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Autor Thema: Telemedienauftrag : DJV kritisiert Schlichtungsstelle  (Gelesen 3047 mal)

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DWDL.de      15.06.2018

von Timo Niemeier
Telemedienauftrag: DJV kritisiert Schlichtungsstelle

Politiker, Öffentlich-Rechtliche und Verlage haben sich auf eine Reform des Telemedienauftrags geeinigt. Am Donnerstag hieß es bei einer Pressekonferenz, bei dieser Einigung gebe es nur Gewinner. Nun kommt ausgerechnet vom Deutschen Journalisten-Verband Kritik.
Zitat
"Das heißt im Klartext: Die Ministerpräsidenten bestimmen, dass Externe über die Inhalte von Portalen wie Tagesschau.de oder Heute.de entscheiden", sagt der DJV-Vorsitzende Frank Überall. "Damit würde die Programmfreiheit der Sender in Frage gestellt." Die Vorschrift beachte laut Überall die "langjährige Spruchpraxis des Bundesverfassungsgerichts nicht". Der DJV-Vorsitzende weiter: "Eine verfassungsrechtlich bedenkliche Schlichtungsstelle sollte erst gar nicht eingerichtet werden."
Zitat
Auch die Produzentenallianz hat die Entscheidung der Ministerpräsidenten kritisiert, allen voran die geplanten Änderungen bei Mediatheken. Man verkenne zwar nicht das Anliegen, für die Gebührenzahler frei zugängliche Inhalte zu gewährleisten. "Doch dürfen darüber die wirtschaftlichen Notwendigkeiten und legitimen Interessen von Produzenten und Urhebern nicht vergessen werden." Die geplante Änderung, dass ARD und ZDF bald auch europäische Lizenzware in ihren Mediatheken online stellen dürfen, bezeichnen die Produzenzen als eine "eklatante Benachteiligung europäischer gegenüber amerikanischer Lizenzprogramme". Hierfür gebe es keine überzeugende Begründung. "Die gesamte deutsche Film- und Fernsehproduktionswirtschaft hatte sich nachdrücklich gegen die Aufhebung des Verbots eingesetzt. Wir wissen nun: Leider ohne Erfolg!"
Weiterlesen auf :
https://www.dwdl.de/nachrichten/67389/telemedienauftrag_djv_kritisiert_schlichtungsstelle/


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Spiegel      15.06.2018

Von Christian Buß
Nichts ist umsonst, nicht mal das Internet

Es lebe die Serie, es sterbe der Produzent? Der neue Telemedienauftrag für ARD und ZDF fördert die Fernsehkunst - und beutelt die Hersteller. Es müssen neue Gewinnmodelle für die private Filmwirtschaft her.
Zitat
Schönes goldenes Fernsehzeitalter also? Nicht ganz. Die privatwirtschaftliche Film- und Fernsehbranche läuft nun Sturm gegen den neuen Telemedienauftrag. Alfred Holighaus, Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, zeigte sich in einem ersten Statement "fassungslos" darüber, dass die Politik die Bedenken der audiovisuellen Kultur- und Kreativwirtschaft komplett ignoriere: "Die Ausweitung der Mediatheken verbaut der mittelständischen Filmwirtschaft regelrecht den Zugang zum Online-Markt." Der Bundesverband Regie, der Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm äußern sich ebenso kritisch.
Zitat
Im Klartext: Nichts ist umsonst, nicht mal das Internet - jedenfalls für die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die den potenziellen Einahmeverlust der Produzenten durch die Novellierung des Telemedienauftrags in der Beauftragung oder im Einkauf kompensieren müssen. Sonst wird es - allen neuen schönen deutschen Serien zum Trotz - nichts mit dem Goldenen Zeitalter des Fernsehens.
Weiterlesen auf :
http://www.spiegel.de/kultur/tv/rundfunkdebatte-aufstand-der-produzenten-gegen-neuen-telemedienauftrag-a-1213098.html






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Übermedien      15.06.2018

Kommentar von Stefan Niggemeier

Telemedien-Auftrag

Ein Ententest für ARD und ZDF

Die Pressekonferenz hatte etwas Esoterisches. Vertreter der öffentlich-rechtlichen Sender, der Bundesländer und der Zeitungsverleger saßen gestern gemeinsam auf dem Podium, waren glücklich und froh und konnten gar nicht glauben, dass sie hier gemeinsam saßen und glücklich und froh waren. Nach so vielen Jahren des erbitterten Streits!
Zitat
Heißt übersetzt ungefähr: Wenn ARD und ZDF wirklich, wirklich keine Online-Angebote mehr verbreiten, die wirken wie die Online-Angebote der Verlage – „presseähnlich“ nennen sie das –, dann verzichten die Verleger auf Vorgaben, was das konkret überhaupt bedeutet. Auf dem Podium nannten das alle einen Kompromiss, einen historischen gar.
Zitat
Interessanterweise wollte ARD-Chef Ulrich Wilhelm die Frage nicht beantworten, ob etwa die „Tagesschau“-App in ihrer heutigen Form den neuen Regeln entspricht. Das müsste dann gegebenenfalls die neue Schlichtungsstelle klären, die für Zweifels- und Streitfälle installiert werden soll, paritätisch besetzt mit Vertretern von Verlagen und Öffentlich-Rechtlichen, plus einem Unparteiischen als Zünglein an der Waage. Die Entscheidungen dieser Schiedsstelle sind dann übrigens nicht bindend, sondern nur Empfehlungen an die ARD-Intendanten.
Zitat
Müsste man nicht konsequenterweise auch eine Schlichtungsstelle einrichten, mit der RTL oder ProSieben gegen Online-Video-Angebote von ARD und ZDF Einwände erheben können? Vielleicht haben sie, anders als Döpfner, nicht laut genug krakeelt und, anders als die Verlage, ihre eigenen Medien nicht genug in diesem Lobby-Kampf eingesetzt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie einfach, was die Information der Bürger angeht, inzwischen erkennbar fast keine schützenswerte Relevanz mehr haben.
Weiterlesen auf :
https://uebermedien.de/28923/ein-ententest-fuer-ard-und-zdf/


