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Autor Thema: Boris Reitschuster: Johnson als Sargnagel für die GEZ?  (Gelesen 2252 mal)

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  • Beiträge: 13
reitschuster.de, 16.12.2019

Johnson als Sargnagel für die GEZ?

Von Boris Reitschuster
Boris Reitschuster ist ein investigativer Journalist und Sachbuchautor.

Zitat
[...] Was die Insider berichten, bestätigt die These, die kürzlich der Medienforscher Norbert Bolz äußerte: "Die öffentlich-rechtlichen Journalisten leben in einer Parallelwelt, die erst zusammenbrechen wird, wenn sie keine Gebühren mehr kassieren."

https://twitter.com/NorbertBolz/status/1206122133509824512

Es spricht Bände, wenn etwa WDR-Intendant Tom Buhrow sein Jahresgehalt von 399.000 Euro - mehr als die Bundeskanzlerin bekommt - wie folgt rechtfertigt, „Man kann das immer weiter treiben mit dem Neid. Ich kann absolut zu den Gehältern stehen. Man kann immer sagen „weniger, weniger, weniger“. Dabei ist die Prüfkommission KEF zu einem eindeutigen Schluss gekommen: "Die Gehälter bei den Öffentlich-Rechtlichen sind zu hoch“.
 
Es seid dahingestellt, ob es nur ein Zufall ist, dass die Regierungstreue der Öffentlich-rechtlichen ausgerechnet seit dem Zeitpunkt traurige Urstände feiert, als unter Angela Merkel 2013 die frühere Fernsehabgabe zu einer Zwangsgebühr umformiert würde, die auch diejenigen zu bezahlen haben, die gar keinen Fernseher ihr eigen nennen. Die Zeitpunkte des Millionen-Regens und des politischen Männchen-Machens sind verdächtig synchron. [...]
Zitat
Das Fazit: Wenn Johnson Ernst macht mit seinem Vorstoß gegen die BBC, dann könnte das auch in Deutschland die Debatte um die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Sender anstoßen würde. Nicht auszuschließen, dass ihm dann künftige Generationen von (hoffentlich haltungsfreien) Journalisten dankbar sein müssten. Würde sich am Ende ausgerechnet der Lieblingsfeind von ARD, ZDF und Co. (nach Donald Trump) damit Verdienste um unsere Medienlandschaft, ja sogar auch um unsere Demokratie erwerben? Heute klingt dieser Gedanke ketzerisch. Doch lautet das Motto eines bekannten britischen Film? Sag niemals nie!

Der gesamte Beitrag unter:
https://www.reitschuster.de/post/johnson-als-sargnagel-f%C3%BCr-die-gez

Die Lesezeit von 6 Minuten lohnt sich auf jeden Fall. Ich bin vor kurzen auf seinen Blog gestoßen und finde es sehr erfrischend, diese Art von Journalismus-Arbeit wahrzunehmen.

Edit DumbTV:
Siehe dazu auch:
UK Wahlkampf: Johnson stellt Finanzierung der BBC infrage
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=32746.0


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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Oh Gott! Schon wieder ein Depp, der überall im TV "Linke" sieht. Der sucht stramm Konservative, womöglich Mitglieder der CSU, im TV und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht., z. B. den Bayrischen Rundfunk und das ZDF. Wer glaubt in den Sendern etwas werden zu können, wenn er tatsächliche oder vermeintliche "linke" Themen und Thesen vertritt, sollte sich unbedingt auf ein Scheitern seiner öffentlich-rechtlichen Karriere gefasst machen. Es gibt praktisch keine Linken im ÖR-TV, aber sehr viele Speichellecker der hier seit Jahrzehnten regierenden Parteien, die bekanntlich samt und sonders den Neoliberalismus anbeten. Folgerichtig wandert bei den angeblich linken Kommentatoren eine Partei wie die SPD schon nach links, wenn sie nicht den Scholzomat zum Vorsitzenden wählt. Linke Dominanz in den Medien, insbesondere den Öffis, wird regelmäßig nur von denen festgestellt, denen selbst die CSU zu weit "links" ist.

M. Boettcher


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Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

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Werter Doktor, lies einfach mal den Text durch und nimm Dir selbst die doppelbrechende Brille ab, hinter jedem, der etwas Linksgrünes wittert, gleich einen strammen Neocon zu vermuten. Der Text gibt eigentlich andere Aspekte her, die auch uns Linksgrünversifften interessieren könnten.

Reitschuster ist neoconmäßig noch eher harmlos, es ist der zitierte Professor aus Berlin, der schon zur härteren Sorte gehört, die selbst "68" nicht gut finden. (Ich finde Leute irgendwie lustig, die modern gekleidet sind, aber gegen 1968 wettern.)

