@vokuhl: es ist unbestritten, dass das ÖR-System nicht das bringt, was man gutes Programm von hoher Qualität und ebensolcher Relevanz nennen kann. Ebenso wahr ist aber auch, dass private Sender, Hörfunk wie Fernsehen, noch sehr viel schlechter sind. Den Begriff "Unterschichtenfernsehen" z. B. gibt es erst, seit es private Sender gibt. Ich kann mir durchaus sehr viel bessere Programme, bessere Sender und deutlich besseren Journalismuss vorstellen.
Die privaten Sender haben sich nun erkennbar nicht für Qualität sondern für Niveaulimbo entschieden, und die ÖR sind in diesen Wettbewerb eingestiegen. Vermutlich muss man für ÖRR einen Reset durchführen, eine Firtentwicklung, noch dazu mit den gleichen Leuten, erscheint unmöglich. Man sollte sich aber klar darüber sein, dass dies nicht ohne einen Neustart des gesamten politischen Systems geht. Und das wiederum wird ohne eine Revolution kaum möglich sein.
1989 gab es die letzte Revolution, eine überaus friedliche, auf deutschem Boden, als man einerseits einen ganzen Staat zum Teufel jagte, sich anderseits eigentlich dem westlichen Lebensstil anpassen und die D-Mark haben wollte. Ziemlich einseitige Kurzversion, liebe Freunde im Osten, die ein geborener Wessi mal so rauslässt. Das soll natürlich keine Beleidigung sein. Mir geht es nur darum, dass ich persönlich nicht darauf setze, die nächste, die radikaler sein müsste um das erstarrte Deutschland, und damit dann den Rundfunk zu ändern, noch zu erleben. Wer das anders sieht, warte einfach die Bundestagswahl ab und richte sich dann auf weitere vier verlorene Jahre erstarrte und ritualisierte Politik ein. Und diese wird weiter begleited und flankiert von Medien, die allesamt dem Anspruch, den ich und sicher viele andere auch an diese stellen, nicht gerecht werden, ja nicht gerecht werden wollen.
Kurz: das Problem ist eigentlich nicht die Finanzierung des ÖR-Rundfunks, sondern eines des politischen Systems.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.