Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat eine Spiegelfunktion. Er soll ein Spiegel der Gesellschaft sein.
Ein echter Spiegel reflektiert alles, was sich in seinem Reflektionsbereich befindet, und zwar vollkommen unvoreingenommen. Er trifft keine Auswahl nach eigenen Kriterien - ob er nun etwas reflektieren möchte oder nicht.
Nur in dieser Funktion kann ein Spiegel zu einer freien und individuellen Meinungsbildung beitragen. Und die freie Meinungsbildung liegt bei jedem einzelnen Mensch selbst.
Es ist nicht die Aufgabe eines Spiegels Reflektionen zu erzeugen, welche ihm persönlich vielleicht besonders genehm sind, sich aber von der eingestrahlten Realität unterscheiden.
Oder anders ausgedrückt: Ein Spiegel reflektiert einen Ist-Zustand, nicht einen Wunsch-Zustand.
Alleine in dieser Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks liegt der den Beitrag legitimierende Vorteil, wie es das Bundesverfassungsgericht so schön ausdrückte.
Wenn Herr Gniffke sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlen sollte, oder sie aus persönlichen Motiven gar ablehnt, dann wäre es vielleicht an der Zeit, sich nach einem anderen Job umzusehen.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)