Medienkorrespondenz, 01.08.2017
7,978 Mrd Euro Erträge aus dem Rundfunkbeitrag im Jahr 2016Im Jahr 2016 betrugen die Einnahmen aus dem allgemeinen Rundfunkbeitrag insgesamt 7,978 Mrd Euro. [..]
Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag fielen im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 153 Mio Euro niedriger aus. [..] Zum einen wurde zum 1. April 2015 der Rundfunkbeitrag abgesenkt, [..] zum anderen stieg im Jahr 2016 die Anzahl der Befreiungen [..].
In dem Gesamtbetrag sind auch Einnahmen enthalten, die die Anstalten nicht benötigten, um ihren von der Expertenkommission KEF festgestellten Finanzbedarf zu decken. Diese sogenannten Mehrerträge beliefen sich bei den Anstalten im Jahr 2016 auf 286,9 Mio Euro, wie der Beitragsservice auf MK-Nachfrage erklärte [..]
Die KEF [..] taxierte im Frühjahr 2016 für die vierjährige Beitragsperiode 2013 bis 2016 die Mehrerträge, die den Anstalten aus den Beitragseinnahmen erhielten, auf 1,590 Mrd Euro. Diese Mehrerträge – die also oberhalb des genehmigten Finanzbedarfs der Anstalten liegen –, mussten die Sender jeweils in einer gesonderten Rücklage anlegen, der sogenannten Beitragsrücklage. [..]
Die Gelder aus der bis Ende 2016 angesammelten Beitragsrücklage fließen nun seit Anfang 2017, dem Beginn der neuen vierjährigen Beitragsperiode, zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender mit ein. [..]
Weiterlesen auf: http://www.medienkorrespondenz.de/politik/artikel/7978-mrd-euro-ertraege-aus-dem-rundfunkbeitrag-imnbspjahrnbsp2016.htmlAnmerkung:
Trotz der rückläufigen Einnahmen durch die oben angegebenen Gründe (fehlen da nicht noch welche?
) wurde im Jahr 2016 mit
286,9 Mio Euro (
deutlich) mehr eingenommen, als der von der KEF genehmigte Bedarf betrug.
In der vierjährigen Beitragsperiode 2013-2016 waren es somit 1,590 Mrd Euro an Mehreinnahmen. Trotz der genehmigten Beitragssenkung von 17,98€ auf 17,50€ im Frühjahr 2015, als die Mehreinnahmen schon abzusehen waren, kommt es weiterhin zu einem deutlichen Überschuss, der erneut auf das ominöse Sperrkonto fliessen soll, dessen Gelder in die Beitragsperiode 2017-2020 einfliessen sollen.
Ist dieses Sperrkonto eigentlich gesetzlich legitimiert? Was geschieht mit diesen Geldern? Was passiert mit den Kapitalerträgen?
Es handelt sich also eindeutig nicht nur um eine "bedarfsgerechte Finanzierung", sondern eindeutig um eine Finanzierung über den Bedarf hinaus, da diese Mehreinnahmen weder zurückbezahlt, noch über eine Beitragssenkung zurückerstattet werden und diese Gelder lediglich den Anreiz schaffen, in der Beitragsperiode 2017-2020 einen höheren Bedarf anzumelden. Ein erzwungener Nullzins-Kredit der Bürger an die Rundfunkanstalten.
Und dann wurde bzw. wird als Krönung noch eine Kampagne für eine erneute Beitragserhöhung im Jahr 2020 propagiert - trotz der "Reformbestrebungen" der Landesrundfunkanstalten, die letztendlich zu weiteren Einsparungen führen sollten.
Was für eine Farce!