medienpolitik.net, 10.09.2020
„Medienkompetenz-Angebote müssen vor Ort wirken“Interview mit Dr. Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) und Präsidenten der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg
Kinder und Jugendliche haben während der Corona-Pandemie intensiver soziale Medien und das Internet genutzt. Die Landesmedienanstalten haben mit ihren regionalen Medienkompetenzprojekten schnell reagiert, indem Jugendliche über datenschutzkonforme Videokonferenz-Tools und Lern-Apps informiert, Aufklärung zu Fake-News rund um die Pandemie betrieben oder die Funktionsweise der Corona-Warn-App anschaulich aufbereitet und erklärt wurden. Die Landesmedienanstalten sind bereits seit Mitte der 1990er Jahre erfolgreich bei der Vermittlung von Medienkompetenz tätig. Ende Juli verkündete dennoch die Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär die Gründung einer „Bundeszentrale für Digitale Aufklärung“. Die Aufgaben sind mehr als vage: So soll die neue Bundeszentrale Veranstaltungsreihen organisieren, eine „permanente digitalen Wissensplattform“ ins Netzt stellen und ein Netzwerk von Digitalbotschaftern aufbauen. Der jährliche Etat soll bei 15 Millionen Euro jährlich liegen. Den Landesmedienanstalten stehen jährlich ca. 150 Mio. Euro zur Verfügung, einen großen Teil davon verwenden sie für Medienkompetenz-Vermittlung. Wie Dr. Wolfgang Kreißig Vorsitzender der DLM in einem medienpolitik.net-Interview resümiert, „erscheint der zusätzliche Aufbau von neuen bundesweiten Strukturen wie beispielsweise einer Bundeszentrale für digitale und Medienbildung und die daraus folgende zusätzliche Ressourcenverwendung wenig zielführend.“
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