Die Petition gegen Markus Lanz reicht weit über seine Person hinaus: Die Gebührenzahler empören sich, dass öffentlich finanzierte Sender längst nicht mehr dem öffentlichen Interesse dienen
Rundfunk-Steuerzahler fordern mehr Mitsprache
Und da wird sich erst noch zeigen, ob die sogenannte Haushaltsabgabe – also das gerät unabhängige Erheben von Rundfunk-„Gebühren“ – wirklich so eine praktische Lösung für ARD und ZDF war. Denn bei Lichte besehen handelt es sich natürlich keineswegs um Gebühren, sondern schlicht um eine Steuer, die im Prinzip jeder Bürger dieses Landes zu entrichten hat. Genauso, wie auch überzeugte Fahrradfahrer über ihr Steueraufkommen den Bau und den Betrieb von Autobahnen mitfinanzieren. Insofern wäre es das mindeste, die Rundfunk-Steuerzahler auch am Rundfunk politischen Prozess partizipieren zu lassen.
Es liegt offen zutage, dass aus den öffentlich-rechtlichen Sendern längst das Gegenteil einer bürgernahen Institution geworden ist. Diese Anstalten haben sich im Laufe von Jahrzehnten in Mega-Behörden verwandelt, die zuallererst mit der Verwaltung ihrer selbst beschäftigt sind, Kreativität verhindern und dabei auch noch ein höchst verzerrtes Bild von der gesellschaftlichen Wirklichkeit in Deutschland zeichnen. Oberstes Ziel dieses Systems ist nicht ein gutes oder auch nur angemessen erträgliches Programm, sondern die Verstetigung der Finanzströme zum eigenen Vorteil. Jetzt eben durch eine Steuer – wie praktisch!
http://www.cicero.de/salon/oeffentlich-rechtliche-rundfunkanstalten-online-petition-markus-lanz-steht-fuer-systemversagen/56989