Kommentar: ÖRR im 21. Jahrhundert
TV und Radio im 21. Jahrhundert >>>in diesem Umfang<<< ist purer Luxus. 23 TV- und 77 Radiosender sind einfach zu viel! - Das sind 2.400 Programmstunden täglich oder anders ausgedrückt 100 Tage Programm Tag für Tag. Wenn jemand jetzt versucht, mich zu überzeugen, dass die Allgemeinheit diesen Auswuchs tragen MUSS, beißt er bei mir auf Granit.
Mit den Printmedien funktioniert es, ohne dass die Demokratie zugrunde geht. Beim Radio sehe ich keinen Unterschied zwischen Privaten und ÖR. Nur im TV-Bereich gibt es einen Spalt in der Gesellschaft: 50- lehnt die ÖR entschieden ab, während 50+ sich kein Leben ohne ÖR vorstellen kann (die Grenze ist fließend, falls sich jemand ungerecht genannt fühlt).
Niemand konnte mir bisher beweisen, dass der Umfang des heutigen ÖRR für den Erhalt unserer westlichen gesellschaftlichen Ordnung von eminenter Wichtigkeit wäre. Ich rede hier vom ÖRR im 21. Jahrhundert, ÖRR neben den Printmedien, den Privaten und dem Internet.
Vorweg: Ich lasse das Qualitätsargument nicht gelten, denn Qualität beim ÖRR gemessen an seinem fast unermesslichen Umfang relativiert sich aber ganz schnell. Hier ein Beispiel:
Fernsehzeitschrift für eine ganze Woche nehmen und alles streichen, was nicht Information und Bildung ist. Was bleibt nach einer Woche bei den 23 TV-Programmen übrig? Kleine Hilfe: 23 TV-Programme * 24 Stunden * 7 Tage = 3.864 Programmstunden in der Woche. - Erstaunlich! Nicht Wahr?
So viel zur Qualität.
Aber klar, werden viele sagen, Unterhaltung gehört auch zur Grundversorgung. Hier entgegne ich, dass dieser Begriff aus dem Jahre 1986 stammt (Niedersachsenurteil). Damals fast keine Privaten und das Internet war noch nicht erfunden... Abgesehen davon, erfüllen die Privaten den "Grundversorgungsauftrag" in Sachen Unterhaltung hervorragend.
Und noch ein letzter Gedankengang: Wenn die Politik es schafft, eine ganze Republik zu geiseln, könnte diese Politik die Privaten nicht durch entsprechenden Rahmenbedingungen verpflichten, ein Teil des sogenannten Grundversorgungsauftrag zu erfüllen und dafür den Umfang des ÖRR zurückzufahren?
Für alles gäbe es eine Lösung, wenn man sie nur wollte. Beim ÖRR will man sie nicht, denn eine ganze Elite würde um ihre Existenz bangen müssen. Das wäre ähnlich, als man von der Mafia eine Selbstauflösung erwarten würde.