Bitter Lemmer: Die fünfte Kolonne der Staatsfunkerwww.radioszene.deEin sehr guter Artikel, der den Kern mittig trifft. Ich empfehle jedem, diesen Artikel aufmerksam durchzulesen.
Prädikat: sehr empfehlenswert
http://www.radioszene.de/27572/bitter-lemmer-die-fuenfte-kolonne-der-staatsfunker.htmlHier eine Kostprobe:
(...) Wer mit der Grundversorgung argumentiert, unterstellt, dass eine wie auch immer geartete mediale Grundversorgung ohne staatlichen Eingriff nicht möglich wäre. Da wird dann gern auf Privatfernsehen oder Bild verwiesen, und das Privatfernsehen besteht dann nur aus Bauer-sucht-Frau-Shows und Bild nur aus Blut und Sex. Dahinter steckt ein handfestes Ressentiment gegen das Publikum, das Bauern, Frauen und Sex konsumiert. Dieses Ressentiment tritt noch deutlicher hervor, wenn man einwendet, dass die öffentlich-rechtlichen Sender mit Inga Lindström und Florian Silbereisen zu ähnlichem Schwachsinn fähig sind. Bei denen sei er berechtigt, ja: nötig, um die Leute abzuholen, um sie dann mit niveauvollen Informations- und Bildungsinhalten versorgen zu können. Im Klartext bedeutet das den Anspruch, das Volk zu erziehen. Eine Legitimation gibt es dafür nicht. Tatsächlich dient das Argument wohl eher zur Distinktion der Schicht der Medienmacher. Wir, die Schlauen, gegen die doofen Hörer und Zuschauer. Im Netz fürchtet die Kollegenschaft offenbar nichts mehr als den Einsturz der Pforten, die sie als Türsteher zu Information und Unterhaltung verwaltet und die sie gern auch im Netz sähe. Umso ärgerlicher für die Staatsfunker und -blogger, dass faz.net oder zeit.de ganz ohne staatlichen Auftrag weit niveauvoller sind als die Flut der öffentlich-rechtlichen Angebote und damit das Grundversorgungsargument endgültig bloßstellen. Vom Vergleich der Tagesschau mit der gedruckten FAZ wollen wir lieber gleich gar nicht reden. (...)