Ja, es stimmt zum größten Teil, was der Datenschützer sagt. Allerdings ist das ganze Thema viel schwieriger als das, was der Artikel durchscheinen lässt. Wir leben in sich schnell ändernden Zeiten, was Technologie und Information angeht – da kann die Politik seit langem nicht mehr Schritt halten.
Nun, was tun? Wenn ich das wüsste, wäre ich auf meiner Privatinsel, bin ich aber immer noch hier. Neben einen europaweiten harmonisierten Datenschutzgesetz – was zum Teil auch schon heute Realität ist – sollte man klar und deutlich definieren, welche Daten Unternehmen wie Facebook überhaupt erheben dürfen und wie diese Erhebung stattfinden sollte.
Es geht schon damit los, ob z. B. IP-Adressen als personenbezogene Daten anzusehen sind, was bis heute nicht klar geregelt ist. Man sollte auch zwischen der Facebook-Seite und den privaten Seiten, die die Plug-Ins von Facebook nutzen, unterscheiden. Alleine damit könnte man schnell für mehr Datenschutz sorgen. Ein guter Ansatz ist die 2-Klick-Lösung vom Heise-Verlag (nach socialshareprivacy googlen). Auf der Facebook-Seite könnte man wiederum eine Unterscheidung zwischen angemeldeten und unangemeldeten Benutzern vornehmen. All das ließe sich m. E. bereits heute mit geltendem Recht durchboxen, aber wie immer scheitert das an unseren unfähigen und überforderten Politikern, die am Liebsten Beamte vom Zollamt auf die Datenautobahn losschicken würden!
Man könnte schon heute vieles beim Datenschutz erreichen, wenn man die bereits geltenden Gesetze nur konsequent anwenden würde, aber solange das Verständnis unserer „Vertreter“ nicht vorhanden ist und diese ihre Ignoranz mit endlosem Palaver wegdiskutieren, wird sich nichts ändern, so dass Datenschützer weiterhin schreien oder kapitulieren werden. Und solange es so bleibt, werden diese von der Bevölkerung als Randerscheinung wahrgenommen – was wir bereits hier bei unserem Anliegen kennen.
Ich verteufele die sozialen Netzwerken nicht, aber die Gefahren liegen nun in der Natur der Sache und solange die Entscheider 100 Schritte hinterher hecheln und dabei verkünden, die hätten alles im Griff, weckt die Datenflut bei diesen Diensten eine Begierde, die auch in Taten umgesetzt wird.
Ich habe seit langem vor, das Forum mit den sozialen Netzen zu verbinden, die Idee scheiterte bisher jedoch am Datenschutz. Daher versuche ich mit Hilfe eines Entwicklers von Erweiterungen für unsere Forensoftware „SMF“ das Plug-In vom Heise-Verlag einzubinden. Damit hoffe ich, rechtlich auf der sicheren Seite zu sein und trotz Einbindung sozialer Netze für den notwendigen Schutz für alle unsere Mitglieder zu sorgen.