Beispiel: Wenn HansWurst54 eine Anfrage an ein Dax-Unternehmen schickt bekommt er bestimmt eine andere Antwort als ein Journalist des Zwangsfunks.
...und welche ist dann als "richtig" bzw. journalistisch höherwertig einzustufen? Kann es nicht gerade auch so sein, dass ein Zwangsrundfunkjournalist eine besonders auf Hochglanz gebügelte Version vorgesetzt bekommt? Die dann - weil der ÖRR ja nicht wirklich schmerzhaft für Falschmeldungen zur Rechenschaft gezogen wird - eher unkritisch übernommen wird?
Wenn ich was bei Wikipedia schreibe, bin ich supervorsichtig. Die erste Korrektur dort habe ich an einem Eintrag einer Verwechslung mit der Person meines Großvaters vorgenommen, von dem ich nun wirklich weiss, dass er nie Reichstagsabgeordneter der NSDAP war und der Geburtsort auch nicht mit dem Eintrag übereinstimmte.
Viel wichtiger als das "richtig oder falsch" empfinde ich die Nachvollziehbarkeit der Veränderungen von Einträgen bei Wikipedia. Wikipedia enthält eine zeitgemäße "flüssige Wahrheit" (die auch als solche behandelt werden muss) im Gegensatz zu den antiquierten "in Stein gemeißelten" Wahrheiten der ÖRR - die eben auch fehlbar sind. Man muss nur eben umdenken und wissen, dass das was gestern wahr war, heute vielleicht aus einem anderen Blickwinkel gesehen werden muss. Da bei Wikipedia nichts gilt, was nicht mit sofort abrufbaren, konkreten Belegen nachzuvollziehen ist, ist die Plattform den deutschen ÖRR doch Meilen voraus, möchte ich mal behaupten.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)