medienkorrespondenz, 19.06.2020
SWR – Story eines RückziehersCorona-Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ wird nicht in der ARD ausgestrahltvon René Martens
Inwiefern unterscheidet sich die chinesische Bevölkerung von der deutschen in der Wahrnehmung der Corona-Pandemie? Anders als in China gebe es hierzulande „einen gesellschaftlichen Neglect“, also eine Aufmerksamkeitsstörung, sagt der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. Dieser „Neglect“ bestehe darin, dass man sich „vollkommen blind“ mache gegenüber den Todeszahlen „in den europäischen Nachbarländern“ und den USA.
Drosten formuliert dies in der Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“, einem vom Südwestrundfunk (SWR) verantworteten Beitrag für die Reihe „Die Story im Ersten“, der ursprünglich am 15. Juni (Montag) um 22.45 Uhr im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt werden sollte. Die Ausführungen Drostens werden dem Zuschauer aber zumindest vorerst vorenthalten. Denn am Vormittag des 15. Juni entschied der SWR, dass die Dokumentation nicht ausgestrahlt wird. Die kurzfristige Absetzung ist die Folge einer kritischen Vorabberichterstattung, vor allem in der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ). Der erste Text zum Film, verfasst von Lea Deuber, der China-Korrespondentin der Zeitung, erschien dort online bereits am frühen Morgen des 8. Juni, also eine Woche vor dem geplanten Sendetermin.
Kritische Vorabberichterstattung
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Filmmaterial von chinesischer Staatsfirma
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„Das ist doch kein Propagandafilm“
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Bilder und Deutungen
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