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Autor Thema: Ein Fernseh-Fußballspiel für zehn Millionen Euro  (Gelesen 1641 mal)

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evangelisch.de/blogs/medienkolumne          18.10.2018

Christian Bartels
Ein Fernseh-Fußballspiel für zehn Millionen Euro

Das entspricht dem Preis von sieben "Tatort"-Folgen. Selbst wenn die Spiele spannend sein sollten: Die ausufernde Grauzone am Spielfeldrand ist ein wachsendes Problem.
Zitat
Und da wird es langweilig bis ärgerlich. Zum einen, weil das Gerede in der Halbzeit in einer keineswegs nachrichtenarmen Zeit auf Kosten der "Tagesthemen" ging (und das nach dem Spiel auch; die Nachrichtensendung wird an Fußballabenden eben auf knapp zehn Minuten in der Pause eingedampft). Zum anderen: ARD und ZDF kommen kaum umhin, möglichst viel möglichst gut zu finden, weil sie für die Übertragungsrechte viel Geld bezahlt haben. Sie zahlen

"insgesamt bis zu 122 Millionen Euro für die zwei Spielzeiten der europäischen Fußball-Nationenliga in den Jahren 2018/19 und 2020/21. Im Paket enthalten sind bis zu zwölf Spiele der deutschen Nationalmannschaft. Scheidet das DFB-Team zu einem frühen Zeitpunkt aus, fällt ein etwas niedrigerer Preis an",

berichtete "epd medien" im Oktober 2017. Das Recht, jedes der beiden Spiele übertragen zu dürfen, kostete also mehr als 10 Millionen Euro.
Zitat
Bekanntlich lassen Zahlen sich unterschiedlich interpretieren. So wurde pro am Samstag gemessenem Zuschauer rund ein Euro bezahlt, bei mehr Zuschauern in der ARD rein rechnerisch sogar weniger. Das klingt ganz vernünftig. Andererseits ist es irrsinnig teuer. Die Fernsehrechte an der gesamten Fußball-WM im Sommer mit deutlich mehr und deutlich spannenderen Live-Spielen, in denen am Ende sogar der Weltmeister ermittelt wurde, kosteten 218 Millionen Euro – also nicht einmal das doppelte der zwölf Nations League-Spiele.
Zitat
Noch einmal andererseits: Ihre Gründe haben alle im boomenden Geschäft mit Fernseh-Fußball. "Auch aus Solidarität zu den kleineren Fußballnationen in Europa, die über die Länderspiele große Teile ihres nationalen Verbandshaushaltes erwirtschaften", so sagte zumindest Rainer Koch, der Vizepräsident des DFB, habe der europäische Fußballverband UEFA die neue Nations League ersonnen. Durch die der DFB natürlich auch einiges, ähm, erwirtschaftet. Die UEFA weiß aber auch, dass überall in Europa öffentlich-rechtliches Fernsehen eine wichtige Rolle spielt, dass es dank Rundfunkbeiträgen (oder "-gebühren" oder "-abgaben", wie sie auch heißen) über sichere Einnahmen verfügt, jedoch immer mehr Konkurrenz gegenübersteht.
Zitat
Das steht im Fazit des gerade erschienenen Otto-Brenner-Stiftungs-Arbeitspapiers "Zwischen Fanreportern und Spielverderbern" (PDF, 64 Seiten).

https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AP33_Sportjournalismus.pdf

Der Autor Tonio Postel zieht da vor allem andere, angrenzende Konfliktfelder auf – zwischen Vereinen, die noch klarer kommerzielle Unternehmen als UEFA und DFB sind und aus Fernsehrechten ebenfalls immer mehr Geld beziehen (aber nicht zu Unrecht beklagen, dass vor allem englische Clubs ein Vielfaches mehr beziehen ...) und andererseits Reportern der Verlags-Medien, deren Budgets tendenziell sinken. Was diese Reporter wiederum von ARD und ZDF unterscheidet.
Weiterlesen auf :
https://www.evangelisch.de/blogs/medienkolumne/152856/18-10-2018



Siehe auch :
Sollen ARD und ZDF Sport und Unterhaltung den Privaten überlassen?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=28983.0

Medienpolitiker fordern weniger Info-Kanäle bei ARD und ZDF sowie geringere ...
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