ca. 13000 EUR!) mitzufinanzieren. Zahlst Du noch oder verteidigst Du schon Deine Grundrechte?

w
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Re: GEZ finanziert Formate im Privatfernsehen
#10: 29. Januar 2015, 10:41
woah laut http://de.wikipedia.org/wiki/Drittsendelizenz:

Zitat
Drittsendelizenznehmer sind zum Beispiel AZ Media oder dctp mit Spiegel TV.

D.h. mit Spiegel TV gibts dann sogar die Verbindung zur Printpresse, die ja auch nur selten ernsthaft über den ÖRR berichtet. So schließt sich der Kreis der Profiteure. Nur der "Wohnungsinhaber" ist der dumme Zahlmeister.


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