Die stärkste Abhängigkeit beim Fernseherbesitz besteht übrigens (wie bei praktisch allen Konsumgütern) zum verfügbaren Haushaltseinkommen.
Eine mögliche Argumentationslinie wär damit, dass der "solidarische" Rundfunkbeitrag (jedenfalls oberhalb der Befreiungsschwelle) dazu führt, dass es sich viele Leute wegen dem Rundfunkbeitrag nicht mehr leisten können, tatsächlich Rundfunk und/oder andere Medien zu nutzen. Das wär dann mit
Art. 5 Abs. 1 GG kaum vereinbar, selbst wenn das Nichtinformieren nicht auf hartem Zwang beruht. Faktisch wird die Freiheit, sich zu informieren, jedenfalls bis in mittlere Einkommensschichten relevant behindert. Selbst ein relativ hochwertiger Fernseher ist auf ein paar Jahre abgeschrieben schon wesentlich günstiger als der Rundfunkbeitrag, und schon da gibt es offenbar eine recht deutliche einkommensabhängige Selektion.
Klar ist jedenfalls, dass von der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag ganz überwiegend Ärmere betroffen sind. Fernseherbesitz 2013 in Prozent und dahinter zum Vergleich Internetanschluss (auch mobil), PC (inklusiv Notebooks und Tablets) sowie Mobiltelefon (smart oder nicht) nach monatlichem Haushaltsnettoeinkommen:
87,5 62,3 69,8 83,4 bis 900 €
93,0 65,5 72,8 86,7 bis 1300 €
95,4 71,5 77,5 88,8 bis 1500 €
96,1 77,4 82,7 92,8 bis 2000 €
96,7 84,6 89,5 95,5 bis 2600 €
97,3 91,8 95,2 97,7 bis 3600 €
97,4 95,9 97,9 98,5 bis 5000 €
97,7 97,3 98,7 98,7 bis 18000 €