Was soll das? In einem Krimi geht es entweder um das höchste Verbrechen, oder er ist langweilig (von raffinierten Diebstählen sehen wir hier mal ab). Wer das nicht mag, der sollte sich keinen Krimi ansehen. Es zwingt einen ja niemand dazu; ebenso wenig wie sich einen Krimi von Mankell oder Sjöwall&Wahlöö als Buch zu kaufen. Wenn nun einer meint, er könne es gut vertragen, wenn die "Leichen" im Krimi von erwachsenen Personen gespielt werden, denn der fiktionale Mord an Kindern wäre schlimmer, wird mir wohl auch verkaufen wollen, dass Mord und Totschlag in der Realität quasi in Ordnung ist, solange es nur Erwachsene trifft. Beides ist m. E. völliger Schwachsinn. Man kann die fiktive Blutstrecke, die wöchentlich im Fernsehen zu sehen ist, beklagen. 50 Heimatschnulzen oder Dauertraumschiff wäre allerdings auch schwer zu ertragen, wenn auch von einer anderen Gruppe. Dass nicht alle Krimis gut sind, gerade Serien sind irgendwann vielleicht mal ausgelutscht, geschenkt.
Dass aber ausgerechnet der Focus den Satz absondert "Kindesmissbrauch im Internat und tote Kinder in einem zweitklassigen Film gehen immer" dürfte ein Rohrkrepierer sein, angesichts der Tatsache, dass der Focus beim Niveau-Limbo locker jeden Preis abräumt. Die entblöden sich nicht und schreiben sogar bei der BILD ab.
NB: 1774 hat Johann Wolfgang von Goethe "Die Leiden des jungen Werther" verfasst und publiziert. Dem Buch wurde seinerzeit vorgeworfen die Jugend zum Selbstmord zu verführen. Angeblich haben sich danach reihenweise junge Männer umgebracht. Ein knappes Dutzend solcher Suizide soll es tatsächlich gegeben haben. Vor allem aus der Kirche kam reichlich Kritik. Die Zeit scheint aber für einige die letzten 230 Jahre stehen geblieben zu sein. Was war und ist seit dem nicht alles Schuld daran, dass die "heutige" Jugend so verkommt. Rock&Roll, LSD, Bikini, Minirock, Zigaretten in der Öffentlichkeit, Kino, Fernsehen, Computer, Smartphones. Irgendwann sollte man sich vielleicht einmal etwas wirklich Neues einfallen lassen.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.