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Autor Thema: EM-Berichterstattung (auch beim ÖRR) „Es geht immer nur um Alkohol“  (Gelesen 804 mal)

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    • Protest + Widerstand gegen ARD, ZDF, GEZ, KEF, ÖRR, Rundfunkgebühren, Rundfunkbeitrag, Rundfunkstaatsvertrag:
FAZ, 27.06.2024
EM-Berichterstattung
„Es geht immer nur um Alkohol“
Hagen Decker berichtet für die ARD über sein Leben als abstinenter Kokain-Süchtiger. Die EM-Berichterstattung seiner öffentlich-rechtlichen Kollegen regt ihn gerade sehr auf. Warum? Ein Anruf.
Von Sebastian Eder
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/em-berichterstattung-es-geht-immer-nur-um-alkohol-19817799.html
Zitat von: FAZ, 27.06.2024, EM-Berichterstattung - „Es geht immer nur um Alkohol“
Herr Decker, Sie sind Teil des ARD-Podcasts „Sucht & Süchtig“, in dem Sie über Ihr Leben als abstinenter Kokain-Süchtiger berichten. In dieser Woche haben Sie sich sehr über die EM-Berichterstattung im ZDF aufgeregt. Warum?

[...] Immer wenn irgendwo hingeschaltet wird, geht es darum: Wie viel Bier haben die Fans da getrunken? Wie viel trinken sie noch? Und dann wird zurück ins Studio geschaltet, und alle lachen über die Betrunkenen – ohne irgendeine kritische Einordnung. [...]

Welche negativen Folgen hat dieser Umgang mit Alkohol aus Ihrer Sicht?

[...] von einer harten Droge die Rede [...]. [...] Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender haben in den vergangenen Wochen so viele Fehler gemacht, die Moderatorinnen und Moderatoren haben überhaupt kein Gefühl dafür. [...] Die EM ist ein Familienereignis, da schauen Kinder und Jugendliche zu. Und sie werden so sozialisiert, dass Bier dazugehört und normal ist. [...] Ich war viele Monate auf stationärer Suchttherapie mit Leuten, die wegen Alkohol alles verloren haben und um ihr Leben gekämpft haben. Und dann kommt man raus und muss mitansehen, wie der Konsum verherrlicht und beworben wird, als ginge es um Wasser.

[...]

Stattdessen sehen Zuschauer Werbung für eine Biermarke, die „offizieller Bierpartner der UEFA EURO 2024“ ist.

Ja, Sportveranstaltungen lassen sich von einem Nervengift-Verkäufer sponsoren. [...] Man muss sich mal vorstellen, dass irgendwo hingeschaltet und gefragt wird: Habt ihr heute schon gekokst, und wie viel Koks nehmt ihr denn noch? [...]

Die Inhalte dieser und weiterer Veröffentlichungen sowie auch die Grundhaltungen des Verfassers/ Veröffentlichungsmediums spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des gez-boykott-Forums, dessen Moderatoren und dessen Mitglieder wider und werden hiermit auch nicht zu eigen gemacht. Die Erwähnung/ Verlinkung/ Zitierung/ Diskussion erfolgt unter Berufung auf die Meinungsfreiheit gem. Artikel 5 Grundgesetz und zur Ermöglichung einer weitestgehend ungefilterten öffentlichen Meinungsbildung sowie zur Dokumentation.


Vergleiche dazu u.a. auch
"rundfunkbeitrags-rechtfertigender individ. Vorteil" gem. BVerfG 18.07.2018
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=36340.0

BVerfG, Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018
- 1 BvR 1675/16 - Rn. (1-157),

http://www.bverfg.de/e/rs20180718_1bvr167516.html
RN 80, 81
Zitat von: BVerfG, Urteil vom 18.07.2018, 1 BvR 1675/16
80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).

81
(2) In der Möglichkeit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in dieser Funktion zu nutzen, liegt der die Erhebung des Rundfunkbeitrags rechtfertigende individuelle Vorteil (vgl. zur Rundfunkgebühr BVerfGE 90, 60 <106>; BVerfGK 20, 37 <41>). [...]




...alles "gute" Gründe und Anlässe für
SEPA-Mandat/Lastschrift kündigen/rückbuchen, Zahlg. einstellen + Protestnote
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=35120.0


Außerdem...
An die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und GEZ/Beitragsservice
Tippgeber werden - zu Missständen im ö.r. Rundfunksystem!

https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,19977.msg218516.html#msg218516


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 27. Juni 2024, 22:04 von Bürger«
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S
  • Beiträge: 1.159
  • Keine Akzeptanz mit Zwang!Nie wieder Haft für ÖRR!
Interessant, dass dieser Missstand überhaupt einmal jemandem aufgefallen ist. Allerdings handelt es sich hierbei keineswegs um eine neuartige Erscheinung.
Ich habe schon als Kind, was jetzt schon einige Donnerstage her ist, gelernt, dass es ohne Bier keinen Fußball gibt. Das lernt man im Fernsehen, im Radio, in Werbeprospekten, und eigentlich überall wo man hinschaut.

