Vielleicht ist der Hass, der sich da in so manchem Kommentar manifestiert, auch Ausdruck der eigenen Ohnmacht.
Ohnmacht, die die Profiteure des ÖRR nicht kennen, da sie aus 7 - 8 Milliarden Zwangsbeiträgen nach Belieben schöpfen ohne Konsequenzen für sie. Sie verstehen den Hass derer, die sie unfreiwillig unter Knastandrohung finanzieren müssen, so wenig, wie eine ehemalige Königin verstand, warum das Volk kein Kuchen ißt.
Unverständnis unter den Reichen und Mächtigen ist auch verbreitet.
Beispielsweise versteht Herr Middelhoff nicht, warum er wegen Untreue bezüglich des Druckens einer Festschrift für einen Freund und für einen Flug im Gegenwert von 100.000 Euroflug zum Einsparen von 3 Stunden persönlicher Zeit auf Kosten des Karstadt-Quelle-Konzerns verurteilt wurde.
Und das alles obwohl er nur gearbeitet hat und geschlafen, um dem Konzern zu dienen.
Die Verantwortlichen beim ZDF verstehen genauso wenig, dass der Zwangszahler die Finanzierung von Kurt Becks Geburtstagsfeier aus dem Fernsehetat des ZDF genauso wie das Drucken von Middelhoffs Festschrift als Untreue bewertet. Sie verstehen nicht, dass sich der Zwangsbeitragszahler hilflos fühlt, weil die Staatsanwaltschaft garnicht im Traum daran denkt, deshalb gegen die Verantwortlichen des ZDF zu ermitteln, aber ihm die Justiz mit Androhung von Knast auf den Hals geschickt wird, wenn er das nicht mehr bezahlen will.
Die Verantwortlichen könnten natürlich versuchen, das Unverständnis des Beitragszahlers zu beseitigen, z.B. indem das ZDF genau offenlegt, wann welche Summen an wen für Kurt Becks Geburtstagsparty geflossen sind. Indem sie klären, wer die Zahlungen angeregt, durchgeführt und genehmigt hat. Indem derjenige der dort die Verantwortung dafür trägt, erklärt, warum er die Bezahlung beauftragt hat, und warum eine solche Geburtstagsfinanzierung aus Beitragsgeldern dem Auftrag des ÖRR zur Gesamtversorgung entspricht, warum es keine Veruntreuung der Zwangsbeiträge ist, und was z.B. im Gegensatz zur Geburtstagsfinanzierung denn dann eine Veruntreuung wäre.
Schön wäre, derjenige, der die Zahlung verantwortet, erklärte dem Beitragszahler wie und warum dieser von der Geburtstagsfeier profitiert hat, und warum eine Knastdrohung für die Zahlungsverweigerung für einen solchen Geburtstagsetat eine angemessene Maßnahme ist.
Schön wäre, wenn Beitragszahlern durch soviel Transparenz entgegengekommen würde.
Schön wäre, wenn auch die formal zuständige Staatsanwaltschaft ein Kommentar abgeben würde, warum es sich nicht um Veruntreuung von Beitragsgeldern handelt und warum Ermittlungen nicht nötig sind. Auch erklärt, was der genaue Unterschied zum Erstellen der Festschrift für den Middelhoff-Freund ist.
Vielleicht, wenn bei gutbezahlten Mitarbeitern des ÖRR (30.000 Euro brutto für den Intendanten im Monat), und bei Staatsanwälten soviel Entgegenkommen da wäre, vielleicht wäre dann die Ohnmacht und der resultierende Hass nicht so ausgeprägt.
Vielleicht hat es aber auch einen unguten Grund, warum soviel Transparenz bezüglich der Ausgabe der Milliarden Zwangsgelder dann doch gescheut wird.