Da ich den Film nicht kenne, und nicht alles, was auf der "verrbotten"-Liste steht auch blind als verboten anerkenne, kann ich nur feststellen, dass das ZDF bei der Auswahl der Filme seine eigenen Vorgaben schlampig abarbeitet, was wieder einmal nicht für das vom ÖRR propagierte qualitätsmäßige Herausragen aus der Flimmerkistensuppe spricht.
Die biedere Aussage, die dahintersteckt, ist: "Wir zeigen eigentlich nichts, was verboten ist oder sein könnte" stellt das unbedingte Angepasstsein der ÖRR an das Staatssystem dar. "Wir haben den Film gezeigt, weil wir ihn für so qualitätsvoll halten, dass er gezeigt werden sollte" wäre eine adäquate Formulierung für ein kulturförderndes Mediensystem gewesen, wenn der Film denn gut sein sollte.
Kulturell ist Stillstand angesagt beim ÖRR. Keine Experimente! Das ist das Schlimme. Und oberflächliche Entschuldigungen, die nichts bedeuten. Man kann es nicht allen recht machen und der ÖRR ist damals dafür geschaffen worden, es durch die Staatsferne dem Staat und dessen Verordnungen durch eine kritische Haltung gerade nicht zu leicht zu machen. Das ist nun überflüssig geworden. Den strittigen Film in seiner "verbotenen" Form wird man überall zu sehen bekommen können, nur das ZDF pseudomoralisiert und indiziert staatstreu vor sich hin.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)