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Autor Thema: ARD-Pressekonferenz: "spannende Frage, aber ich werde mich dazu nicht äußern"  (Gelesen 2370 mal)

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Planet Interview, 02.07.2018

ARD Pressekonferenz
Das ist eine spannende Frage, aber ich werde mich dazu nicht äußern.

ARD-Intendant Ulrich Wilhelm und Programmdirektor Volker Herres sprachen auf einer Pressekonferenz über den Telemedienauftrag, gemeinsame Plattformen mit privaten Anbietern, Sponsoring, Rundfunklizenzen, Angela Merkels erneutes Solo bei Anne Will und warum die ARD von der FIFA die WM-Übertragunsrechte kauft


Zitat
Am 26.06. fand in Berlin eine ARD-Pressekonferenz statt. Hier gibt es die Video-Aufzeichnung. Die Mitteilungen der ersten 30 Minuten lassen sich im Wesentlichen auf ARD.de nachlesen. Es waren ca. 20 Medienvertreter anwesend, die etwa 40 Minuten Zeit hatten, Fragen zu stellen.

Erwähnenswert:
[…]
Im Folgenden die Pressekonferenz in Auszügen:
[…]
Die folgenden Fragen wurden im Anschluss an die Pressekonferenz gestellt:
[…]

Weiterlesen auf:
http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/


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Jetzt wird Tacheles gesprochen….  ??? (hier täuscht leider die Themen-Überschrift...  ;)

Herr Wilhelm will was ganz Großes!
Und er outet sich als der Staat, wenn er sich zusammen aufstellt mit Presse, Politik, Justiz und Staatsgewalt.
Zitat
Da ist der Aufwand, den wir alle betreiben müssen, die Zeitungen, die privaten Radio- und Fernsehsender genauso, auch Parteien, Gerichte, Polizeibehörden – der Aufwand, um alle zu erreichen wird immer größer.
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/

Und dann sagt er es!
Zitat
Meine eigene Idee bezog sich auf etwas Größeres, weil es auch um das Thema geht: Wie ist die Möglichkeit in Europa, über Algorithmen Aufmerksamkeit zu steuern. Wir unterliegen in diesem digitalen öffentlichen Raum letztlich vollständig der Dominanz einiger weniger Unternehmen aus den USA, die die Kontrolle auch haben über den Algorithmus und auf diese Weise die Relevanz, die Sichtbarkeit von Inhalten aller Art, ob aus Informationswelten, Bildungs- Unterhaltungswelten, wie auch immer, was für Millionen Menschen tatsächlich Gegenstand ihres Interesses ist, wird da gesteuert. Und mir scheint es nicht einzuleuchten, dass so etwas in Europa nicht auch als ein großes Projekt angepackt werden könnte. Aber das ist ein Thema, wo wir nur Interesse anmelden, mit unseren Inhalten das zu begleiten, wo es aber einen Akt braucht, der natürlich weit über die Medien hinausgeht.
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/

Herr Wilhelm sagt es also frei heraus, was er will:
Zitat
über Algorithmen Aufmerksamkeit steuern …, für Millionen Menschen …, wo es aber einen Akt braucht, der natürlich weit über die Medien hinausgeht.
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/
Also mit Hilfe
Zitat
von Parteien, Gerichte, Polizeibehörden
Quelle: http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/


Und was sagte der Herr W. noch?
Zitat
Indexierung und Budgetierung bieten interessante Anreize, im Gesamtverbund sorgsam zu wirtschaften, weil sie auch ein Eigeninteresse begründen, sparsam zu arbeiten. Es kommt entscheidend an auf die konkrete Ausgestaltung einer solchen Lösung. Und die muss sich im Art.5 GG Pressefreiheit/Rundfunkfreiheit in dem vom Verfassungsrecht gezogenen Rahmen bewegen muss. Weil wir am Ende als Grundrechtsträger auch immer die Bedingungen brauchen um den Auftrag den das Grundgesetz uns gegeben hat, wahrzunehmen, aber die konkrete Ausgestaltung liegt uns ja nicht vor. Es gibt diese Idee, diese Initiative von sechs oder sieben Ländern, es gibt ein Gespräch, das in diesem Jahr noch ganz intensiv geführt werden wird. Uns ist es wichtig, dass wir den Ländern dafür zur Verfügung stehen, dass wir auch ihre Einladungen annehmen über die konkrete Ausgestaltung zu reden und dass wir mitwirken und dabei auch darauf hinweisen, was wir auf dem Boden der Rundfunkfreiheit für unsere Arbeit brauchen, für die pflichtgemäße Erfüllung unseres Auftrags.
http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/ (Hervorhebungen nicht im Orginal)

Aha: Das sorgsame Wirtschaften und sparsame Arbeiten der ARD findet auf dem Boden der Rundfunkfreiheit nach Artikel 5 GG statt. Und der Grundrechtsträger ARD hat einen Auftrag vom Grundgesetz bekommen.
 ??? Hilfe!!!

Und dann noch die Begründung des grundgesetzlichen Auftrags zur Überweisung von Grundrechtsträgern durch Zwangsabgabe erpressten Millionen Euro an die „Sport“-Mafia mit den Erwartungen von „den vielen Millionen Menschen“,
Zitat
dass es das gibt, die Übertragungen geben und auf der anderen Seite aber auch […] sehr entschieden berichten über Vorgänge, die es bei Verbänden des Sports, die im organisierten Sport passieren, ob das Doping-Themen sind, die Vergabe von Turnieren und dergleichen.
Quell: http://www.planet-interview.de/interviews/ard/50368/

Was heißt das? Wem nutzt das? Wer bereichert sich auf wessen Kosten?
 >:(
Und: Steht das wirklich im Grundgesetz, Herr W.?


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. Juli 2018, 14:38 von Bürger«

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Herr W. hatte angesichts der vielen Sportübertragungen und sonstigen lobbyistischen Verpflichtungen wohl schlicht noch nicht die Zeit, im Grundgesetz zu lesen - ansonsten wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass sein so pflichterfüllender 'öffentlich-rechtlicher' Rundfunk im Gesetzestext gar keine Erwähnung findet ...  ;)


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Z
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Wenn man es oft genug wiederholt, dann glauben es irgendwann alle, vielleicht sogar die Gerichte.

Mit dem Argument kann ja jeder Zeitungsverlag bei dem anklopfen und sagen: Ich will mal dein Geld, weil wir haben ja laut GG den Auftrag, ungehindert unsere Presseerzeugnisse zu verteilen, kein Geld ist aber ein Hinderungsgrund und dafür mußt du deshalb löhnen.

Jetzt verstehe ich auch, warum unsere Argumente bezüglich des ungehinderten Zugangs versus begrenztem Medienbudget nicht ziehen - die hat die Gegenseite für sich und ihre Argumentation bereits okkupiert.


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