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Autor Thema: nzz: Weshalb es in Deutschland so viel Streit gibt um den örR  (Gelesen 1140 mal)

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Neue Zürcher Zeitung, 06.03.2019

Eine ziemlich miese Ausstrahlung.
Weshalb es in Deutschland so viel Streit gibt um den öffentlichrechtlichen Rundfunk

ARD und ZDF wollen wieder mehr Geld vom Bürger. Wie kommen sie nur dazu? Geschichte eines Wirklichkeitsverlusts.

Von Daniel Haas

Zitat
Die Debatte über Wesen und Aufgaben von ARD, ZDF und ihrem ausufernden Sendersystem wird schon sehr lange geführt, sie ist identitätsstiftend für die Bundesrepublik. […]

Zuschauer mit Stockholm-Syndrom
Die «Ja, aber»-Haltung der Deutschen lässt sich gut mit dem Stockholm-Syndrom erklären. Man wird gekidnappt, und irgendwann fängt man an, den Entführer zu verstehen. Er ist streng und kompromisslos, aber das verlangt nun mal seine Rolle von ihm. macht rigorose Vorgaben, aber die sind letztlich gut gemeint. […]

Verschwendung und Verblendung
Fehler eins: die Gier und ihre hemmungslose Ausstellung bei gleichzeitiger Verkennung der Realität und der eigenen Leistung. […]
Im April wird es spannend: Dann haben die Sender der KEF, der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, ihre Wünsche vorgelegt. Das Gremium wird prüfen, die Landtage werden wahrscheinlich nicken, und am Ende klettert der Beitrag womöglich auf über 18 Euro.
[…]

Es ist schon erstaunlich, dass ein Betrieb, der auch und vor allem von Journalisten geprägt ist, also von Leuten, denen man ein Gespür fürs Zeitgeschehen unterstellt, so abgehoben agiert. Wie zum Beispiel will man dem Publikum die horrenden Summen für den Sport erklären? Mit 71 Cent aus dem Beitrag verwendet die ARD mehr Geld für Sportsendungen, als sie zusammen in ihre Anhängsel 3sat, Kinderkanal und Phoenix steckt. Für Sport gibt es: 323 Millionen Euro pro Jahr. Für Kultur und Wissenschaft: 27 Millionen.
[…]

Die Fülle an Mittelmass, der kalkulierte Einsatz von Geldern, als sei man ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das jeden Cent selber hereinholen muss, das hätte der «Ja, aber»-Deutsche vielleicht noch in sein masochistisches Verhältnis zur staatlichen Medienkultur integriert bekommen. […]

Und da sind die neuesten Skandale: Bei einer Dokureihe des WDR wurden Darsteller regelrecht gecastet, sie traten dann in wechselnden Rollen auf. Wie soll man dieses Szenario anders nennen als Fake-News? Oder das vieldiskutierte Framing-Papier: Für 120 000 Euro bestellte die ARD ein 89 Seiten starkes Manual für die Sendermitarbeiter. […]

Ausserdem darf man die Geisel nicht unterschätzen. Sie ist nicht blöde. Manchmal weiss sie sogar, wo der Schlüssel liegt, um zu entkommen. Hat hier jemand Netflix gesagt?

Weiterlesen auf:
https://www.nzz.ch/feuilleton/eine-ziemlich-miese-ausstrahlung-streit-in-deutschland-um-oeffentlich-rechtlichen-rundfunk-ld.1464422


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Uiuiuiui!  ;D

Ja, es werden immer mehr Geiseln, die nicht blöd sind.  8)


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