Von den 4 % Verwaltungsgebühren sollte sie was für einen Psychater abgreifen, denn hier fragt man sich was schlimmer ist. Die Wahrnehmung dieser Person, in einer völlig isolierten Blase oder die Tatsache, dass der evangelische Pressedienst da keine kritischen Nachfragen stellt.
Ich habe immer gesagt, der RBB ist im besten Fall wie ein guter Freund. Jemand, den man gern zu sich holt, wenn man Rat braucht, wenn man wissen will, was passiert ist, aber auch, wenn man eine gute Zeit haben will, bei einem Glas Wein. Wir arbeiten uns langsam nach vorne und haben jetzt um die sechs Prozent Marktanteil, sind nicht mehr auf dem letzten Platz.
Wer kennt sie nicht - die guten Freunde, die bei einem einziehen, ob man es will oder nicht und dann auch noch Geld dafür wollen, weil sie ja immer für uns da sind. O_o
Allein schon das Gerede von Marktanteil ist schon völlig daneben, weil man als RBB zu niemanden in Konkurrenz steht.
Der RBB hat insgesamt sechs Radiowellen. Braucht eine so kleine Anstalt wie der RBB sechs Wellen?
Schlesinger: Ich bin sehr stolz auf unsere Radiosender. Sie sind sehr nah an den Menschen. Zusammen erreichen sie über 30 Prozent Marktanteil. Berlin ist angeblich der heißeste Radiomarkt in Europa.
Nicht mal der Versuch die eigentliche Frage zu beantworten - starke Leistung.
Wir haben Verwaltungskosten von vier Prozent. Wir stecken das meiste Geld ins Programm.
Die Verwaltung macht vielleicht nur 4 % aus, aber Verwaltung sind nicht Gehälter und Pensionen. Die Kosten hat sich gleich mal unterschlagen.
Da reicht es dann nicht, bei RBBKultur zu sparen. Wo wollen Sie noch rangehen?
Schlesinger: Wir werden auch im Regionalen sparen müssen. Dafür brauchen wir gute Ideen und Konzepte. Dass es vonseiten der KEF so hart werden würde, hätten wir nicht erwartet. Ich sage ganz deutlich: Das ist ein Einschnitt in die Grundversorgung dieser Gesellschaft. Wir sind ein Teil des Rückgrats der Demokratie. Der Rundfunkbeitrag, den die Menschen leisten, ist in meinen Augen vergleichbar mit dem Grundpreis für Trinkwasser. Dafür bekommt man in jedem Haushalt klares und ungiftiges Trinkwasser. Wir liefern für jeden Haushalt klare und ungiftige Nachrichten und gute Unterhaltung. Wir sind nicht fehlerfrei, aber was die Qualität angeht, sind wir eine maßgebliche Größe.
Der Einschnitt in die Grundversorgung der Gesellschaft findet bereits statt, wenn man 17,50 Euro für bloßes obdach haben will. Und immer diese Wichtigtuerei, von wegen Rückrat der Demokratie. Und was das Trinkwasser angeht, wird hier versucht Trinkwasser als sauber zu verkaufen, in dem noch die Kloake vom Nachbarn schwimmt. Heißt ungiftige Nachrichten dann eigentlich auch unkritisch? Hm .... Generell, der Trinkwasser-Vergleich geht gar nicht.
Hier muss jeder Journalist sofort intervenieren.
Ich persönlich bekomme das wenigste an Ärger und Wut ab. Ich glaube, die Reporter und Reporterinnen haben damit viel stärker zu kämpfen. Wir erleben eine Verrohung im Sprechen und Handeln ebenso wie wachsende Verachtung gegenüber den Medien - aber gleichzeitig ist das Vertrauen in die ARD gestiegen, wie die jüngsten Studien zeigen. Ich glaube, der Grund liegt darin, dass die Menschen mit der Diversifizierung der Medien zunehmend überfordert sind.
Ich lasse mir auch gerne Studien erstellen, die ich selbst in Auftrag gebe und bezahle, bei denen ich das Resultat dann gleich mit kaufe. Eigenlob stinkt nicht, oder?
Ja ja, und ich bin mit der Vielzahl der Medien überfordert - das wird's sein. Ich meine, man könnte ja mal mich, Rene oder Sieglinde fragen, statt einfach nur zu glauben, aber pah, mit dem Pöbel gibt sich der Kaiser nicht ab, richtig?
Von den Gegnern wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk als "Staatssender" diffamiert. Was glauben Sie: Warum ist das Image der öffentlich-rechtlichen Sender so schlecht?
Schlesinger: Es ist gar nicht so schlecht, das zeigen uns Studien und Umfragen. Unsere Kritiker sind sehr laut. Natürlich ist im Einzelfall etwas zu kritisieren, auch wir sind nicht ständig mit uns zufrieden. [...] Eine Schrumpfung des öffentlich-rechtlichen Systems ist noch keinem demokratischen Land gut bekommen.
Wenn ich bedenke, dass weiter oben im Interview noch gesagt wird, dass manche Angestellte des RBB auf offener Straße bedroht werden, dann verstehe ich nicht, wieso man dann noch glaubt, man hätte ein gutes Image? Interessant auch, dass man sich nur inhaltlich selbst kritisiert, nicht woher das Geld kommt, was ja das eigentliche Problem ist. Das jemanden in so einer Position das gar nicht erst auffällt, wäre anderswo ein Kündigungsgrund. Es gibt übrigens keine verlässlichen, international anerkannten Studien, die belegen, dass die Abschaffung oder Schrumpfung des ÖRR einem demokratischen Land geschadet hätte. Die Aussage ist frei erfunden und findet im 21. Jahrhundert keine Anwendung mehr.
Hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk es versäumt, besser zu vermitteln, was er leistet? Hat er zu wenig den Dialog mit dem Publikum gesucht?
Schlesinger: Es kann gut sein, dass wir in der Vergangenheit nicht stark genug darauf hingewiesen haben, was wir leisten. Wahrscheinlich müssen wir den Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks herausheben. Das fällt uns nicht so leicht. Wenn Sie sich vor Augen halten, was Sie für Ihren Rundfunkbeitrag bekommen, ist das ein großes Angebot. Diese Vielfalt hat diesem Land gutgetan. Wir sollten sie aufrechterhalten.
Und selbst wenn der RBB der beste Sender der Welt wäre, hätte er nicht das moralische Recht, den Leuten ihr Programm aufzuzwingen, nur weil sie obdach haben. Gut, wer nicht mal Kontakt zu Nichtnutzern sucht, wird das Publikum auch nicht wirklich hinten dran sein.