Ja ja, wissen wir ja schon, wie das läuft. Wenn das bockige Kind seinen Willen nicht kriegt, dann rennt es plärrend zum großen Papi in Karlsruhe. Der wird dann mal eben wieder die Länderparlamente entmachten und alles ist wieder paletti.
Und mit dem Herkules vom Neckar und dem Himmlischen aus Mainz an der Spitze des Kreuzzuges dürfte das überhaupt kein Problem sein.
Ach, Herr Gniffke. Wie wäre es, wenn Sie erstmal die ganzen Missstände ala Schlesinger und Co bereinigen würden, bevor Sie überhaupt wieder an eine neue Erhöhung denken?
Und es sind nicht nur diese Missstände und ihre Folgekosten.
Das Geld, das Sie brauchen, ist da. Sogar im Überfluss. Sie müssen nur lernen, wie man es vernünftig verwendet und auch, wie man vernünftig mit Geld umgeht. Aber daran hapert es bei Ihnen noch gewaltig.
Und noch ein Verständnis scheint bei Ihnen überhaupt nicht vorhanden zu sein. Die unausweichliche Zwangsabgabe, welche die Grundlage Ihrer Finanzierung darstellt, dient primär der Erfüllung Ihres sogenannten gesetzlichen Auftrags.
Sie dient aber ganz bestimmt nicht der persönlichen Bereicherung, welche jedoch beim Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk an der Tagesordnung ist. Beispiel: Ruhegelder, welche oft über Jahre gezahlt werden, an Personen, welche überhaupt nicht mehr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig sind. Und da geht es nicht nur um kleine Summen, welche man vernachlässigen könnte. Es geht um zig Millionen Euro, und das über Jahre.
Und um Missverständnissen vorzubeugen: Ich rede nicht von der sogenannten Altersversorgung, oft auch als Pension bezeichnet, denn die kommt nämlich erst danach.
Herr Gniffke sollte sich langsam darüber klar werden, dass ein "Weiter so." auf Dauer nicht mehr funktionieren wird. Und da kann dann auch Karlsruhe nicht mehr helfen, egal was dort entschieden wird.
Wie Herr Haseloff es schon richtig erkannt hat: Wenn die Bevölkerung nicht mehr mitspielt, ist der Ofen aus.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)