Autor: 01. Juni 2017, 09:32
Bildquelle: http://up.picr.de/29360725yq.jpgEifel Zeitung, 31.06.2017
Wer im Glashaus sitzt[..] Integrität des Rundfunks: Die öffentlich-rechtliche Talkshows bringen jetzt oft einen sogenannten „Fakten-Check“, mit dem je nach Gusto des Senders ein Redebeitrag ausgehebelt werden kann. Dabei finanzieren wir GEZ-Zwangsbeitragszahler einen Rundfunk, der sich jüngstens mehrmals nachweislich der (Bilder-) Manipulation von Nachrichten überführen ließ und seine politische Aufarbeitung unübersehbar regierungsfreundlich einfärbt. Zu oft stutzt der Talkshow-Zuschauer über ein Saalpublikum, das immer dieselben Gesprächsgäste reichlich beklatscht und andere, (regierungskritische von links oder rechts), mit eisigem Schweigen übergeht. In vielen Talkshows sitzt abseits ein „Experte“, der missliebige Meinungen auf Anfrage des „Moderators“ sofort abqualifizieren kann. Hat eigentlich über die Gesprächsbeiträge das Publikum zu urteilen oder ein vom Sender bestellter Saalrichter? Zu oft bleiben Fragen offen. Warum wird der als „europafeindlich“ bezeichnete britische Außenminister Boris Johnson in unseren Abendnachrichten zwei Minuten lang sinnlos auf seinem Fahrrad gefilmt, ohne zu Wort zu kommen? Vielleicht weil er bei Interviews gern Sätze sagt wie: „Die Macht gehört dem Volk und nicht den Politikern, und ich finde, wir sollten die Macht dem Volk zurückgeben!“ Warum soll die polnische Regierung unter EU-Aufsicht „wegen rechtswidriger Einflussnahme auf die Medien“, während deutsche Ministerpräsidenten/präsidentinnen mit Macht und Stimme in Rundfunkräten versuchen, konkurrierende neue Parteien aus Fernsehdebatten herauszuhalten? Angela Merkel erinnert bei einem Polenbesuch an die Unabhängigkeit der Justiz? In ihrem eigenen Land existiert die parlamentarische Kontrolle über die Regierung nur noch auf dem Papier! Die Verfassungsrichter werden hier von den etablierten Parteien bestellt! [..]
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