[...Ich marschiere los und drücke beim ersten Teilnehmer – so heißen bei uns die Kunden – auf die Klingel. Hausfrau, Mitte 50. Ich stelle die Standardfrage: „Haben Sie Fernseher und/oder Radio in Ihrer Wohnung?“ Ja, hat sie. Warum bezahlt sie keine Rundfunkgebühren? Ihr Mann war als Schwerbehinderter befreit, sagt sie. Vor fünf Jahren ist er gestorben. Dass sie nach seinem Tod zahlen muss, daran hätte sie nicht gedacht. Das Anmeldeformular unterschreibt sie sofort. Die Rechnung für die Nachzahlung, gut 1000 Euro, bekommt sie später. Mir stehen davon 21 Prozent zu, dazu kommen 18 Euro Provision für die Anmeldung des Fernsehers, acht für das Radio.
(...)
Es wird erwartet, dass ich dem Sender pro Jahr mindestens 150 000 Euro reinhole. Die Nachgebühren bringen den meisten Umsatz. Den Rest machen die Neuanmeldungen aus. Die werden nach einem Punktsystem abgerechnet. Für ein Radio gibt es einen, für einen Fernseher zwei Punkte. Pro Monat muss ich 100 Punkte bringen. Insgesamt bleiben für mich im Schnitt jährlich 50 000 Euro übrig. Brutto, versteht sich.
...]
http://www.focus.de/digital/multimedia/gez/gez-fahnder/gez_aid_28762.htmlEst modus in rebus...
Wenn du nicht stark bist - sei klug.
(Sun Tsu)