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Autor Thema: Argumente zum Weiterdenken 3  (Gelesen 2909 mal)

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Argumente zum Weiterdenken 3
Autor: 30. Mai 2014, 12:33
26.
Falls Ihnen tatsächlich unerklärlich sein sollte, was ein Mensch denn ohne sich das Hirn plattzuglotzen dann überhaupt mit seiner vielen ‚ungenutzten’ Zeit anfangen könnte, gebe ich Ihnen einige Einblicke in meine Freizeit-Aktiv-itäten, denen ich tatsächlich so oft wie möglich nachgehe – am liebsten täglich LIVE anstatt das Leben konserven- und retortenmäßg konsumierend zu verplempern:

1.   Meine Herzensdame lieben und mich ihr widmen so oft es möglich ist.
2.   Mitglied im Kunstring Folkwang, der regionale und auch überregionale, mehrtägige Besuche von Ausstellungen anbietet
3.   Mitglied in der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Folkwanguniversität der Künste e.V., die mich zum täglichen kostenfreien Besuch berechtigt von künstlerischen Veranstaltungen aus den Bereichen Schauspiel, Solo-, Ensemblekonzerte, Pantomime, Improvisation, Oper, Gestaltung etc.
4.   Mitglied im Ring der ‚Theater und Philharmonie Essen
5.   Besuch von freien Konzerten, Kirchenmusik, Klassik, Jazz an verschiedenen Orten der Kulturhauptstadt Essen/Ruhrgebiet
6.   Sporttreiben
7.   Selbst musizieren
8.   Natur genießen,
9.   Spazierengehen, Wandern
10.   Intensive Freundschaften pflegen
11.   Lesen
12.   Hausarbeit
13.   Auto instand halten
14.   Nacharbeit und Vorbereitung für meinen Beruf
15.   Verschiedentliches ehrenamtliches Engagement, u.a. gegen behördliche und institutionelle Willkür und Selbstbedienungsmentalität
 
Sie erkennen leicht, dass ich nicht mal dazu komme, selbst diesen ‚Leidenschaften’ in dem Maß nachzugehen, wie sie es verdienen. Keine einzige würde ich nicht mal für das gesamte Fernsehen einschränken oder gar opfern. Wo soll ich noch die Zeit zum passiven Fernsehkonsum hernehmen?
Ich weiß ja nicht, womit Sie und die Entscheider Ihr Leben füllen, denke aber, dass der eine oder andere Punkt nicht darin enthalten sein kann, sonst würde man nicht auf die Idee kommen, dass alle Menschen so ticken müssten wie man selbst.

27.
Immer mehr Menschen erfahren den Zusammenhang zwischen zunehmendem Fernsehkonsum und steigenden Trennungs- und Scheidungsraten.
Es ist zu hören, dass Menschen sogar nach einem kuscheligen Fernsehabend mit der/dem Herzensliebsten so schlapp und ausgelaugt sind, dass keine Lust mehr auf das Genießen von Sex besteht. Man fragt sich, ob etwas mit dem anderen oder einem selbst nicht stimmt -  dabei ist es lediglich das gemeinsame Abhängen vor der Glotze, das die Lebensenergie beider deformiert und schließlich raubt. Man verliert die echten Gemeinsamkeiten aus den Augen und verfällt dem Trugschluss, fiktionale flimmernde Pseudogemeinsamkeiten könnten eine Beziehung lebendig bzw. am Leben halten. Es beginnt ein Teufelkreis von Enttäuschungen und Schuldzuweisungen, an dessen Ende zu oft nur die Trennung als Ausweg erscheint.

Es geht völlig am eigentlichen Leben vorbei, für diese Beziehungsschädigungen noch Geld bezahlen zu müssen. Die Scheidung wird noch teuer genug.

28.
Von Punkt 24 aus ist es nur noch ein kleiner Schritt, einen Zusammenhang zum Geburtenrückgang in Deutschland zu sehen.

