Autor: 30. Juni 2021, 18:40
medienkorrespondenz.de, 27.06.2021
Intendantenwahl beim ZDF: Tina Hassel und Norbert Himmler nominiertVon Dietrich Leder
Für Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin, war es gewiss einer der ungewöhnlichsten Termine, die sie in ihrer Karriere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk am 15. Juni wahrnahm. Sie war nämlich eine von zwei Personen, die aus dem Fernsehrat des ZDF für die Nachfolge von Intendant Thomas Bellut vorgeschlagen worden war und deshalb an diesem Dienstag zu einer Sitzung des erweiterten Präsidiums des Fernsehrats nach Mainz fuhr, wo das Zweite Deutsche Fernsehen auf dem Lerchenberg sein Domizil hat. Hier stand sie wie ihr Konkurrent in Sachen Intendantenwahl, der derzeitige ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler, diesem Gremium, das die Intendantenwahl vorbereitet, Rede und Antwort.
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Im doppelten Sinn eine Überraschung
Spätestens seitdem 2014 das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die jahrzehntelange Besetzung des ZDF-Fernsehrats mit überproportional vielen Politikern aus den Parlamenten, der Bundesregierung und den Landesregierungen als verfassungswidrig bezeichnet hatte (vgl. diesen FK-Artikel und diesen FK-Artikel), war der Einfluss der Freundeskreise geschrumpft.
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Nachdem der amtierende Intendant Thomas Bellut am 2. März dieses Jahres seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekanntgegeben hatte (vgl. MK-Meldung), rechnete deshalb auch niemand mit einer größeren Wahlauseinandersetzung. Es lief als Nachfolger alles auf Norbert Himmler hinaus, der seit 2012 die Programmdirektion des ZDF leitet.
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Der SPD-Freundeskreis will noch einmal seine Bedeutung zeigen
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Was die ZDF-Wahl mit dem WDR zu tun haben könnte
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Wahltermin: 2. Juli in Mainz. Thomas Bellut wird am 15. März 2022 als Intendant des ZDF nach zehn Jahren aus dem Amt ausscheiden und in den Ruhestand gehen.
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