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Autor Thema: Wahrheit und Recht aus philosophischer Sicht  (Gelesen 3093 mal)

M
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Wahrheit und Recht aus philosophischer Sicht
Autor: 01. Januar 2015, 14:27
Vermutlich alle hier dürften sich durch den Zwangsrundfunkbeitrag ungerecht behandelt fühlen.

Handelt es sich dabei tatsächlich um objektives Unrecht oder nur um ein bloßes Gefühl? Wie kann es sein, dass geltendes Recht objektiv ungerecht sein kann? Hat der Mensch als vernunftbegabtes Wesen die Pflicht, gegenüber ungerechten Gesetzen Widerstand zu leisten? Diese und andere Fragen thematisiert der Philosoph Daniel von Walter in seinem Vortrag Wahrheit und Recht aus philosophischer Sicht. Mit hat der Vortrag gut gefallen, ich möchte ihn daher weiterempfehlen.

Als Fazit nehme ich für mich mit:
Zitat
Man darf staatlichen Gesetzen nicht ungeprüft gehorchen.
Das praktiziere ich zwar schon lange so, mich hat aber erstaunt, dass selbst ein Philosophie-Professor das so sieht.

Link zum mp3: http://oriel.bplaced.net/audio/2014-05-17-Wachter-Recht.mp3
Link zu den Folien: http://oriel.bplaced.net/audio/2014-05-17-Wachter-Recht.pdf


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  • Beiträge: 3.270
Zitat
Wie kann es sein, dass geltendes Recht objektiv ungerecht sein kann?

Es gab und gibt doch genügend Unrechtssysteme auf der Welt, die Unrecht in geltendes Recht verwandelt haben/ verwandeln, beziehungsweise in denen im Nachhinein das Unrecht in der Rechtsprechung eindeutig festgestellt wurde. 3.Reich, DDR usw.usf.

Zum philosophieren über die Unterschiede zwischen Recht und Gerechtigkeit hatte ich schon einmal auf Gustav Radbruch

http://www.juraforum.de/lexikon/radbruchsche-formel

hingewiesen.

Das eigene Gewissen ist übrigens der sicherste Indikator für die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht und wird (besonders bei so gesetzestreuen Gesellschaften wie unserer) permanent unterbewertet.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 01. Januar 2015, 17:02 von seppl«
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)

T
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Zitat
"Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muß Gesetz sein, weil es recht ist."
(Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu 1689-1755)

So lange es in der Gesellschaft Herrschaftsstrukturen gibt, wird das Problem bestehen bleiben.


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(Der Gefangene. Erich Mühsam)

"Die einzige Kunst im Kapitalismus ist der Aufstand gegen alle Autoritäten!" (Graffiti)

"Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muß Gesetz sein, weil es recht ist."
(Charles-Louis de Montesquieu)

http://www.zahlungsstreik.net

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  • an den ÖRR : "You can´t always get what you want"
Zum philosophieren über die Unterschiede zwischen Recht und Gerechtigkeit hatte ich schon einmal auf Gustav Radbruch
http://www.juraforum.de/lexikon/radbruchsche-formel
Zitat :
" Auch Radbruch meint, dass prinzipiell jedes Recht (also auch das ungerechte), besser ist als kein Recht, so lange eben die Grenze zum Unerträglichen nicht überschritten wird. "

Das eigene Gewissen ist übrigens der sicherste Indikator für die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht und wird (besonders bei so gesetzestreuen Gesellschaften wie unserer) permanent unterbewertet.

Das Unerträgliche ist schon längst überschritten und das eigene Gewissen hat sich schon seit langem zu Wort gemeldet und Gehör verschafft , .....jedenfalls bei mir


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Die Politik will irgendwelche Pläne umsetzen und kann das nur, wenn die Medien wohlwollend darüber berichten. Die ganz miesen Pläne der Staatsmänner und Staatsfrauen bleiben besser verborgen. Deshalb wird der örR quasi gekauft oder gefügig/abhängig gemacht, damit selbst solche Projekte wie Acta, TTIP, CETA oder Netzneutralität nicht wirklich von der Bevölkerung als Bedrohung wahrgenommen wird. Der Hauptgrund der Überprevilegierung des örR liegt nicht in der Versorgung abgewählter Politiker durch örR, sondern dieser Nebeneffekt tritt auf, weil es von sehr langer Hand geplant wurde, die unabhängige Berichterstattung zu verhindern. Selbstverständlich ist der deutsche Michel nicht blöder als andere Landsmänner: der deutsche Michel wurde nur jahrelang dumm gehalten durch diese Pressefreiheit, wie sie nicht im Grundgesetz steht. Einlullen und desinformieren, das ist die Hauptaufgabe von örR, andere Journalisten müssen mitziehen, wenn sie in die Oberliega der Medienwelt aufsteigen wollen, denn die Verlage und Rundfunk haben ein sehr gut funktionierendes Netzwerk. Wenn doch mal über so etwas wie ein Gutachten berichtet wird, dann sicherlich nur, weil es sowieso bald an die Öffentlichkeit käme. Es wird nur Scheibchenweise zugegeben, was ohnehin bekannt ist. Das Internet macht dieses Versteckspiel sehr schwer für die Politik, deshalb der Angriff auf die Netzneutralität. Das Unrecht, gegen das wir uns hier wehren, ist sicherlich in sehr geringem Ausmaß philosophisch, eher ist es konkretes Unrecht, welches gegen Gesetze verstößt. Deshalb werden Gesetze immer wieder angepasst, damit es den Politikern leichter fällt, Unrecht zu vertuschen. Die Gesetzeslücken im RBStV sind inzwischen so gut geschlossen, dass es schwer fällt, welche zu finden. Richter und Politiker haben sicherlich ein fundiertes Wissen über Philosophie und Recht, in einigen Landesverfassungsgerichtshöfen hat man eindrucksvoll bewiesen, wie beides zur Rechtsbeugung angewendet wurde. Philosophische Ansichten sind immer nur Ansichten. Gesetze müssen Wort für Wort umgesetzt werden. Recht haben und Recht bekommen ist nie dasselbe. Wahrheit ist nicht immer erkennbar. Solange der begeisterte Fernsehzuschauer denkt, es geht gegen seinen Fernsehkonsum, wird er nichts gegen das Unrecht unternehmen, weil er die Wahrheit nicht kennt, weil er in diesem Fall zwischen Recht oder Unrecht nicht unterscheiden kann und weil er schon erst recht nicht nachdenkt oder gar seinen Hintern bewegt.


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