Das Thema hatten wir schon mal, und auch jetzt werde ich nicht müde, für alle zum Mitmeißeln zu betonen:
Das Semesterticket wird regelmäßig von den Studenten (AStA oder StuRa) mit dem örtlichen Verkehrsunternehmen oder dem Verkehrsverbund ausgehandelt und am Ende in einer Urabstimmung auf dem Campus mit allen Studenten beschlossen.
Der Vertrag läuft immer nur für ein paar Jahre, dann wird neu verhandelt. Fallweise soll es wieder zur Abschaffung des Semestertickets gekommen sein; in meinem Umfeld stand das Semesterticket über die Jahre gesehen mehrfach auf der Kippe.
Dass man sich "nicht immatrikulieren" kann, wenn man den Sockelbetrag nicht bezahlt, kann in dieser Unbedingtheit nicht stimmen. Allerdings scheint es keinen Präzedenzfall zu geben; eher ist es sogar so, dass Leute sich zum Schein immatrikulieren, um an das Semesterticket zu kommen.
Das Semesterticket ist eher eine Art Jobticket und in keiner Weise mit dem Rundfunkbeitrag oder auch nur mit einem Bürgerticket vergleichbar.
Ich finde das Bürgerticket in Wuppertal wesentlich bedenklicher, mir sieht das Ganze ein ganzes Stück zu professionell aus, dass es nicht von irgendwem "lanciert" wurde... die juristische Frage bleibt offen, ob ein Kommunalorgan eine Abgabe für alle Einwohner einer Stadt beschließen kann oder ein Bürgerentscheid erforderlich ist.
Falls ein Bürgerentscheid nötig ist, kann man dann fragen, warum der Rundfunkbeitrag nicht durch Referenden in den Ländern eingeführt, sondern nur von den Ministerpräsidenten der Länder beschlossen wurde.