Was ich bemerkenswert finde, dass der Zusammenbruch der derzeitigen BBC-Finanzierung den des deutschen örR nach sich ziehen können soll. Dänemark, felix Austria und ein Stück weit auch die Schweiz scheinen nicht zu reichen.

Wegen mir braucht der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht zusammenzubrechen, für mich soll nur der Zwangsbeitrag weg.



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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Wegen mir braucht der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht zusammenzubrechen, für mich soll nur der Zwangsbeitrag weg.

Da bin ich ganz bei dir. Wobei die These, dass die hiesigen Sender der BBC folgen würden, würden die nicht mehr finanziert werden, ziemlich gewagt ist und kaum nachvollziehbar belegt. Wer, anders als Reitschuster, in den letzten Wochen der BBC gelauscht hat, hat im Wahlkampf durchaus merken können, dass die Macher im Sender die Botschaft der Tories gut verstanden und ihr Mäntelchen locker in den vorhersehbar richtigen Wind gehängt haben. Auch der Clown Boris braucht ja eine gut funktionierende Propagandaabteilung. Die BBC ist dazu ebenso gut geeignet wie die hiesigen Sender. Wozu also eine neue aufbauen?

M. Boettcher


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Da bin ich wiederum bei Dir und auch wieder beim Kernthema. Britische Politiker könnten sich vielleicht bei den ungeliebten USA abschauen, wie man sich medial präsent macht (Boris wird sicher leicht den Donald machen können, über eine etwaige Blutsverwandtschaft wird ja schon länger gemunkelt  ;D ) -

aber für unsere transusigen deutschen Politiker habe ich leider auch keine Idee, wie sie sich in unser aller Wählerbewusstsein verankern könnten, wenn es den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk einmal plötzlich nicht geben söllte.

Vielleicht mal mit guter Arbeit und (wieder) einer guten Presse probieren? Seit Jahrtausenden schon kann man als Politiker bekannt und berühmt werden, ohne einen Rundfunkbeitrag zu erheben.


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M. Boettcher, man kann einen „linken“ nur von rechts überholen, aber manchmal muss man einfach vorbei:)

Der Journalist ist wohl bekannt für seine regierundskritischen Analysen und war schon Putin und Merkel ein Dorn im Auge. Er stellt auch die (russische) Propaganda/framing ins richtige Licht und setzt sich immer wieder kritisch mit öffentlich-rechtlichen auseinander.
Mir gefällt z.B. seine These, dass solange es kein Vertrauen in die deutschen öffentlich-rechtlichen gibt, wird „allerland“ Propaganda ein offenes Ohr haben.
Im übrigen aber ja, unser TV ist nicht links, sollte aber weder noch sein:)
Ich denke, wir tun uns gut, wenn wir die neuen kritischen Stimmen nicht im ersten Schritt in die alten politischen Farben färben.


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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
@vit_c: das Thesen vor allem "gefallen" ist Teil des Problems bei Diskussionen und Kritik. Wenn ein Kritiker keine Belege für seine Annahme bringt, so wäre selbst zu prüfen ob sie richtig oder falsch ist; gefallen muss eigentlich nichts davon. In diesem Fall bleibt Reitschuster Belege für seine Aussagen schuldig was die Zukunft des BBC betrifft und bezüglich deren angebliche Folgen für die hiesigen ÖR-Sender. So übersieht er politische Ziele, wie z. B. stärkere Einflußnahme, die hinter der Drohung zur Finanzierung des BBC liegen können und kennt offenbar die Positionierung in den Sendungen des BBC der ketzten Wochen zu Gunsten der Tories nicht. Man könnte also sagen, dass die Drohung schon ganz ohne Gesetzesänderung wirkt. Abgesehen davon, dass wohl jeder Regierung die bessere Nutzen- und Kostenrelation eines bestehenden Systems für Propaganda im Vergleich zum Neuaufbau klar ist. Die Instrumentalisierung von ÖR-Medien für Propaganda wird aber sicher nicht dadurch akzeptabel, dass sie die jeweilige Regierung stützt bzw. der eigenen Überzeugung oder der der Mehrheit im Lande nahe ist. Jedenfalls nicht, solange man am Modell der "Demokratie" festhält.

M. Boettcher


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"Die Geschichte des Fernsehens ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Dabei hat dieser kleine Kasten vielleicht mehr für die Verblödung der Menschheit getan als jedes andere Medium." - Oliver Kalkofe, Kalkofes letzte Worte, Eichborn, 1997, S. 22

 
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