heise online, 05.12.2018, 18:44h
Länder können sich über Zukunft des Rundfunkbeitrags nicht einigenvon Martina Herzog und Andreas Heimann, dpa
Die Ministerpräsidenten diskutieren über ein Modell, nach dem sich die Höhe an den Verbraucherpreisen orientiert. Aber das hat noch keine Mehrheit.
Eigentlich würden die Länderchefs das Thema gerne abgearbeitet haben. Doch am Mittwoch haben sie erneut keine Entscheidung über die künftige Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks getroffen. Seit Monaten ist in der Diskussion, die Beitragshöhe zum Beispiel an die Entwicklung der Inflationsrate zu koppeln, statt wie bisher alle vier Jahre mit einigem Aufwand neu darüber beraten und entscheiden zu müssen. Das Indexierung genannte Modell hätte einige Vorteile, nicht zuletzt den, dass die Länderchefs sich nicht wie bisher regelmäßig über dessen künftige Höhe einig werden müssen. Aber nicht alle Länder sind überzeugt, dass das der richtige Weg ist.
"Wir haben uns noch nicht auf ein Modell geeinigt", sagte die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD) am Mittwoch der dpa. Umstritten ist auch, welche Beitragshöhe als Ausgangspunkt für die künftigen Berechnungen gewählt werden soll. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwochnachmittag: "Das wird eine schwierige Erörterung sein."
Weitere Gespräche und Sachverstand gefragt [...]
Viele Fragen offen [...]
Die Idee stößt auch bei den Sendern nicht auf Ablehnung. Peter Boudgoust, der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), hatte erst Mitte November vor dem SWR-Landesrundfunkrat bekräftigt, die Indexierung klinge grundsätzlich nach einer guten Lösung. Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue erklärte am Dienstagabend, sein Sender halte das Indexmodell für denkbar, es seien aber noch viele Fragen ungelöst, dazu gehöre die künftige Rolle der KEF und die der Landtage. Auch der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hatte bereits anklingen lassen, sich die Indexierung vorstellen zu können.
Und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und Vorsitzende der Länder-Rundfunkkommission, Malu Dreyer, hatte im Sommer noch gehofft, das Thema sei bis Dezember geklärt. Nun ist wieder alles offen. [...]
Weiterlesen auf:https://www.heise.de/newsticker/meldung/Laender-koennen-sich-ueber-Zukunft-des-Rundfunkbeitrags-nicht-einigen-4242812.html