Mir ist keine andere Sportart bekannt, die so dermaßen und eng mit dem Konsum von Alkohol verknüpft ist wie Fußball. Für mich ist es schlichtweg ein Alki-Sport.
Es heißt doch immer so schön König Fußball. Wenn Fußball der König ist, dann ist Bier sein Gott.

Und wie heißt es im Fernsehen immer so schön vor Spielen: "... wird ihnen präsentiert von Alki-Marke X". Für X kann man irgendeine beliebige Bier-Marke einsetzen.
Ja, und Herr Decker hat vollkommen recht, Alkohol ist eine Droge. Und zwar eine bewußtseinsverändernde Droge. Und der lasche Umgang mit dieser Droge in diesem Land ist fast schon erschreckend. Man denke nur an dieses jährliche Alki-Großereignis im tiefen Süden. Man, die sind schon so dermaßen platt dort, dass sie es nicht einmal mehr mit dem Kalender geregelt kriegen. Höchstwahrscheinlich feiern die sogar Weihnachten schon im November.

Es ist genau dieses Bild, das schon den Jüngsten vermittelt wird, dass ohne Alkohol in diesem Land überhaupt nichts geht. Und der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist in nicht gerade unerheblichem Maße daran beteiligt. Ich nenne sowas einfach nur verantwortungslos.


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"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)

"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)

"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)

B
  • Beiträge: 66
Dazu fällt mir der Kasperle gegen Drogen aus Badesalz - Wie Mutter und Tochter (1997, damals war afair "Keine Macht den Drogen" ein Ding) ein:

Badesalz, 08.11.2014 (Audio, ~1min)
Kasperle gegen Drogen
https://www.youtube.com/watch?v=1FL5bk4ZP8o

Bierwerbung und Fußball hat schon eine lange Geschichte. Insgesamt spiegelt der Rundfunk hier tatsächlich ein wenig die Doppelmoral der Gesellschaft wider (eigtl. ist Alkohol ja böse) und hält diese zweifelhaft Kultur auch am Laufen. Schwierig zu sagen was hier die Henne und was das Ei ist. Im Grunde genommen hat der ÖRR aber schon immer ungünstige Haltungen kultiviert, was man mit der Zeit leider in der Gesellschaft auch beobachten kann.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 30. Juni 2024, 16:41 von Bürger«

l
  • Beiträge: 23
Bei Doppelmoral fallen mir die Sportwetten ein, die grundsätzlich bei jeder Sportschau beworben werden (Tipico). Ist man dieser Sucht verfallen, kann man alles verlieren. wie einige Dokus der ÖRRs anprangern.

Dagegen ist Bier m.A. noch relativ harmlos.


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Ein Eintrag hier ist wirkungsvoll, denn er wird gelesen: https://de.trustpilot.com/review/www.rundfunkbeitrag.de?sort=recency

P
  • Beiträge: 4.011
Im Prinzip stellt es doch keine verzerrte Abbildung der Wirklichkeit dar. Jedoch ist die Aufbereitung halt mangelhaft. Das Gegengewicht verrutscht leicht, wenn die Ebene schief ist. Das kann ohne Bier aber nicht beurteilt werden, da alles flach ist. Der öffentliche Rundfunk soll doch kein Lehrer sein, der mit dem Zeigefinger auf Fans von Alkohol zeigt und Ihnen in Anmerkungen versucht zu erklären, was sie alles ändern können. Nein, er sei ein Spiegel der Gesellschaft, und was macht ein guter Spiegel? Der reflektiert, mehr nicht. Wie bei jedem Spiegel gibt es natürlich Reflexionsverlust, aber das zu erkennen ist wohl die Aufgabe des Betrachters. Wenn also immer nur über Alkohol berichtet wird, dann ist das Ereignis, was die 22 Mann auf einem Platz machen, wahrscheinlich der Verlust. Es könnte also gespart werden, da offenbar über Alkohol auch ohne am Ball zu bleiben informiert werden kann. Also können ganz nüchtern die Verbrauchswerte aufgelistet und die wirtschaftlichen Folgen unverzerrt prognostiziert werden, falls der Konsument planen wollte, sich zu ändern. Die wirtschaftlichen Folgen einer Alkohol-Abhängigkeit ist ein anderer Bereich und hat in erster Linie nichts mit Sport zu tun.

Eine Sensation wäre es wohl erst, wenn über Sport ohne Alkohol berichtet würde, aber solch eine Verzerrung der Wirklichkeit würde wohl dem letzten Betrachter auffallen.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 30. Juni 2024, 19:39 von Bürger«

 
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