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Autor Thema: Vom Moderator zum Sanitäter - „Ich wollte da mal konsequent sein“  (Gelesen 972 mal)

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  • Beiträge: 11.465
  • ZahlungsVERWEIGERER. GrundrechtsVERTEIDIGER.
    • Protest + Widerstand gegen ARD, ZDF, GEZ, KEF, ÖRR, Rundfunkgebühren, Rundfunkbeitrag, Rundfunkstaatsvertrag:
...kann man durchaus mal lesen und passt ja in gewisser Weise sehr wohl zum Forum-Thema "Rundfunkbeitrag", der  (durchaus fraglichen) "Relevanz" der Medien ::) und der unsäglich klaffenden Gehaltsschere zwischen den angesichts ihrer hohen Belastung und Verantwortung völlig unterbezahlten Rettungskräften einerseits und den angesichts ihrer marginalen Belastung und Bedeutung überbezahlten Medienmachern insbesondere auch von ARD-ZDF-GEZ siehe dazu aktuell u.a. unter
Neue Zahlen – So viel verdienen die Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=34102.0
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,34102.msg207257.html#msg207257



FAZ, 02.09.2020
Vom Moderator zum Sanitäter
„Ich wollte da mal konsequent sein“
Tobias Schlegl war Moderator, als er entschied, etwas völlig anderes zu machen: Notfallsanitäter. Vier Jahre später spricht er im Interview über Idealismus, Überlastung – und welche Patienten ihn aufregen.
von Eva Schläfer

Zitat
Herr Schlegl, im Alter von 38 Jahren haben Sie Ihren Job als gesellschaftskritischer und kunstsinniger Moderator im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegen eine Tätigkeit getauscht, in der Sie in der Hierarchie ziemlich weit unten stehen, Zwölf-Stunden-Schichten schieben und, wenn es schlecht läuft, nichts dagegen tun können, dass ein Mensch vor Ihren Augen stirbt. Warum?

Ich habe über Klimaschutzaktivisten oder Menschen berichtet, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, und mir gleichzeitig nach 20 Jahren Reporter- und Moderatorendasein die Frage gestellt, was ich selbst Relevantes und Sinnvolles tue. Reicht es aus, dass ich nur über diese Menschen berichte? Der Drang, dass mehr passieren muss, ist immer stärker geworden. Und irgendwann war mir dann klar: Ich muss den Zug anhalten, bevor ich die Lebensmitte erreiche und mich dann nicht mehr traue. Daraufhin habe ich meinen Hauptjob als Moderator bei „Aspekte“ gekündigt.

Der Kultursendung im ZDF. Wie kamen Sie gerade auf den Beruf des Notfallsanitäters?

Ich habe mir eine Liste gemacht mit Jobs, die ich persönlich relevant finde. Da ist der Lehrer aufgetaucht, der Arzt, der Feuerwehrmann, der Bauer, der Erzieher.

[...]

Meine Familie, mein Freundeskreis, meine Arbeitskollegen haben schon den Kopf geschüttelt und mich gefragt, was ich da eigentlich mache. Die konnten das nicht so nachvollziehen, und das muss man ja auch erklären. Einen gut laufenden Vertrag beim ZDF hinzuschmeißen, das macht man eigentlich nicht. Aber ich wollte da mal konsequent sein.
Unser System ist nicht darauf angelegt, in der Lebensmitte noch mal eine Ausbildung zu machen. Finanziell war ich privilegiert, weil ich einen super Job hatte und mir was ansparen konnte. Viele andere könnten sich das aber sicherlich gar nicht leisten. [...]

Zukünftig wollen Sie als ordentlicher Notfallsanitäter Einsätze fahren?

Ja. Im Moment fahre ich rund 50 Stunden im Monat und plane, das noch aufzustocken. Ich will Rettung und Journalismus fifty-fifty kombinieren. Im Idealfall berühren sich die beiden Welten. Für den NDR habe ich von April bis Juni den Podcast „Fighting Corona“ gemacht und dort Menschen aus der Pflege und der Rettung eine Plattform geboten. Ich hoffe, dass diese Kombination so funktioniert. Denn ich glaube, dass ich die Arbeit als Notfallsanitäter in meinem Alter und auf Dauer nur schaffe, wenn ich nicht voll arbeite. Weil man zu den jetzigen Bedingungen einfach verbrennt.


Zitat
Tobias Schlegel

Geboren 1977, aufgewachsen in Köln.Noch vor dem Abitur moderierte er beim Musiksender Viva, später die Satiresendung „Extra 3“ im NDR und die Kultursendung „Aspekte“ im ZDF. Vor vier Jahren verkündete er, bei „Aspekte“ auszusteigen, um eine Ausbildung als Notfallsanitäter zu machen. Dazwischen sporadische Tätigkeiten beim Radiosender N-Joy und für „Extra 3“. Im März schloss er die Ausbildung ab.
Sein Roma „Schockraum“ über einen Notfallsanitäter und die Zustände im Rettungsdienst erscheint im Piper Verlag (288 Seiten, 22 Euro).

Weiterlesen unter
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/tobias-schlegel-frueher-moderator-heute-sanitaeter-16928259-p3.html


Dieser Thread dient lediglich der Information und bleibt aus Kapazitätsgründen für die Diskussion geschlossen.
Danke für allerseitiges Verständnis.


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