Denn allein die Tatsache, dass Scharen neoliberaler Wortverkäufer in endlosen Wiederholungen die immer gleichen Worthülsen von sich geben, verstärkt den Eindruck, dass ein so hohes Maß an Übereinstimmung nur als Zeichen der Wahrheit verstanden werden könne. Der Neoliberalismus ist eine Ideologie, die es über die Medien geschafft hat, den gesamten öffentlichen Denkraum zu dominieren und sich auf diese Weise gewissermaßen selbst »wahr« zu machen.
Herr Kleber ist zweifellos ein hochbezahlter
neoliberaler Wortverkäufer der in schier endlosen Worthülsen versucht den Eindruck zu erwecken er und seinesgleichen wären im Besitz der Wahrheit, alle anderen Ansichten unwahr bzw. neuerdings "Fake News". Zwischen der auch von Claus Kleber so vehement verteidigten und verbreiteten
Wahrheit der Mächtigen und dem, was ein großer Teil der Bevölkerung real erlebt, klaffen allerdings Welten. Deutschland geht es nicht gut, nur weil Herr Kleber das in die Öffentlichkeit tönt. Claus Kleber ist nichts anders als einer von vielen Kofmichs, die sich selbst als Teil der Nomenklatura wähnen um nicht gewahr zu werden, welch' erbärmlichen Job sie machen.
"Dass die Medien lügen, ist eine historische Tatsache und kein Geheimnis. Nicht einmal ‚umstritten‘. Es hat damit zu tun, dass sie in unseren westlichen Gesellschaften überwiegend Leuten oder Konzernen gehören, die sehr gern ihre Ansichten über die Welt publiziert und verbreitet wissen wollen, zu welchem Zweck sie Journalisten beschäftigen."
Journalismus ist heute meist nicht viel mehr als PR für die Reichen und Mächtigen. Das, was Claus Kleber des Abends in die Wohnzimmer übermittelt, sind unhinterfragte Verlautbarungen der Regierung, die ewig gleiche Platte amerikanisch dominierter Thinktanks, Russophobie garniert mit überheblichen Floskeln einer
westlichen Wertegemeinschaft, die sich selbst zu den Guten zählt. Ursachen werden nicht genannt oder analysiert, insbesondere dann nicht, wenn es zum Erhalt dieser
Werte nötig sein soll Waffen an Despoten zu liefern, Menschen im Mittelmeer ersaufen zu lassen, irgendwo auf der Welt den amerikanischen Kettenhunden deutsche Kläffer zur Seite zu stellen, einen Umsturz herbei zu führen, Ressourcen für "den Westen" zu sichern, also auf alle hehren Prinzipien, denen man sich verbal so verpflichtet fühlt, schlicht zu scheißen.
Das Land, dem noch jede deutsche Regierung unverbrüchliche Treue schwörte, die USA, führt seit über 100 Jahren nahezu ununterbrochen Krieg. Und wenn sie selbst gerade keinen führen, bereiten sie einen vor oder fördern Bürgerkriege. Ich wage die These, dass es in keinem dieser Kriege um andere menschliche Regungen als Gewalt, Machtstreben und Umsatz bzw. Gewinn ging. Ein kleiner Auszug:
23.bis 31. März 1903: Honduras | 3. November 1903: Panama |
1906 bis 1909: Militärinterventionen auf Kuba | 8. Februar 1907: Dominikanischen Republik. |
18. März bis 8. Juni 1907: Honduras | 1909–1925 US-Militärintervention in Nicaragua |
1911 bis 1925: Honduras | 1912 bis 1925: Nicaragua |
1914 bis 1915: Mexiko | 1915 bis 1934: Haiti |
18. Februar 1916: Nicaragua | März 1916/Februar 1917: Mexiko |
1916 bis 1924: Besetzung der Dominikanischen Republik | 1917 bis 1919: Teilnahme am Ersten Weltkrieg |
1917 bis 1919: Kuba | 8. bis 12. September 1919: Honduras |
28. Februar bis 31. März und 10. bis 15. September 1924: Honduras | September 1924 Republik China - US-Marines in Shanghai |
15. Januar bis 29. August 1925: Republik China - Kämpfe zwischen chinesischen Gruppierungen führen wiederum zur Landung von US-Truppen in Shanghai | 19. - 21. April 1925: Honduras |
