Dass Statistiker die Rohdaten aufbereiten, ist ein alter Hut. Allein schon, dass die üblichen 1004 Befragten nicht z.B. über alle Einkommensschichten so verteilt sind wie die Grundgesamtheit (80 Mio).
Hier werden Postleitzahl, Alter und vermutlich auch Internetnutzung "herausgerechnet" (die Verzerrungen (=Biases) werden korrigiert).
Internetumfragen werden in der Regel abgewertet, weil eher Internetaffine bei eine Online-Umfrage mitmachen als Internetnichtaffine. Das setzt aber voraus, dass man ungefähr weiß, wieviel Prozent Internetaffine sich bei 80 Mio Einwohnern befinden.
Dass das Institut zu dieser Aufbereitung keine Aussagen trifft, ist zu erwarten, da so etwas zum Geschäftsgeheimnis gehört. Die Hintergrunddaten, die man zur Entzerrung braucht, könnten ja gravierend falsch sein, und dann verlieren die zahlungspflichtigen Umfrageergebnisse des Instituts an Wert...
"Eindeutig falsch" wird nur leicht aufgewertet, "eindeutig richtig" aber ziemlich massiv abgewertet.
Das Institut unterstellt also, dass internetaffine Rundfunkverweigerer sich schneller auf diese Umfrage stürzen als internetaffine Rundfunkaffine, und hat da mal so einen Bias-Faktor von 0,65 eingebaut.
Kommt hin: Der reziproke Wert ist 1,54: Der internetaffine Rundfunkverweigerer greift um 50% heftiger nach so einer tollen Umfrage als der internetaffine Rundfunkfan. Der Faktor 1,5 sieht sehr nach beim Morgenespresso beschlossen aus...
Können ja mal ein paar Klicks abwarten, um zu sehen, ob weiterhin der Zwischenfaktor 0,65 (oder genau 2/3) behalten wird...