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Autor Thema: Spiegel Artikel von 1975: Faule Eier im Kanal  (Gelesen 1163 mal)

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Spiegel Artikel von 1975: Faule Eier im Kanal
Autor: 04. Juli 2016, 18:29

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Logo-der_spiegel.svg/300px-Logo-der_spiegel.svg.png

DER SPIEGEL 35/1975, 25.08.1975

Fernsehen 75:
Faule Eier im Kanal


Bildquelle: spiegel.de

Zitat
Wiederholungen en masse, Ramsch aus der Kino-Kiste, Programm-Favoriten im Urlaub: Nie war das deutsche Fernsehen so öde, nie der Zuschauer-Zorn so groß wie in diesem Sommer. Sparzwang, aber auch Monopol-Status und Beamtengeist lähmen die Unterhaltung. Parteien-Übergriffe demoralisieren die politischen TV-Journalisten.

 Der deutsche Fernsehzuschauer ist "ein armes Schwein". Er hat "den Kanal endgültig voll" und würde "am liebsten jeden Abend zur Axt greifen und den Kasten zertrümmern" -- Presseberichte zur Gemütslage der TV-Nation.
"Ein Programm für Dauerschläfer", schimpften Leser der Münchner "Abendzeitung", denen "diese ewigen Uralt-Schinken" und die "blöden Wiederholungen" schon lange "zum Halse heraushängen". "Bild" richtete vergrätzten Fernsehern eine "Meckerecke" ein und veröffentlichte Aufrufe zum TV-Boykott. [..]

 Jeder zweite Bürger ist, nach Erhebungen des Frankfurter "Contest"-Instituts, mit dem Fernsehprogramm höchst unzufrieden -- nur zu verständlich. Denn es stimmt ja nicht, womit sich TV-Macher immer fein herausreden: daß der deutsche Urlauber im Sommer seinem Fernsehen fern sei. Gerade zur Ferienzeit, wenn auch der Werktätige lange Nacht machen kann, verlangt er, nach Strand und Garten, zu Recht Unterhaltung. Und wo anders als am öffentlich-rechtlichen Bildschirm soll er sie suchen -- bei geschlossenen Theatern, verödeten Konzertsälen und einem dürren Kino-Programm?
Überdies: Nur höchstens acht Prozent der Bevölkerung, das Fernsehen gesteht es selber ein, sind jeweils gleichzeitig im Urlaub. Nicht einmal die Hälfte aller Ferienreisenden ist, im Ausland, dem deutschen Sendebereich entrückt. Da nur so wenige fehlen, hätte das Fernsehen um so mehr Anlaß, die verbliebenen vielen gut zu bedienen. Schließlich ist der Bildschirm, laut Gerichtsurteil unpfändbares Lebensmittel, im Bewußtsein des Publikums längst ein Dienstleistungsbetrieb wie Bahn und Post. [..]

Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41443524.html


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 04. Juli 2016, 18:42 von ChrisLPZ«
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