1926–1933, Besetzung Nicaraguas | Dominikanischen Republik die USA verhelfen Rafael Leónidas Trujillo Molina zur Macht. Dieser errichtet eines der despotischsten Regimes in der Geschichte Lateinamerikas, das bis zu seiner Ermordung 1961 standhält. |
In Kuba verhelfen die USA dem Oberbefehlshaber der Armee, General Fulgencio Batista Zaldívar (1901–1973) an die Macht, der das Land vollständig den amerikanischen Interessen preisgibt. Die Batista-Diktatur fällt 1959 mit der Kubanischen Revolution Fidel Castros und seiner Bewegung des 26. Juli (* 1926). | 1941 bis 1945: Zweiter Weltkrieg |
1950 bis 1953 Korea | Juli bis Oktober 1958: Libanon |
17. April 1961: Kuba | Mai 1964: Laos |
1964 bis 1975: Vietnam | 1964 bis 1982: Bolivien |
April bis September 1965: Dominikanische Republik | Mai 1965: Kambodscha |
Ab 1967: Nach dem Sechstagekrieg verstärken die Vereinigten Staaten die finanzielle und militärische Hilfe für Israel in der Auseinandersetzung mit den arabischen Nachbarn. Israel wird zum wichtigsten amerikanischen Verbündeten in Nahost. | März 1970: Kambodscha |
September 1970: Jordanien | 1977 bis 1992: El Salvador |
25. April 1980: Iran | Ab 1981: Nicaragua |
Ab 1981: Afghanistan - Die Vereinigten Staaten gewähren den Mudschahidin und anderen afghanischen Widerstandskämpfern massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen die sowjetische Besetzung des Landes. | Ab 1982: Nicaragua - Contras, von Honduras aus operierende Gegner der Sandinisten in Nicaragua, erhalten militärische und l ogistische Hilfe seitens der USA |
April 1982: Argentinien (Unterstützung der Briten im Falkland-Krieg) | September 1983: Libanon |
25. Oktober 1983: Grenada | 1. Mai 1985 Nicaragua |
Februar 1986: Haiti | 14. April 1986: Libyen |
3. Juli 1988: Iran - Abschuss eines Passagierflugzeugs Airbus A300 der Iran Air wird über der Straße von Hormus vom Lenkwaffenkreuzer USS Vincennes (CG-49) aus. | 20. Dezember 1989: Panama wird besetzt |
Januar/Februar 1991: Kuwait | Ab 1992 Februar/März: Jugoslawien |
27. August 1992: Irak | 9. Dezember 1992: Somalia |
27. Juni 1993: Irak | August/September 1994: Haiti |
20. August 1998: Sudan | März bis Juni 1999: Kosovokrieg |
ab November 2001: Afghanistan | 20. März 2003: Irak |
März 2004: Haiti | Frühjahr 2011: Libyen |
Seit Juni 2014: Syrien | |
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Natürlich geht es auch ohne Beteiligung der USA in vielen Teilen der Welt alles andere als friedlich und gerecht zu. Das Machtstreben in anderern Länder ist tatsächlich auch nicht ohne. Die, die uns ihre Wahrheit vermitteln, unsere Denke beherrschen, indoktrinieren wollen, handeln aber gewiss nicht altruistisch bzw. in unserem Interesse. Sie sind Teil des Systems, sollen Macht sichern, wollen Teil der Elite sein und selbst einen Teil vom Kuchen haben, egal was in ihm steckt. Manipulation ist die politische und ökonomische Hauptfunktion von Medien heute. Die
Wahrheit, die Herr Kleber und andere im Hörfunk, im Fernsehen, den übrigen Medien, in den Parlamenten und andernorts verbreiten, ist stark gefiltert, einseitig, verfälscht, gelogen, eben Manipulation. Ein großer Teil dessen, was ist, wird gar nicht erst erzählt, er könnte uns verunsichern. Aus dem, was berichtet wird, wenigstens einen Teil der möglichen Wahrheit zu destillieren ist eine Sisyphos-Aufgabe, da ein nicht unwesentlicher Teil letztlich Propaganda ist.
Um diese
Wahrheit zu äußern braucht tatsächlich niemand Herrn Kleber oder seine Kollegen vom Kanzleramt aus anzurufen. Der Gleichklang, der uns aus den Medien entgegen tönt, ist ein freiwilliger, entspricht dem Selbstverständnis der Beteiligten, ist quasi die DNA des Medienbetriebs. Herr Kleber mag sich diesbezüglich selbst belügen. Aber das ist allein sein Problem.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.