In Deutschland sprechen Politiker Floskeln aus wie: "uns ist mit dem Rundfunkbeitrag gelungen, die Finanzierung des öffentlich rechtlichen Rundfunks zu sichern". Man muss sich bemühen und forschen, um zu entdecken, dass dieser Beitrag nicht aus der Politik, sondern aus den Rundfunkanstalten selbst stammt. In Österreich ist es anders: es ist offenkundig, dass der ORF die Haushaltsabgabe vorschlägt und Druck auf die Politik macht. Siehe z.B.:
http://derstandard.at/1350258722347/Haushaltsabgabe-fuer-ORF-Regierungsparteien-stimmen-Wrabetz-Vorstoss-mit-Vorbehalt-zuIn der Schweiz stammte die Haushaltsabgabe wahrscheinlich auch aus dem Rundfunk selbst.
Die Verfassungsrichter machen sich große Sorgen, dass die Politik die Rundfunkanstalten nicht beeinflussen. Und wie ist es umgekehrt? Wie ist es mit dem offensichtlichen Einfluss der Rundfunkanstalten, die keine demokratische Legitimation hat, auf die Politik? Ist das den Richtern egal?
Wenn der Einfluss lediglich darin bestünde, dass die Anstalten wahrheitsgemäß und ausgewogen informieren, wäre es nicht tragisch. Aber gerade jetzt mit dem Rundfunkbeitrag sehen wir, dass es nicht so ist: die Rundfunkanstalten betreiben keine sachliche Berichterstattung, überhaupt keine Berichterstattung über das Thema, sondern lediglich Propaganda für ihre Zwangsabgabe. Und diese Art von Information, Bildung, Unterhaltung, Beratung und Kultur, die sie verbreiten, beschränkt sich sicher nicht auf den Rundfunkbeitrag.