(Nachtrag, der früher hätte kommen müssen:)
In dem Eingangsinterview dieses Threads hat mir Albrecht Müller gut gefallen, aber ich fürchte seine Meinung zum GEZ-Boykott ist nicht die unsere oder jedenfalls nicht meine:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15722 Der Autor Justus Mayer stimmt in seinem Artikel von 2013 ein Hohelied auf den ö.r. Rundfunk an und rechnet (sicherlich im Einvernehmen mit seinem verantwortlichen Redakteur A. Müller in den „Nachdenkseiten“) mit den Verlagen ab:
„Angstbeißer“ – Zur Kampagne der Verleger gegen die „Zwangsgebühr“, wie sie die neue Rundfunkabgabe gerne nennen Der Artikel wird auch Müllers Position wiedergeben. Ich habe ihn damals möglicherweise (?) registriert, aber nicht in Zusammenhang gebracht mit dem Interview, welches KenFM mit Müller geführt hat.
Da fand ich die Ansichten von A. Müller gut und richtig, und die Aussage „Unsere Demokratie ist ziemlich kaputt“ konnte ich nur unterstreichen.
Also habe mir gleich sein Buch „Meinungsmache“ von 2008 besorgt und durchgelesen, 'habe Herrn Müller zugestanden, daß er als SPD-Urgestein/bzw. -Sturkopf die Existenz eines ö.r. Rundfunks und auch die neue Gebührenordnung von 2013 vertreten und verteidigen wird. (Bei Erscheinen des Buches gab es die Haushalts-/Zwangsabgabe von 2013 noch nicht!)
SPD-Mitglieder sind nach meinen Erfahrungen die eifrigsten Befürworter der Haushaltsabgabe. Ich fürchte, daß A. Müller und die meisten seiner Genossen kein Pardon kennen, - trotz allen „Nachdenkens“, wenn Gebührengegner den ÖRR als das „Zentralorgan der Meinungsmache“ in Deutschland deutlich reformieren wollen.
Weiß jemand welche Position A. Müller zur Haushaltsabgabe hat?
Knatsch bei den „NachDenkSeiten“ (vom 23.10.15):
Wolfgang Lieb: „Meinem Verständnis von Überzeugungsarbeit entspricht es nicht, wenn man Menschen mit konträrer Meinung als „gekauft“, „nicht unabhängig“, als „Agenten der US-Eliten“ als „Einflussagenten“ oder als von „anderen Kräften“ oder gar von „Diensten“ bestimmt usw. usf. beschimpft.“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=28063 Wer tut das? Wer immer Kritik übt und eine „Fremdsteuerung“ des ÖRR vermutet, meint den Apparat als Ganzes. Die prominenten Akteure sind karrierebedingt gut bezahlte eitle und befangene Apparatschiks. Sie tun das, was verlangt wird. Sie tragen Verantwortung für das reibungslose Funktionieren ihrer Anstalt und z. B. tun sie auch alles für die eigenen und die Pensionsansprüche aller übrigen Anstaltsmitarbeiter, die nicht im Rampenlicht stehen.
Sie funktionieren stromlinienförmig und in vorauseilendem Gehorsam. Wer ideologisch aus der Reihe tanzt, wird alsbald ersetzt.
Es wäre m.E. nach abwegig Leuten wie Wickert, Buhro, Kleber, Gerster und vielen anderen individuell vorzuwerfen, sie seien „Agenten amerikanischer Interessen“.
Letztlich sind sie das vielleicht(?), weil sie herausragende Repräsentanten des Medien-Systems sind.
Und dieses ist ein wesentlicher Teil des Gesellschaftssystems, welches von den Amerikanern im Nachkriegsdeutschland etabliert wurde und nach deren Vorstellungen läuft. Die deutsche Wirtschaft, inklusive des politischen „Anhängsels“, ist nach wie vor wesentlich vom amerikanischen Markt und von den Vorgaben der dortigen Administration und den Wirtschaftseliten abhängig.
Wie es aussieht haben die Amerikaner ein vitales Interesse daran, weiterhin mit zu entscheiden, wie es in Deutschland weitergeht.
Und ein multikulturelles Deutschland mit rivalisierenden Interessengruppen ist von außen leichter zu dominieren als ein Staat, der ein einheitliches nationales Interesse bekundet.
Edit Uwe:
siehe Mail.