Tagesspiegel, 25.03.2020
DGB-Studie über die Öffentlich-RechtlichenTrau, schau, wem?Das Kleine und das Große gehören zusammen: Mehr Transparenz kann für ARD, ZDF & Co. eine Chance sein, sagt eine DGB-Studie.von Joachim Huber
[...] Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat um einige Sektoren seines Ausgabeverhaltens einen blickdichten Zaun gezogen, bis heute weiß die Öffentlichkeit nicht, für wie viele Euros Jörg Pilawa im Ersten Quizfragen stellt oder Oliver Kahn im Zweiten die Flugkurve eines Fußballs erläutert.
Dabei steht der „öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland „unter einem steigenden Legitimationsdruck“, wie Dominik Speck schreibt. Er hat für den DGB eine Expertise erstellt: „Öffentliche Anteilnahme ermöglichen. Transparenz, Aufsicht und öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Deutschland“. Der Autor ist sich bewusst, dass Transparenz allein kein Allheilmittel gegen sämtliche Krisenerscheinungen im öffentlich-rechtlichen System sei; auch sollte nicht erwartet werden, dass Transparenzmaßnahmen per se das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Sender steigern. Für das Aber zitiert Speck den Staatsrechtler Friedrich Schoch: Es erscheint als „Gebot (rundfunk)politischer Klugheit, nicht auf einem Minimum geforderter Transparenz zu verharren, sondern eine Kultur der sukzessiven Verbesserung von Transparenz zu etablieren“.
[...]
Weiterlesen unter
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/dgb-studie-ueber-die-oeffentlich-rechtlichen-trau-schau-wem/25681830.htmlDGB, 25.03.2020
Wie transparent sind die öffentlich-rechtlichen Medien?https://www.dgb.de/themen/++co++0c487374-6ecd-11ea-b25c-52540088cadaÖffentliche Anteilnahme ermöglichenTransparenz, Aufsicht und öffentlich-rechtlicher Rundfunk in DeutschlandExpertise im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
Dominik Speck, Oktober 2019 (PDF, 48 Seiten, ~1,2MB)
https://www.dgb.de/themen/++co++b39d14ae-6ecd-11ea-adf4-52540088cadaKurzzusammenfassung
Angesichts eines steigenden Legitimationsdrucks wachsen die Erwartungen an öffentlich-rechtliche Medien, Auskunft über ihr Handeln als öffentliche Organisationen und die Verwendung von öffentlichen Mitteln zu geben. Diese Expertise analysiert vergleichend, welche Informationen und Publikationen die deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und ihre Kontrollgremien im Internet für BürgerInnen zur Verfügung stellen. Zudem legt sie dar, welche Transparenzpflichten die jeweiligen Rechtsvorschriften den Anstalten auferlegen. Ausgehend von den Befunden stellt sie Handlungsempfehlungen für die Gremienmitglieder auf, wie die Transparenz bei einzelnen Anstalten wie auch im gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem verbessert und auf ein einheitlicheres Niveau gehoben werden könnte.
Der Autor
Dominik Speck (M.A)., Jahrgang 1991, hat Journalistik und Politikwissenschaften in Dortmund, Bochum und Istanbul studiert. Er arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für internationalen Journalismus der TU Dortmund, wo er über die Transparenz öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten in Europa promoviert. Zugleich ist er als freier Journalist vor allem für den Fachdienst epd medien tätig.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung: Warum Transparenz?
2. Status Quo: Transparenz der deutschen Rundfunkanstalten
2.1 Übergreifende Vorschriften
2.2 Landesrundfunkanstalten
Bayerischer Rundfunk (BR)
Hessischer Rundfunk (HR)
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)
Norddeutscher Rundfunk (NDR)
Radio Bremen (RB)
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
Saarländischer Rundfunk (SR)
Südwestrundfunk (SWR)
Westdeutscher Rundfunk (WDR)
2.3 Transparenz im ARD-Verbund
2.4 Deutschlandradio (DRadio)
2.5 Deutsche Welle (DW)
2.6 ZDF
3. Übergeordnete Handlungsempfehlungen für alle Anstalten
4. Fazit und Ausblick