Die folgenreiche Persönlichkeitsschwächung durch TV-Konsum zeigt sich tragisch auch in den folgenden Punkten, die dem wirklichen Leben entstammen:

29.
Auf 27 % aller Personen, die den Selbsttest
http://www.testedich.de/quiz09/quiz/1095249985/Bist-du-Fernsehsuechtig
absolvierten, traf folgende Diagnose zu:
„Zu 50 % sind Sie: TV-Junkie-
Wow...du sitzt nur vor der Glotze! Ein Leben ohne Fernseher wäre für dich undenkbar. Wie langweilig: So findest du übrigens keine neuen Freunde. Du solltest öfters auch mal rausgehen...
Dieses Profil hatten 27.0981 % der 5779 Quizteilnehmer!“
30.
Durch die Erhebung Ihrer Zwangsgebühr werden die Menschen noch weiter in die Sucht getrieben. Diese widersinnige Strategie ist menschenverachtend, weil sie die Wahlfreiheit nimmt. Gefährdete werden weiter in die Sucht getrieben und haben gar keinen Anreiz zum Aufhören mehr.

In einem Selbsthilfe-Internetforum für Fernsehsüchtige wurde 2006 das Sparen er GEZ-Gebühr noch als Anreiz aufzuhören empfohlen:
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=14
nonso hat Folgendes geschrieben:
oft würd ich den fernseher gern loswerden. ich denk schon dass es eine sucht ist und man es ernst nehmen sollte ...

Na dann nichts wie weg mit der ollen Kiste! Was Du dann alleine an GEZ-Gebühren sparst! Mit dem Geld kannst Du dann was tolles unternehmen! Wie wäre es mit einem Hobby? Sport zum Beispiel? Das strengt an und sorgt für Glücksgefühle. Dann hast Du gar kein Verlangen mehr nach Fernsehen. Ich bin mir sicher, dass es den Menschen früher besser ging. Da hat man nicht nur schweigend vor so einer Kiste gesessen und sich auseinander gelebt!

Weg mit den Fernsehern dieser Welt!
(Ende des Zitats)
Ich frage Sie, ob Gebühren zu sparen nun gar kein Anreiz mehr sein soll mit dem Fernsehkonsum aufzuhören ?

31.
Ihre übergroße Einnahme- und Ausgabefreudigkeit (z.B. für Übertragungsrechte, Gagen von hochgejubelten, vermeintlichen Stars und nicht zuletzt Bezügen von Chefredakteuren und Intendanten, die mehr verdienen als die Bundeskanzlerin) in der Sie sowohl blinden als auch tauben Menschen laut §4, RBStV noch ein Drittel des Beitrags abnötigen wollen, erscheint nicht nur mir als Menschen verhöhnende Raffgierigkeit.

Einem Kind würde man einfach nur sagen. Schäm dich!

32.
Bei allem äußere ich mich überhaupt nicht zur Qualität der Programme, die von vielen Kritikern als unterirdisch bezeichnet wird. Mir geht es alleine um die unrechtmäßige Umkehr der Beweislast, dass ich fernsehen würde mit der Konsequenz: ich soll für etwas zahlen, das ich grundsätzlich zu nutzen ablehne.

33.
Das Resümee der vorherigen 32 Punkte kann nur lauten: Mit Ihrem Ansinnen werden Sie letztinstanzlich nicht durchkommen.
Lassen Sie von dem ungerechten Gebührensystem ab und erarbeiten Sie ein gerechtes wie das erwähnte Pay-TV.

Die Selbstermächtigung staatlicher Körperschaften wird letztlich vor den gerichtlichen Instanzen keinen Erfolg haben.
Ich werde bis zur Klärung dieser Fragen nicht für die Zwangsverabreichung eines Suchtmittels zahlen, das ich weder im Fernsehen noch im Computer nutze.
Gebühren für das Radiohören überweise ich wie bisher per Dauerauftrag.

Mit freundlichen Grüßen


--- EDIT Moderator: ---

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  • IP logged  »Letzte Änderung: 16. August 2014, 12:55 von Viktor7«

 
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