Autor: 22. Juni 2018, 05:55
Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/stuttgarterzeitung.pngStuttgarter Zeitung, 21.06.2018
„Die Menschen mögen uns“Von Ariane Holzhausen
Stuttgart - Öfter mal Heike Makatsch im „Tatort“, dafür weniger Ärger mit den Zeitungsverlegern über die Online-Auftritte des SWR – der Intendant Peter Boudgoust zeigt sich gerade recht zufrieden mit der Medienwelt. Aber ist sein Haus innovativ genug?
Herr Boudgoust, die letzten zwei „Tatort“-Fälle und der letzte „Polizeiruf“, also alle drei Fälle vor der Sommerpause drehten sich um die neue Nazi-Szene. Kam das nicht ein bisschen dicke daher?
Der Tatort beschäftigt sich traditionell mit Problemen in der Gesellschaft. Dazu gehören auch Phänomene wie die sogenannten Reichsbürger. Die Menschen bewegt, politisiert und polarisiert das. Solange es ein gesellschaftlich relevantes Thema ist, finde ich es wichtig, dass wir uns dem auch widmen und es von allen Seiten beleuchten – in der Tagesschau, aber eben auch im „Tatort“. […]
Sie bauen Ihre Angebote über Apps und im Internet immer differenzierter aus. Das finden vor allem jüngere Menschen gut. Aber ob diese Jüngeren deshalb auch lieber als bisher ihre 17,50 Euro Rundfunkbeitrag pro Monat zahlen werden?
Wir stellen fest, dass gerade die jungen Menschen mehr und mehr den Wert eines öffentlich-rechtlichen Angebots erkennen […]
Der jüngst politisch neu beschlossene Telemedienauftrag gestattet es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, seine Filme künftig länger im Netz anzubieten, beim Textangebot bleiben die Sender dagegen eingeschränkt. Wie zufrieden sind Sie damit?
Wir müssen bis Ende des Jahres zu einer Lösung kommen, […]
Die No-Billag-Entscheidung in der Schweiz, bei der sich die große Mehrheit dafür entschieden hat, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu bewahren, wird auch Sie hier in Deutschland erfreut haben. Können Sie nun selbstbewusster gegenüber der Medienpolitik auftreten?
Ich glaube, die Volksabstimmung hat vor allen Dingen eines gezeigt: Die Menschen lassen sich nicht von populistischen Forderungen beeindrucken. […]
Da können Sie gleich mal forsch die KEF-Kommission angreifen, die in Deutschland regelmäßig die Geschäftspläne der Sender überprüft, ihre Guthaben kritisiert und der Politik Empfehlungen gibt über die Höhe des Rundfunkbeitrags. Zweifeln Sie die Kompetenz der KEF an?
Ich zweifle nicht die Kompetenz der KEF an. Die Frage ist nur, ob das System reformiert werden kann. […]
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