Der werte Fachkollege drboe kommt aber auch nicht so richtig auf den Punkt...
Nana!
Man kann ruhig festhalten, dass die Sprechweise von positiven Elektronen und negativen Elektronen zu der eher übleren Sorte von Laborjargon gehört. Den Begriff positives Elektron halte ich klar für einen historischen Versuch, der zum Positron führte.
Dass man 1932/33 bei der Entdeckung des ersten Antiteilchens über den Namen nachdachte, ist unstrittig. Auch, dass sich Positron durchgesetzt hat. Anbei ein paar Hinweise darauf. Neben
https://www.nature.com/articles/132917a0 (1933) gibt es einen Artikel in Phys.Review von 1932. In der Encyclopaedia Britannica
https://www.britannica.com/science/positron findet man:
Positron, also called positive electron, positively charged subatomic particle having the same mass and magnitude of charge as the electron and constituting the antiparticle of a negative electron. The first of the antiparticles to be detected, positrons were discovered by Carl David Anderson in cloud-chamber studies of the composition of cosmic rays (1932). The discovery of the positron provided an explanation for a theoretical aspect of electrons predicted by P.A.M. Dirac.
Sowie "The Royal Society" in
http://rspa.royalsocietypublishing.org/content/146/857/420 mit dem schönen Titel
The vacuum in Dirac's theory of the positive electron
Wie gesagt, sehr alt.
Aber das es sich um "üblen Laborjargon" handelt, weise ich zurück. Niemand, der sich mit (Beta-)Spektroskopie befasst oder mit Elektron-Positron-Vernichtung, muss einem Kollegen "erklären" worin sich Elektron und Positron unterscheiden. Nämlich in der Ladung. Man wird daher stets Positron sagen, weil kürzer. Dass ein "Elektron", wie wir es heute kennen, negative Ladung trägt, ist mir bekannt. Dass aber "negatives Elektron" "weisser Schimmel" wäre, bestreite ich. Elektron heisst Bernstein, nicht "negativ", "minus" o.ä.
Und nun zur Gegenwart, na ja fast, wenn man sich noch an 2014 erinnert. In "Atomic Spectroscopy and Radiation Processes", Springer Verlag Heidelberg 2014, ISBN 978-88-470-2807-4 findet man den strittigen Begriff z. B. in Kapitel 5. Auf Englisch, aber das ist ja quasi die wissenschaftliche Weltsprache.
Nach diesem kurzweiligen Exkurs durch Wissenschaftssendungen in ÖR-Sendern und dem dort verzapftem Unsinn, Fachmagazine, weit zurückliegende Studien in nuklearer Festkörperphysik (meine Wenigkeit) und dem verbalen Schwanzvergleich, und nachdem der Server sich erholt hat - Restart?-können wir das Intermezzo ja vielleicht beenden.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.