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Der Rügenbote      15.06.2018

Schwesig:
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss nah bei den Menschen sein

Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig hat sich erfreut darüber gezeigt, dass sich die Konferenz der Regierungschefs der Länder auf neue Regeln für die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet verständigt hat.
Zitat
„Wir brauchen einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dazu müssen die Sender da sein, wo auch die Menschen sind. Also auch im Internet und in den sozialen Medien. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir uns heute auf einen neuen Telemedienauftrag geeinigt haben“, erklärte Schwesig nach der Konferenz in Berlin.
Weiterlesen auf :
http://www.ruegen-und-mee-h-r.com/?p=42183


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KleinReport.ch      17.06.2018

Deutsche Rundfunkdebatte:
Verlage gegen TV-Onlinepräsenz

Es lebe die Serie, es sterbe der Produzent? Der neue Telemedienauftrag für ARD und ZDF fördere die Fernsehkunst und beutle die Hersteller. Es müssen neue Gewinnmodelle für die private Filmwirtschaft her, heisst es in einem Bericht von Spiegel Online am Wochenende.
Zitat
Wie soll das öffentlich-rechtliche Fernsehen der Zukunft aussehen? Über welche Kanäle muss es ausgespielt werden? Und welche Aktivitäten sollen den Sendern überhaupt im Internet gestattet werden? Die zaghaften Digitalstrategien von ARD und ZDF wurden bislang immer wieder ausgebremst, weil der Telemedienauftrag, in dem die Netz-Befugnisse der Anstalten gesetzlich geregelt sind, unzureichend oder nebulös formuliert war. Das soll jetzt geändert werden.
Weiterlesen auf :
http://www.kleinreport.ch/news/deutsche-rundfunkdebatte-verlage-gegen-tv-onlineprasenz-90007/


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VDZ.de      21.06.2018

„Die Willensbildung der Bürger ist massiv gefährdet“
VDZ Präsident Dr. Rudolf Thiemann im Inteview mit der WELT

Thiemann ist gerade erneut zum Präsidenten des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) gewählt worden. Der promovierte Jurist tritt aufgeräumt zum Gespräch über die Zukunft der Verlagsbranche an, sagt aber gleich: „Es geht immer nur um die Sache.“
Zitat
WELT: Eine weitere anhaltende medienpolitische Auseinandersetzung gibt es mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Thiemann: Es gibt in den öffentlich-rechtlichen Anstalten nach wie vor Leute, die im Netz gerne alles machen würden, ohne jegliche Beschränkungen. Der Haushaltsbeitrag für die Sender macht aber schon heute durchschnittlich etwa 40 Prozent des Medienbudgets der Bürger aus. Und wenn dann noch Aufgaben dazukommen sollen, würde es noch teurer. Das hat über die Jahre eine Eigendynamik entwickelt, die ich nicht gutheiße. Denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ja nicht die einzige Antwort auf „Fake News“. Obwohl deren Vertreter sich manchmal so benehmen, als ob es so wäre. Die Vielfalt der privaten Presse ist enorm wichtig.
Zitat
WELT: In der vergangenen Woche gab es eine Einigung zwischen Sendern und Verlagen über einen neuen Telemedienauftrag, der die Regeln im Internet für ARD, ZDF und Deutschlandradio festlegt. Sind Sie zufrieden?
Thiemann: Die Situation hat sich erst mal beruhigt. Wir hatten zunächst befürchtet, dass der neue Telemedienauftrag sinnvolle Regeln aufgeweicht hätte. Trotzdem denke ich, es bleibt wichtig, dass die Sender ihre Ausgaben in Zukunft weiter mäßigen. Ob die Anzahl der Sender, die es inzwischen gibt, zeitgemäß ist, bezweifele ich.
Zitat
WELT: Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hat die Idee einer gemeinsamen Plattform im Internet ins Spiel gebracht, gewissermaßen als Mega-Mediathek.
Thiemann: Diese Idee halten wir für außerordentlich schwierig und ein bisschen auch für ein Ablenkungsmanöver. Da werden gemeinsame Aufgaben beschworen, aber das klingt erst mal nur gut und ist in Fällen wie diesem wenig praktikabel.
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https://www.vdz.de/nachricht/artikel/die-willensbildung-der-buerger-ist-massiv-gefaehrdet/


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